Welcome to the Jungle
20.01.2016 | Captain Hook
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Sollten die bullischen Spekulanten (d. h. die idiotischen Hedgefonds-Manager) eines Tages genug haben, müssten die amerikanischen Preismanager eine andere Möglichkeit finden, die Edelmetallpreise auf ihrem niedrigen Niveau zu halten (unter der Annahme, dass der Benchmark-Preis für physische Edelmetalle unter amerikanischer Kontrolle bleibt). Das neue Jahr hat zwar begonnen, aber wir haben es noch immer mit der gleichen alten Geschichte zu tun. Die idiotischen Wettgewohnheiten der Edelmetallspekulanten an den Papiermärkten führen dazu, dass die Preise niedrig bleiben, denn die Dynamik dieser manipulierten Märkte richtet sich einzig nach dem Sentiment und wird von Algorithmen, Hochfrequenzhandel etc. bestimmt. Auf Fundamentaldaten beruhende Bewegungen sucht man vergeblich. Das Frustrierendste daran ist, dass diese Mechanismen im Edelmetallsektor anscheinend fest verwurzelt sind. Die meisten Menschen wären etwas zurückhaltender, nachdem sie so oft nacheinander falsch lagen. Doch nicht die Jungs von den Hedgefonds, die das Geld anderer Leute verspielen. Sie verkörpern haargenau Einsteins Definition eines Idioten: Sie kehren Monat für Monat, Jahr für Jahr an den Markt zurück und denken, dass sie diesmal mehr Glück haben. Sie sind keine guten Spekulanten, nur Glücksspieler. Irgendwann wird ihnen das Kapital ausgehen, wahrscheinlich noch in diesem Jahr, wenn die Charts einen Hinweis liefern. Bleiben Sie also aufmerksam.
Wenn die Umwälzungen einmal beginnen, wird es sehr schnell gehen, denn die Edelmetalle sind extrem selten. Im Moment wetten die Wohlhabenden fast ausschließlich an den Papiermärkten, doch wenn ihnen bewusst wird, dass ihr Reichtum in Gefahr ist, werden sie Gold kaufen wollen - nur um dann festzustellen, dass sie nicht so viel erwerben können, wie sie gerne möchten. Der daraufhin einsetzende neue Preisfindungsmechanismus wird mit den Fundamentaldaten in Einklang stehen und dramatische Anstiege zur Folge haben.
Michael Burry (der auch in dem Film The Big Short vorkommt) hatte bei seinen Credit Default Swaps zuerst eine negative Bilanz, machte dann aber in weniger als einem Jahr einen Gewinn von 300 Milliarden Dollar, als die einflussreichen New Yorker Preismanager (Goldman Sachs etc.) die gleichen Wetten abschlossen, wie er. Das gleiche könnte zur rechten Zeit auch am Goldmarkt geschehen, denn es gibt genügend Marktteilnehmer, die sich gezwungen sehen werden, bei jedem Preis einzusteigen. Es stimmt zwar, dass durchaus noch Abwärtspotential besteht, da die Dominos alle der Reihe nach fallen müssen.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, wo in den nächsten fünf Jahren die großen Gewinne warten und sich nicht über kleine Bewegungen zu ärgern. Burry war ebenfalls früh dran, als die Wall Street im Hinblick auf den Immobilienmarkt noch versuchte, ein Kaninchen aus dem Hut zu zaubern. Die Situation an den Edelmetallmärkten ist heute nicht anders.
Die Preise werden mit unlauteren Mitteln manipuliert. Doch das wird nicht dauerhaft so bleiben, denn der Dschungel wird die Narren verschlingen, egal, wie groß sie sind.
In der Zwischenzeit haben die Eliten leider noch einige Karten, die sie bei dem Versuch, den Status Quo an den Märkten zu bewahren, ausspielen können. Noch dazu erhalten sie wie oben erwähnt Hilfe seitens der Spekulanten. Wenn Sie glauben, Sie könnten den Sturm aussitzen, indem Sie Ihr Geld einfach auf dem Bankkonto lassen, liegen Sie falsch. Machen Sie sich keine falschen Vorstellungen - wenn nötig werden die Bankster von der Nullzinspolitik bzw. von negativen Zinssätzen zu Bail-Ins übergehen ohne zu zaudern.
Wenn Sie nicht aufpassen, werden sie irgendwie an Ihr Geld kommen. Deswegen sollten Sie lieber zu früh sicherstellen, dass Sie Ihre Kapitalanlagen angemessen diversifiziert haben, als zu spät. Bankfeiertage werden über Nacht beschlossen und damit alle treffen, die nicht vorbereitet sind. Vergewissern Sie sich also, dass Sie nicht zu viel Geld bei einem Finanzinstitut hinterlegt oder in eine Anlageklasse investiert haben oder an einem Ort verwahren. Machen wir uns nichts vor - das ganze System rast auf einen Abgrund zu.
Es ist alles eine Frage der Zeit. 2016 könnte das Jahr werden, das man im Nachhinein als Anfang vom Ende betrachten wird. Wie heißt es im amerikanischen Baseball so schön? Dreimal und du bist draußen. Wir hatten die Spekulationsblasen und Kreditkrisen 2001 und 2008...und jetzt 2016? Diesmal wird der Normalzustand - wenn überhaupt - aus verschiedenen Gründen anschließend nicht so schnell wieder einkehren (der Federal Reserve bleiben keine Optionen mehr, die Reserven der Verbraucher sind erschöpft etc.).
Die Geschehnisse der nächsten fünf Jahre werden wahrscheinlich viel bedeutsamer sein, als die meisten denken und für die amerikanische Mittelklasse wird es wohl kein Comeback geben. Eine zunehmende Zahl an Menschen wacht jetzt auf und erkennt die Realität - nämlich, dass sie ein Ticket für einen Dschungeltrip, aber keine Rückfahrkarte besitzen.
Aber hey - was erwartet man auch in einer Welt, in der die Tiere mehr Verstand besitzen, als die Menschen.
Willkommen im Jahr 2016.
© Captain Hook
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Der Kommentar wurde ursprünglich am 04. Januar 2016 auf www.treasurechestsinfo.com für Abonnenten veröffentlicht und am 18. Januar 2016 auf www.safehaven.com veröffentlicht, sowie exklusiv für GoldSeiten übersetzt.