Und schon wieder wird die Luft dünn
29.01.2016 | Florian Grummes
![Und schon wieder wird die Luft dünn](https://www.goldseiten.de/media/goldseiten-news.jpg)
- Seite 4 -
Nach dem dynamischen Ausbruch aus dem bullischen Keil befindet sich der Euro gegen den US-Dollar seit Mitte Dezember in einer Konsolidierung. Diese nimmt die Form eines Dreiecks an. Noch ist hier nichts entschieden, aber die Bullen sind vermutlich leicht im Vorteil. Die 50-Tagelinie (1,0829 USD) als auch die 200-Tagelinie (1,1044 USD) fallen jedenfalls nicht mehr, sondern begrenzen derzeit das Spielfeld der Konsolidierung. Das Kursziel aus dem bullischen Keil wurde allerdings abgearbeitet. Insgesamt ist eine übergeordnete Trendwende nach wie vor nicht bestätigt. Kurse unterhalb von 1,07 USD dürften wohl einen Angriff auf das Doppeltief (Mitte April bei 1.0540 USD & Ende November bei 1,0555 USD) nach sich ziehen. Auf der Oberseite bringen nur Tagesschlusskurse oberhalb von 1,11 USD den Befreiungsschlag.
8. Goldminen GDX
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs56ab3816d7fbb.png)
Die meisten Goldminenaktien kamen zum Jahresbeginn noch einmal deutlich unter die Räder. So rutschte der Minen-ETF "GDX" kurzzeitig sogar unter das Septembertief. Die monatelange Unterstützungszone schien bereits gebrochen. Im direkten Anschluss jedoch melden sich die Bullen seit sechs Handelstagen massiv zurück. Im gestrigen Tagesverlauf wurde bereits die 50-Tagelinie (13,69 USD) zurückgewonnen. Die Indikatoren MACD und Stochastik drehen gerade erst nach oben und deuten kurzfristig noch deutlich mehr Potential nach oben an.
Insgesamt ist das Chartbild aber nach der langen Seitwärtsphase eher unklar. Es kann sich durchaus um eine erfolgreiche Bodenbildung handeln. Gleichzeitig ist die Unterstützungszone um 13,00 USD mittlerweile jedoch äußerst löchrig geworden und dürfte bei einem neuerlichen Test nicht mehr zu halten sein.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs56ab383c45ef0.png)
Schließlich hat auch die zwischenzeitlich ausgebombte Stimmung zuletzt wieder steil nach oben gedreht und bereits den "exzessiven Optimismus-Level" erreicht.
Wirklich überzeugend ist das alles also noch nicht. Der GDX bräuchte einen Tages- oder noch besser einen Wochenschluss oberhalb der 200-Tagelinie (15,69 USD), um das weiterhin neutral bis bärische Chartbild auf bullisch zu drehen.
9. Gold in ZAR
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs56ab386c494ce.png)
Von den meisten Marktteilnehmern unbeobachtet ist der Goldpreis in südafrikanischen Rand aus einem mehrjährigen aufsteigenden Dreieck nach oben ausgebrochen. Seit Dezember ist hier eine steile und dynamische Rally angelaufen, die ihr Kursziel auf dem logarithmischen Wochenchart noch nicht erreicht hat.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs56ab3889b8fbd.png)
Was das für die südafrikanischen Minen bedeutet, zeigt der Performance-Vergleich. Seit Anfang Dezember hat sich Harmony Gold beispielsweise fast verdreifacht. Auch DRD Gold und Sibanye Gold können deutlich zulegen. Alle Minenaktien sind zwar kurzfristig etwas heiß gelaufen, haben aber auf Jahressicht noch deutliches Potential.
Kündigen die südafrikanischen Minen ähnlich wie 2001 eine neue Aufwärtsbewegung beim Goldpreis an? Ich glaube schon. Die Trendwende in USD müsste im 2. Halbjahr 2016 starten.
10. Zusammenfassung & Konklusion
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs56ab38af74729.png)
Während weltweit an den Märkten Panik und Ausverkaufsstimmung herrscht, kann sich der Goldpreis in den letzten Wochen recht unaufgeregt erholen. Damit ist das im Dezember vorgestellte Alternativszenario eingetreten, welches einen Anstieg bis auf ca. 1.140 USD vorsah. Eigentlich müsste den Goldbullen trotz der kurzfristig überkauften Lage die Kraft zumindest bis zur 200-Tagelinie (1.134 USD) oder eben bis zur Widerstandszone um 1.140 USD reichen. Spätestens hier ist die Luft aber wieder äußerst dünn. Konsequenterweise ist also in Kürze analog zum saisonalen Zyklus in jedem Fall ein Rücksetzer bis zunächst ca. 1.185/1.190 USD zu erwarten.
Insgesamt gehe ich weiterhin davon aus, dass wir das finale Tief dieses Bärenmarktes immer noch nicht gesehen haben. Vieles spricht aber dafür, dass es in den kommenden Monaten bis zum Frühsommer endlich soweit sein könnte.
Im Anschluss erwarte ich den erfolgreichen Ausbruch aus dem fallenden Keil, womit ein erstes Kursziel bei ca. 1.500 USD aktiviert werden würde.
© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de
Quelle: pro aurum Goldedition vom 27.01.2016
Kostenloser Newsletter: http://eepurl.com/pPhCf