Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gold - Zurück auf Los?!

23.02.2016  |  Florian Grummes
- Seite 2 -
Der logarithmische Tageschart lässt das Herz eines jeden Goldanlegers derzeit höher schlagen. Lange hat man nicht mehr eine so fulminante Aufwärtsbewegung beobachten können. Ebenfalls lange ist es her, dass sich der Goldpreis so deutlich von seiner 200-Tageline (1.132 USD) nach oben absetzten konnte. Letztmalig war dies im Jahre 2011 der Fall. Gleichzeitig macht genau dieser Umstand aber auch klar, dass der Anstieg im Februar wohl doch ein bisschen zu schnell und zu weit gelaufen ist. Auf Sicht der kommenden Frühjahrsmonate wäre ein Wiedersehen mit der 200-Tagelinie daher nur gesund. Kurzfristig ist ein größerer Rücksetzer zwar sehr wahrscheinlich, aber noch nicht hundertprozentig bestätigt. Die aktuelle Situation lässt sich folgegendermaßen analysieren:

Nachdem das Hoch des parabolischen Befreiungsschlages bei 1.263 USD erreicht wurde, fiel der Goldpreis innerhalb von zwei Tagen zügig bis auf 1.191 USD zurück. Dabei wurde im asiatischen Handel ein Gap bei 1.237 USD gerissen. Dieses wurde nun am vergangenen Donnerstag mit einer neuerlichen Anstiegswelle geschlossen, ohne dass es den Bullen gelang, wieder über die Marke von 1.240 USD hinauszukommen. Zur heutigen Wocheneröffnung haben die Asiaten den Goldpreis nun erneut deutlich abverkauft.

Jetzt kommt es darauf an, ob die noch verbliebenen Bullen den Preis auf Tagesschlusskursbasis oberhalb von 1.208 USD halten können. In diesem Fall könnte das Kursgeschehen der letzten zehn Handelstage noch eine bullische Dreieckskonsolidierung darstellen. Die Folge wäre wohl ein erneuter Anstieg. Aber erst wenn die Bullen auch den Widerstand bei 1.240 USD aus dem Weg räumen können, ist der Weg in Richtung 1.310 USD frei.

Andernfalls, und dieses Szenario ist weitaus realistischer, hat der Goldpreis mit 1.263 USD, 1.239 USD und 1.235 USD bereits eine Serie tieferer Hochs ausgebildet und befindet sich schon auf dem Rückzug. Dafür sprechen unter anderem auch die heiß gelaufenen Indikatoren. So hat das Histogramm des MACDs bereits gedreht, während der Indikator selbst noch auf sehr hohen Niveaus seitwärts läuft. Hier fehlt nicht mehr viel zu einem Verkaufssignal. Auch der RSI war zuletzt massiv überkauft und müsste sich dringend abkühlen.

Vor allem aber hat die Stochastik ihren bullisch eingebetteten Status schon in der vergangenen Woche verloren und damit ein klares Verkaufssignal ausgelöst. Auf dem Weg nach unten wartet zunächst bei 1.180 USD eine altbekannte Unterstützungszone. Deutlich tiefer darunter verläuft dann die 200-Tagelinie (1.132 USD) als auch die mittlerweile schnell steigende 50-Tagelinie (1.113 USD). Eben diese 50-Tagelinie habe ich als Korrekturziel schwer im Verdacht. Das würde daher wohl ein kurzfristiges Kursziel zwischen 1.120 USD und 1.130 USD bedeuten und den erfolgreichen Keilausbruch einer nachhaltigen Prüfung unterziehen.

Insgesamt schrillen auf dem Tageschart aktuell die Alarmsirenen, und Anleger die mit Papier auf Gold spekulieren sind gut beraten hier schnellstens Gewinne mitzunehmen oder zumindest abzusichern. Ein Rücklauf bis ca. 1.120 USD würde dann aber all denjenigen, die den Zug zuletzt verpasst haben, eine hervorragende Einstiegsgelegenheit präsentieren.


2. Gold/Silber-Ratio:

Open in new window

Das Gold/Silber-Ratio stieg zuletzt weiter an und wirft damit doch einige Fragezeichen auf. Ganz offensichtlich war die Kursexplosion beim Gold einer großen Unsicherheit und Angst unter den Marktteilnehmern geschuldet. Dabei hat der Goldpreis seine einzigartige Eigenschaft als sicherer Hafen deutlich unter Beweis gestellt. Silber hingegen lief zwar mit nach oben, konnte aber kein Eigenleben demonstrieren und bleibt in einem deflationär geprägten Umfeld gefährdet.

Gleichzeitig muss aber auch erwähnt werden, dass Silber zu Beginn einer neuen Edelmetallhausse meist hinterherhängt und in der Regel erst im späteren Verlauf dem Gold davonläuft. Insofern darf das Ratio auch nicht überbewertet werden, ein Signal für eine neue Edelmetallhausse sendet es derzeit aber definitiv nicht. Vielmehr deutet die Charttechnik einen Anstieg bis auf ca. 84 Punkte an.


3. CoT-Report:

Open in new window

Open in new window

Rückblickend ließ die günstige Konstellation am Terminmarkt vor vier Wochen eigentlich nur den Schluss zu, dass Gold den Sprung über die Widerstandszone um 1.140 USD schaffen wird. Heute sind wir schlauer und wenden uns den neuesten CoT-Daten zu. Diese zeichnen nun aber ein eher kritisches Bild, wobei die am letzten Dienstag von den kommerziellen Händlern bei 1.204 USD gehaltene Shortposition (-131.984 leerverkaufte Kontrakte) noch im neutralen Rahmen liegt.

Anders sieht die Positionierung am Silbermarkt aus. Hier haben die professionellen Spieler in den letzten Wochen die größte Shortposition seit 2008 aufgebaut. Damit ist dem Silberpreis der Weg nach oben mit hoher Wahrscheinlichkeit verbaut und es zeichnet sich hier bereits das nächste Korrekturdrama ab. Zusammengefasst ergeben die CoT-Daten ein Verkaufssignal.


4. Sentiment:

Open in new window

Open in new window

Open in new window


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"