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Gold - Zurück auf Los?!

23.02.2016  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
7. Euro & US-Dollar

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Der Euro konnte seit Anfang Februar zunächst deutlich gegen den US-Dollar zulegen und trug damit sicherlich einen starken Anteil am dynamischen Goldpreisanstieg.

Allerdings gelang es dem Euro nicht, seine Kursgewinne lange zu verteidigen. Bereits seit einer Woche befindet sich die Einheitswährung schon wieder auf dem Rückzug und sucht aktuell um die 200-Tagelinie (1,1064 USD) nach einer tragfähigen Unterstützung. Eine nachhaltige Stärke lässt sich dem Euro daher nicht attestieren. Entscheidend wird auf Sicht der kommenden Wochen sein, ob die Aufwärtstrendlinie bei derzeit 1,0965 USD verteidigt werden kann. Gelingt dies, müsste ein zweiter Angriff auf den horizontalen Widerstand um 1,15 USD folgen. Rutscht der Euro hingegen unter 1,0950 USD ist die Erholung der letzten zweieinhalb Monaten Makulatur und der US-Dollar dürfte sich zurückmelden.


8. Goldminen GDX

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Mit einem kurzen Rutsch unter die mehrmonatige Unterstützungszone um 12,80 USD - 13,00 USD konnte der GDX bis Mitte Januar vermutlich noch die allerletzten schwachen Hände abschütteln. Rückblickend stellt sich das Tief bei 12,40 USD damit als üble Bärenfalle dar, denn der gesamten Gold- und Silberminensektor schaltete in den letzten fünf Wochen direkt in den Turbomodus um. Dabei explodierte der GDX um 52,50% nach oben und erreichte in der Spitze bereits 18,91 USD. Problemlos wurden sowohl die 50- als auch die 200-Tagelinie einfach überrannt. Nach den quälenden Jahren der Korrektur war plötzlich wieder starker Kaufdruck in diesem ausgebombten Sektor zu spüren.

Seit einigen Tagen jedoch ist eine volatile Konsolidierung auf hohem Niveau zu beobachten, wobei zahlreiche Einzelwerte an starken Widerstandszonen angelangt sind. Ohne Zweifel ist die Lage kurzfristig heiß gelaufen. Alle beobachteten Indikatoren sind "oben am Anschlag". Allerdings läuft die Stochastik noch immer im seltenen „embedded“ Status oberhalb von 80 und zurrt den Aufwärtstrend vorerst fest.

Im Umkehrschluss ergibt sich hier ein klares Verkaufssignal, sobald eine der beiden Linien auf Tagesschlusskursbasis unter 80 fällt. Gleichzeitig hat der RSI-Indikator die überkaufte Zone erreicht, während der MACD-Indikator aber noch ein aktives Kaufsignal hat. Das dazugehörige MACD-Histogramm divergiert allerdings bereits negativ. Ein tiefer Rücksetzer oder zumindest ein "Luft holen" wäre nun durchaus angebracht und gesund.

Untersucht man das Verhalten der Minenaktien nach einem mehrjährigen Bärenmarkt, wird man feststellen, dass der erste steile Anstieg immer um mind. 55% korrigiert wurde. D.h. ein Rücksetzer in Richtung der nun steigenden 50-Tagelinie (14,67 USD) sollte in diesem Frühjahr im schlimmsten Fall miteingeplant werden. In Verbindung mit der 200-Tagelinie (15,41 USD) stellt die Zone zwischen 15,65 USD und 15,00 USD das ideale Ziel eines Rücksetzers dar. Kurse unterhalb von 14,50 USD sind mittlerweile äußerst unwahrscheinlich geworden und würden die vermutete übergeordnete Trendwende sofort deutlich in Frage stellen.

Summa summarum sieht die Lage bei den Goldminenaktien mittlerweile deutlich besser aus. Tatsächlich hatten die südafrikanischen Minen den Anstieg rechtzeitig antizipiert. Auf Sicht der kommenden Monate gilt es nun geduldig auf die kommenden Rücksetzer zu warten. Meine Kauflimits für den GDX liegen gestaffelt zwischen 15,75 USD und 15,25 USD mit einem Stopp unterhalb von 14,30 USD.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Vor vier Wochen war ich nicht davon ausgegangen, dass der Goldpreis bereits jetzt aus seinem Keil nach oben ausbrechen könnte. Vielmehr erschien mir ein erneuter Anlauf und Test der Marke um 1.000 USD für den Abschluss des viereinhalbjährigen Bärenmarktes notwendig. Mittlerweile aber hat der Markt klar und deutlich gesprochen. Der Ausbruch über 1.140 USD ist vollzogen und die anschließende Bewegung zeigte den typisch brachialen Charakter einer Keilauflösung. Wie ausführlich weiter oben dargelegt, ist mit diesem Ausbruch ein mittelfristiges Kursziel bei 1.500 USD aktiviert worden.

Gleichzeitig macht sich am Goldmarkt eine Art Aufbruchsstimmung breit, so dass die großen Marktteilnehmer in Zukunft eher "buy the dips" anstatt "sell the rallies" rufen werden. Die übergeordnete Trendwende ist damit so gut wie in trockenen Tüchern. Allerdings folgt auf die erste Welle einer neuen Aufwärtsbewegung immer eine tiefe zweite Korrekturwelle. Das kurzfristige Kursgeschehen mahnt jedenfalls zur Vorsicht und wirkt zunehmend korrektiv. Mein idealer Fahrplan sieht nun wie folgt aus:

Gold steckt bereits in einer Korrektur mit Ziel 1.120 USD - 1.130 USD. Ab Mitte März müsste eine Erholung folgen, welche allerdings nicht über 1.200 USD hinauskommen wird. Erst ab Juni/Juli sollte der Goldmarkt gemäß dem saisonalen Zyklus bereit für die nächste Anstiegswelle sein und ausgehend von etwa 1.140 USD durchstarten, um in Welle 3 bis zum Frühjahr 2017 tatsächlich bis auf 1.500 USD anzusteigen.

Mit einem direkten Anstieg über 1.240 USD in den nächsten Tagen, wäre dieses Szenario jedoch hinfällig und die Bullen müssten die Notierungen direkt weiter bis auf 1.310 USD treiben können. Sogar ein direkter Durchmarsch bis auf 1.500 USD wäre dann denkbar. Für diesen äußerst bullischen Ansatz spricht die stark gestiegene Nachfrage durch die Gold-ETFs, welche den physischen Markt aktuell massiv unter Druck setzen. Es müsste sich bereits in den nächsten Tagen klarer abzeichnen, ob die kommerziellen Händler und Goldproduzenten mit ihren Hedges diesem Kaufdruck vorläufig den Gar ausmachen können

Insgesamt sind bis Sommer in jedem Fall noch Geduld und Zurückhaltung angebracht. Der DAX hat bei 10.730 noch ein offenes Gap und es wäre nicht verwunderlich, wenn dieses zunächst noch geschlossen wird, bevor der Bärenmarkt hier wirklich beginnt. Das müsste für Gold und die Minenaktien noch einmal eine Schwächephase mit sich bringen. Übergeordnet zeichnet sich aber doch immer klarer ab, dass die Anlageklasse "Edelmetalle" in den nächsten Jahren der große Gewinner sein wird. Insofern sollten sie sich mit tiefen "Abstauberlimits" auf die Lauer legen.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 22.02.2016
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