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Gold - Zurück auf Los?!

23.02.2016  |  Florian Grummes
- Seite 3 -
Durch den stark gestiegenen Goldpreis konnte sich das Sentiment in den letzten zwei Monaten deutlich erholen. Mittlerweile ist eher ein minimal übertriebener Optimismus zu beobachten. Ein Extremwert liegt aber weder am Gold- noch am Silbermarkt vor. Die Minenaktien hatten allerdings bis zum Anfang der letzten Woche eindeutig zu viel Euphorie an Bord. Durch die deutliche Zunahme der Volatilität hat sich hier das Stimmungsbild jedoch fast schon wieder neutralisiert.

Zwar zeigt die wöchentliche Kitco Gold Umfrage weiterhin eine zu hohen bullische Grundstimmung unter den Kleinanlegern an, insgesamt liefert ist das Sentiment aber derzeit nur ein neutrales Signal.


5. Saisonalität:

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Saisonal betrachtet steuert der Goldpreis aktuell auf die ungünstigste Phase des Jahres zu. Typischerweise ist bis zum Frühsommer jetzt nicht mehr viel zu holen. Vielmehr stehen wir direkt vor der ersten Abwärtswelle, welche im Laufe des Monats März ein Zwischentief finden müsste. Laut Statistik kommt es von dort aus dann bis Mitte Mai zu einer flachen Erholung, bevor im Juni und Juli die Sommertiefs am Goldmarkt ausgelotet werden.

Die Saisonalität liefert im Februar ein klares Verkaufssignal und mahnt zu Geduld und Zurückhaltung.


6. Gold in EUR

Rückblick:

Natürlich konnte der Goldpreis auch auf Eurobasis in den letzten Wochen deutlich und steil zulegen. Nachdem Ende Januar der Sprung über die 200-Tagelinie (1.024 EUR) als auch über die Widerstandslinie um 1.025 EUR gelang, gab es kein Halten mehr. Zügig wurde die seit Januar 2015 deckelnde Abwärtstrendlinie angepeilt und in der Spitze mit 1.123 EUR auch kurzzeitig deutlich überschritten. Wirklich überwunden ist dieser Widerstand aber noch nicht, vielmehr läuft hier seit mittlerweile acht Handelstagen eine volatile Konsolidierung.


Gold in EUR Wochenchart:

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Auf dem logarithmischen Wochenchart startete Mitte Dezember ausgehend vom Tief bei 959 EUR eine nachhaltige Aufwärtsbewegung, welche in der vorletzten Handelswoche bei 1.123 EUR ihr vorübergehendes Hoch erreichte. Da in dieser Region die bereits genannte Abwärtstrendlinie einen starken Widerstand darstellt, ist eine unmittelbare Fortsetzung der Rally aufgrund der überhitzten Gesamtsituation höchst unwahrscheinlich. Vielmehr müsste die erste Unterstützungszone um 1.075 EUR in Kürze einem Test unterzogen werden. Auf Sicht der kommenden Frühlingsmonate wäre auch ein Rücklauf an den gebrochenen ehemaligen Abwärtstrendkanal im Bereich um 1.025 EUR denkbar. Die Indikatoren sind fast alle am Anschlag und mahnen zur Vorsicht.

Insgesamt hat sich das Chartbild klar verbessert, ein Ausbruch und damit eine Serie von höheren Hochs ist bisher ab noch nicht geglückt. Dennoch verläuft der Euro-Goldpreis seit Dezember 2013 bereits klar in einem Aufwärtstrend. Die mehrjährige Aufwärtstrendlinie konnte zuletzt im Dezember erfolgreich verteidigt werden. Jeder größerer Rücksetzer ist jetzt ein klarer Kauf.


Gold in EUR Tageschart:

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Auf dem logarithmischen Tageschart läuft der Goldpreis in Euro gerechnet weiter in das bereits erwähnte Dreieck hinein. Die rote obere Begrenzungslinie müsste vorerst halten und dürfte die Notierungen zunächst nach Süden abweisen. Das vermutete Ziel der Korrekturbewegung ist im Bereich um 1.025 EUR zu finden. Hier verlaufen die 200-Tagelinie (1.024 EUR), die 50-Tagelinie (1.015 EUR) als auch eine ehemalige Widerstandslinie. Zudem würde der Euro-Goldpreis bei 1.036 EUR das 50% und bei 1.017 EUR das 61,8% Fibonacchi Retacement erreichen.

Der MACD Indikator bestätigt die Theorie einer Korrektur noch nicht, sondern läuft bislang seit Mitte Dezember stur nach oben. RSI und Stochastik sind aber klar überkauft und senden deutliche Warnsignale.

Zusammengefasst ist der Tageschart vorläufig noch eindeutig bullisch, es mehren sich aber die Anzeichen einer anstehenden Korrektur in Richtung 1.025 EUR. Unter 1.000 EUR wird der Goldpreis wohl nicht mehr fallen.


Handelsempfehlung:

Das zuletzt genannte Kauflimit bei 990 EUR wurde vom Markt ignoriert und Gold notiert aktuell knapp 100 EUR höher. Wer meinen regelmäßigen Kaufempfehlungen in den letzten Jahren gefolgt ist, sitzt hier aber mittlerweile auf schönen Gewinnen. Wir haben im vergangenen Jahr diszipliniert und konsequent in die Schwäche hinein nachgekauft und kamen bei Kursen unterhalb von 1.025 EUR, dann unterhalb von 1.000 EUR und schließlich sogar unterhalb von 975 EUR in den Markt.

Nun gilt es wieder geduldig zu warten, denn der Goldpreis wird den fulminanten Anstieg verdauen müssen. Die Empfehlung aus der Chartanalyse ergibt ein sinnvolles neues Nachkauflimit bei 1.030 EUR. Entweder sehen wir dieses Niveau zügig bereits in den nächsten ein bis zwei Wochen, oder die erwartete Konsolidierung/Korrektur zieht sich alternativ das ganze Frühjahr über hin. In keinem Fall sollte man dem enteilten Goldpreis aktuell hinterherlaufen.



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