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Daten mit etwas mehr Sonne als Schatten!

02.03.2016  |  Folker Hellmeyer
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Hatten diese besser als erwarteten Daten der Eurozone vor dem Hintergrund der von Unsicherheiten geprägten Märkte einen Einfluss am Devisenmarkt? Nein, das mag dem Ansehen der Markteffizienztheorie abträglich sein, mehr aber auch nicht.

Aus den USA erreichte uns ein Datensatz, der mit dem Begriff "Konjunktursonne" in Verbindung gebracht werden darf. Die Bauausgaben legten unerwartet per Januar um 1,5% im Monatsvergleich zu. Die Prognose lag bei +0,4%. Zusätzlich wurde der Vormonatswert von +0,1% auf +0,6% revidiert. Fraglos hat der milde Winter in weiten Teilen der USA dazu beigetragen, dennoch gilt es, diese Performance nicht klein zu reden.

Nachfolgender Chart, der die monatlichen Veränderungen abbildet, zeigt, dass dieser Sektor der US-Wirtschaft definitiv ein elementarer Baustein des US-Wachstums war und zunächst weiter ist.

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© Reuters


Ein Datensatz war besser als erwartet und dennoch Ausdruck der US-Konjunkturflaute. Der ISM-index für den Sektor Produktion legte von zuvor 48,2 auf 49,5 Zähler zu. Die Prognose lag bei 48,5 Punkten.

Der Index bewegt sich damit seit fünf Monaten unter der kritischen Schwelle von 50 Punkten, ganz im Gegensatz zu der Eurozone (32 Monate über 50). Damit wird eine Rezession in diesem Sektor der US-Wirtschaft gespiegelt. Wir reden von 12% des US-BIP und vor allen Dingen dem Teil der US-Wirtschaft, der gute Gehälter zahlt!

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Zwei US-Datensätze lieferten negative Signale: Der Index, der den Ausblick im Dienstleistungssektor des Bundesstaats Texas abbildet, brach von -10,2 auf -19,2 Punkte ein und markierte den tiefsten Stand seit August 2011 respektive März 2009.

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© Reuters


Entscheidend ist in den USA die Entwicklung des Konsums, da circa 70% des BIP konsumabhängig sind. Es gibt diverse Indikatoren, die die "Temperatur" dieses Sektors messen. Wöchentlich wird der Redbook-Index veröffentlicht, der Aussagen über die Umsatztätigkeit im Konsum in einem Index abbildet.

In der letzten Berichtswoche kam es zu einem Rückgang um 2,4% nach zuvor -2,3%. Im Jahresvergleich stellt sich der Anstieg auf +0,6% (nicht inflationsbereinigt, Preisanstieg bei 2%) nach zuvor +1,2%. Der aktuelle Indexstand markiert den tiefsten Wert seit 2009 - derartige Werte gibt es grundsätzlich nur in Phasen, die als rezessionsnah beschrieben werden. "Food for thought!"

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© Reuters


Hatten die bedeutenden (Konsum, Dienstleistungssektor) und enttäuschenden US-Daten eine Marktwirkung am Devisen- und Finanzmarkt? Nein …

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0700 - 20 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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