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Willem Middelkoop: Chinas Globale Goldstrategie

15.03.2016  |  Redaktion
In einem Interview mit der Epoch Times erklärte der Finanzexperte und Bestsellerautor Willem Middelkoop kürzlich, wie viel Gold China tatsächlich besitzt und was das Land damit vorhat.

Dabei weist er zunächst darauf hin, dass China seine Goldreserven vor allem als Absicherung gegen das auf dem US-Dollar basierende Finanzsystem betrachten. Die Chinesen besitzen Middelkoop zufolge zwar Devisenreserven in Höhe 3,2 Billionen Dollar, hätten jedoch erkannt, dass das Währungssystem dem Untergang geweiht ist. Daher wurden sie jetzt versuchen "so schnell es geht die größtmöglichen Goldreserven" anzulegen - ein Ziel, das in chinesischen Artikeln sehr eindeutig formuliert, in den westlichen Medien jedoch nicht aufgegriffen wurde. Dem Artikel zufolge will China den Anteil, den Gold an seinen Währungsreserven hat, von derzeit 2% auf 10% erhöhen.

Middelkoop weist zudem darauf hin, dass es nicht ausreicht nur, die offiziellen Goldbestände der Zentralbank zu betrachten. Vielmehr gäbe es ein offizielles Regierungsprogramm, das darauf abziele "Gold im chinesischen Volk zu lagern". Insgesamt befänden sich weit mehr als 10.000 Tonnen des Edelmetalls im Besitz chinesischer Geschäftsbanken, Unternehmen und Privatpersonen.

Nach Ansicht des Experten wäre es in einem stark kontrollierten Land wie China durchaus denkbar, dass die Regierung im Falle einer ernsten Krise das Gold der Bevölkerung beschlagnahmt, um ihre Devisenreserven aufzupolstern.

Darüber hinaus sei China zudem bemüht, seinen Einfluss auf die Preisfindung an den Edelmetallmärkten auszuweiten. Die Börse Shanghai Gold Exchange bietet praktisch jedem die Möglichkeit, dort ein Konto zu eröffnen und Gold-Futures zu handeln. Dabei sei der Anteil der Transaktionen, bei denen es tatsächlich zur Auslieferung von physischem Gold kommt, 100mal höher als an der New Yorker Comex.

Alles in allem geht Middelkoop davon aus, dass China einen langfristigen Plan für nächste Phase des globalen Finanzsystems hat, in dem Gold eine größere Rolle spielen wird. Eine Möglichkeit ist seiner Ansicht nach eine chinesische Initiative zur Deckung des Sonderziehungsrechts mit Gold. Dadurch ließe sich das Vertrauen in das internationale Währungssystem wiederherstellen und eine Hyperinflation vermeiden.

Zusätzlich sei eine Neubewertung des gelben Metalls denkbar: "Wenn man den Goldpreis bei sagen wir 8.400 Dollar festsetzt, würden die Bilanzen aller Zentralbanken davon enorm profitieren", so Middelkoop. "Das wäre eine sehr leichte Möglichkeit, die chaotischen Bilanzen der Notenbanken wieder in Ordnung zu bringen."


© Redaktion GoldSeiten.de



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