Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Nach der EZB: Ist vor der FED

15.03.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1105 (07.57 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1078 im nordamerikanischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 126.00. EUR-CHF oszilliert bei 1.0965.

Nachdem die Marktteilnehmer die Zinssenkungspille der EZB am Donnerstag erst einmal widerwillig geschluckt hatten, wirkte diese "Medizin" mit einiger zeitlicher Verzögerung. Am folgenden Nachmittag gab es ein Reaktionsmuster, das nur wenig auf die „Behandlung“ reflektierte, sondern Skepsis an der verabreichten Medikation offenbarte.

Dieses Muster hatte allerdings keinen längeren Bestand. Besonders die Unternehmensanleihen reagierten am Freitag umso stärker auf die Ankündigung, dass ab dem zweiten Quartal auch Käufe im Investmentgrade Bereich von Seiten der EZB stattfinden werden. Auch Neuemissionen waren extrem nachgefragt. Die iBoxx-Indizes signalisieren weiter rückläufiges Stresspotenzial.

Der DAX schickte sich nach zwei starken Tagen an, die 10.000-Punkte-Marke zurück zu erobern, die er im Zuge der großen Abgaben zu Jahresbeginn (10.500 auf 8.700Zähler in 6 Wochen) gerissen hat. Auch auf anderen Märkten zeigt sich eine erhöhte Nachfrage nach Risikoaktiva.

Aber vergessen wir nicht - nach der EZB ist vor der FED. Weitere große Anpassungen in EUR/USD fanden nicht mehr statt, die Kurse bewegen sich seit Donnerstag um die 1,11-Schwelle. Vor der morgen Abend (19:00 Uhr) unserer Zeit stattfindenden Pressekonferenz sollte dies auch so bleiben. Angesichts der geringen Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinsanhebung und sehr negativen Marktmeinung könnte die FED mit einem offeneren Wording die Marktteilnehmer bereits positiv überraschen.

Von einer wirklichen Fed Funds Erhöhung von 0,25% einmal ganz abgesehen. Dies würde eine spektakuläre Entscheidung bedeuten. Die Möglichkeit hierfür ist nicht völlig abwegig, obwohl sich die Notenbanker stark auf die Entwicklung der Lohnsumme konzentrieren und diese zuletzt nicht überzeugen konnte. Warum nicht abwegig? Die Verbraucherpreisentwicklung bietet Potenzial, das bisher in dieser Form nicht gegeben war.

Bevor wir uns der FED widmen, möchten wir einen Hinweis an die EZB senden, verbunden mit der Frage, ob wir wirklich immer mehr Geld zu immer günstigeren Konditionen brauchen?

Eine positive Meldung lieferte die Industrieproduktion der Eurozone am Montag. Rückblickend betrachtet für den Berichtsmonat Januar konnte der Gemeinschaftswert mit einer Produktionszunahme um 2,1 Prozent den stärksten Wertzuwachs seit September 2009 verbuchen. In den vergangenen Tagen hatten schon Italiens und Griechenlands Zahlen Hoffnungen auf einen guten Einheitswert geschürt. Auch in Frankreich und Deutschland ging es bergauf. In Spanien sank die Produktion um 0,2 Prozent.

Open in new window
© Reuters


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0700 - 20 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"