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US-Datenpotpourri: Im Widerspruch zur Verbalakrobatik der Federal Reserve

14.04.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1265 (07.24 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1254 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.37. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.20. EUR-CHF oszilliert bei 1.0893.

Chinas Export- und Importdaten setzten gestern die positiven Akzente. Unisono waren die letzten Datensätze aus China deutlich besser als erwartet. Bezüglich der Bedeutung der chinesischen Wirtschaft für das globale Umfeld sind das ermutigende Anzeichen, dass das von uns hier immer wieder thematisierte Großprojekt "one road - one belt" seine positiven Schatten wirft. In den harten Daten dürfen wir ab Mitte des Jahres mit einer deutlichen Belebung rechnen.

Eine wesentliche Frage wird sein, in wie weit dieses Projekt auch proportionale positive Impulse im Westen setzt.

Fakt ist, dass die Konfrontationspolitik gegenüber China und vor allen Dingen gegen Russland dazu geführt hat, dass westliche Anbieter, unter anderem Alstom und Siemens, aus Projekten verdrängt wurden.

Der hohe Rohstoffverzehr, der mit diesen Projekten einhergeht und einhergehen wird, wird vor allen Dingen die Rohstoff produzierenden Länder stabilisieren. Ergo hat die Bodenbildung und positive Korrektur an den Rohstoffmärkten ein höheres Potential zur Trendwende als es die aktuelle mediale und analytische Kommentierung vermuten lässt.

Viele der Großprojekte werden nach dem Ausschluss westlicher Anbieter von chinesischen Unternehmen umgesetzt. Die aktuellen Konjunkturdaten dürfen als zartes Indiz für diese zukünftige Entwicklung interpretiert werden.

Bezüglich der potentiellen Dynamik der Weltwirtschaft ergibt sich damit das Risiko einer geteilten Welt. Die aufstrebenden Länder unter Führung der Achse Peking/Moskau, die eine eigene Finanzarchitektur aufbauten (AIIB, New Development Bank, CIPS = Emanzipation vom Westen) reüssieren voraussichtlich besser als derzeit diskontiert.

Was macht der Westen? Die Einlassungen des IWF zur Finanzstabilität haben ihre Rechtfertigung bei dem Blick in den Rückspiegel.

Der IWF mahnt zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung der Finanzstabilität an, da die Risiken gestiegen seien. Hintergründe sind laut IWF die globalen Marktturbulenzen, sinkende Rohstoffpreise, schlechtere Aussichten in den Industriestaaten und Sorgen um Chinas Wirtschaftslage.

Der Blick durch die Frontscheibe, der wesentlicher für die Navigation ist, impliziert, dass die Themen Rohstoffe und China als potentielle Krisenherde an Dramatik verlieren. Die Themen des Westens machen in der Tat Sorgen.

Das viel beachtete "Beige Book" der Federal Reserve, das Auskunft über die Konjunkturlage in den Bezirken der Federal Reserve gibt und gestern für den Zeitraum Ende Februar bis Anfang April veröffentlicht wurde, wirft mehr Fragen auf, als dass es Antworten gibt.

In der Phase Ende Februar bis Anfang April ist die US-Wirtschaft weiter gewachsen heißt es aus den regionalen Bezirken der Federal Reserve. Niedrige Arbeitslosigkeit und Lohnwachstum bestimmten das Bild.


Werfen wir einen Blick auf die gestern veröffentlichten US-Konjunkturdaten:

Per Berichtsmonat März sanken die Einzelhandelsumsätze unerwartet im Monatsvergleich um 0,3%. Die Prognose lag bei +0,1%. Werfen wir einen Blick auf das erste Quartal. Weder Im Januar (-0,4), noch im Februar 0,0% und auch nicht im März (-0,3%), kam es zu einer Zunahme. Der Anstieg im Jahresvergleich stellte sich bei dieser nicht inflationsbereinigten Datenreihe auf 1,7%. Die Prognose für die relevanten Verbraucherpreise liegt per März bei 1,1% (Kernrate 2,3%).


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