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Clint Siegner: Chart signalisiert gewaltige Silberhausse

04.05.2016
Vertreter der US-Notenbank Federal Reserve haben zu verstehen gegeben, dass sie den Leitzins womöglich bereits im nächsten Monat anheben werden, doch diese Aussichten haben dem US-Dollar wenig Auftrieb gegeben und auch die Edelmetall-Rally wurde dadurch nicht ausgebremst. Die Gold- und Silberpreise haben für dieses Jahr neue Höchststände erreicht, während der Dollar auf ein neues Tief gefallen ist.

Vielleicht haben die Märkte eine weitere, bescheidene Zinserhöhung schon eingepreist - oder vielleicht sind ihnen Hinweise dieser Art mittlerweile auch egal! Die zahllosen Andeutungen und versteckten Botschaften der Fed sind schon seit Langem widersprüchlich und unzuverlässig. Zudem liegt die Notenbank mit ihren Wirtschaftsprognosen üblicherweise falsch.

Eines ist sicher: Die Edelmetalle erfreuen sich wieder eines starken Interesses seitens der Spekulanten und bekommen aus technischer Sicht Unterstützung durch einige positiv wirkende Charts. Silber hat im April mehr als 16% zugelegt und den Goldpreisanstieg von knapp 5% damit deutlich übertroffen. Eine Entwicklung, die sich ausschließlich in der letzten Woche des Monats abspielte.

Beide Metalle schlossen Freitag über einem entscheidenden Widerstand und machen in dieser Woche bislang einen starken Eindruck. Das Open Interest an den Silber-Terminmärkten hat nach Angaben des Commitments of Traders (COT) Report der letzten Woche ein neues Rekordniveau erreicht. Am Goldmarkt gestaltet sich die Situation mit mehr als 500.000 offenen Kontrakten nicht viel anders.

Es wird spekuliert, dass die Bullionbanken, die die Edelmetalle zunehmend shorten, gern eine Preiskorrektur auslösen würden. Bisher wurden große Verkaufsorders jedoch von der überwältigenden Zahl an Käufern absorbiert. Wer angesichts dieser beeindruckenden Rally umfassende Short-Positionen eingeht, ist mit Sicherheit ziemlich nervös. Es wird interessant sein, den COT-Bericht in dieser Woche zu analysieren, um zu sehen, ob es Anzeichen für eine beginnende Eindeckung der Shorts gibt.


Gold/Silber-Verhältnis bestätigt die Trendwende an den Edelmetallmärkten

Silber ging 2016 zunächst etwas langsam ins Rennen, kam im April jedoch richtig in Fahrt. Das weiße Metall liegt seit dem 1. Januar nun 29% bzw. 4 $ je Unze im Plus und stellt damit den Anstieg des Goldkurses um 22% in den Schatten. Für die Edelmetallbullen ist es eine gute Nachricht, dass Silber sich besser entwickelt als Gold - nicht nur aus den offensichtlichen Gründen. Die jüngste Aufwärtsbewegung ist ein wichtiges Signal dafür, dass wir künftig für beide Metalle höhere Preise erwarten können.

Das Gold/Silber-Verhältnis wird berechnet, indem man einfach den Goldpreis durch den Silberpreis teilt und so ermittelt, wie viele Unzen Silber man benötigt, um eine Unze Gold zu kaufen. Dieses Verhältnis war schon in der Vergangenheit ein guter Indikator für Trendwenden am Markt. Warum? Weil der Silberkurs an den Edelmetallmärkten historisch gesehen eine Vorreiterrolle einnimmt, sowohl auf dem Weg zu höheren Kursen als auch wenn es bergab geht. Einige Investoren haben die diesjährige Aufwärtsbewegung der Goldpreise daher so lange in Frage gestellt, bis der Silberkurs den Aufschwung bestätigte, indem er sich an die Spitze der Rally setzte.

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Nachdem es im Februar bei 83 seinen Höchststand erreicht hatte, brach das Gold/Silber-Verhältnis scharf ein. Die gute Nachricht für Edelmetallinvestoren lautet, dass der neue Trend womöglich gerade erst begonnen hat. Das Verhältnis der beiden Edelmetalle zueinander liegt derzeit bei etwa 72 und bewegt sich damit noch immer in einem extrem hohen Bereich.

Als das Gold/Silber-Verhältnis das letzte Mal so hoch war wie vor zwei Monaten, schrieben wir zudem gerade das Ende des Jahres 2008. Damals stellte die Umkehr den Beginn spektakulärer Kursgewinne im Edelmetallsektor und insbesondere an den Silbermärkten dar. Silber stieg in nicht einmal 30 Monaten von weniger als 10 $ je Unze auf 48 $ und das Gold/Silber-Verhältnis fiel von über 80 auf nur 32 im Frühjahr 2011.

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Wenn sich die Geschichte wiederholt, könnte sich das Verhältnis also wieder in Richtung von 40 oder weniger bewegen. Eine starke Rally könnte es sogar auf deutlich unter 40 fallen lassen. Sollte der Markt zu seinem langfristigen, im Laufe der Jahrhunderte gebildeten Durchschnitt zurückkehren - und davon gehen viele aus - könnte es sein, dass wir künftig weniger als 20 Unzen Silber benötigen, um eine Unze Gold zu kaufen.


© Clint Siegner
Money Metals Exchange


Der Artikel wurde am 2. Mai 2016 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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