Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gold und Zettelwährungen

05.07.2006  |  Walter K. Eichelburg
- Seite 3 -
Ein neuer Goldstandard

Das war der 1. Schritt. Denn wenn Dollar und Euro international nicht mehr genommen werden, muss es eine Alternative geben. Und die kann nur das Gold sein, hinter dem keine Schulden stehen und das eine 3000jährige Tradition als Geld hat.

Der 2. Schritt ist natürlich, dass Gold auch im Binnenhandel verlangt werden wird. Dazu braucht man dann viel Gold im Finanzsystem. Die meisten Staaten mit ihren Papiergeldern werden dann bankrott gehen und die Papiergelder ihren Wert verlieren und nicht mehr genommen werden.

Man sollte nicht vergessen, wenn die Legitimität des Staats verloren geht, dann geht auch die Legitimität des staatlichen Geldes (Legal Tender) verloren. Wenn der Goldpreis rasch um das 10-fache steigt, dann können nur entsprechend hohe Zinsen wie 1980 versuchen, das Kapital wieder zurückholen. Nur führen solche Zinsen heute zum sofortigen Kollaps und Staatsbankrott. Laut Bill Buckler (www.the-privateer.com) müssten die Zinsen heute ein Mehrfaches der Zinsen von 1980 ausmachen - wegen der hohen Verschuldung und dem damit verbundenen Risiko. Das wären dann etwa 50% in den USA und 40% im Euro-Raum.


Ein neues Goldverbot?

Der einfachste Weg für die Regierungen wäre natürlich wie in den 30er Jahren in Hitler-Deutschland oder Roosevelt-Amerika den privaten Goldbesitz einzuziehen und damit ein neues, goldgedecktes Finanzsystem aufzubauen. Jedoch wird das diesmal aus verschiedensten Gründen nicht so leicht sein.

Der Hauptgrund dafür ist: das Gold ist entweder in ausländischem Besitz (Asien, arabische Länder) oder bei "Experten" im Inland, aber nicht mehr bei der "staatsgläubigen" Bevölkerung. Die Experten haben natürlich dagegen schon vorgesorgt. Ich habe darüber schon in "Das Goldverbot - ist im Kopf" geschrieben. Daher versucht man ja auch durch psychologische Tricks und Preisdrückung, die Leute vom Gold fernzuhalten. Laut Jim Puplava müsste vor einem Goldverbot eine Dämonisierung des Goldbesitzes (als Terroristen?) einsetzen, um es politisch akzeptabel zu machen. Daran kann man ein drohendes Goldverbot wahrscheinlich erkennen.


Also, wie kommt ein neues Finanzsystem zu Gold?

Es gibt dafür mehrere Wege:
  • Man kann es sich gegen Zinsen leihen - meist im Ausland
  • Man kann es durch Asset-Verkäufe (Immobilien, Firmen) erwerben. Die Banken werden dann genügend Immobilien und Firmen zum Verkauf haben

Beides geht natürlich nur dann, wenn die Rechtsverhältnisse einigermassen stabil sind und kein Goldverbot herrscht. Sonst bleibt das Gold entweder "unter der Erde" oder im Ausland. Allein diese Tatsache macht ein zukünftiges Goldverbot wenig wahrscheinlich, aber Politkern kann man in Zwangslagen jeden Unsinn zutrauen.

Sehen Sie dazu auch den Artikel "Gold und Dominanz".


Was ist die Alternative?

Wenn in einem solchen Fall kein neues, goldgedeckten Finanzsystem aufgebaut wird, so führt das zur Hyperinflation und Sturz der Regierung. Es gibt verschiedene Beispiele, wo auch viele Jahre nach dem Ende einer Hyperinflation wertvolle Dinge wie Immobilien nur gegen US-Dollars oder Euros verkauft wurden. Beispiele sind Israel und Serbien.

Im Inland kann eine Regierung noch für einige Zeit eine hyperinflationierende Währung gegenüber Abhängigen (Staatsbediensteten, etc.) durchsetzen, jedoch im Ausland und bei allen, die die Wahl haben, funktioniert das nicht.


Silber:

Der Preis für Gold wird so stark steigen, dass sich nur mehr wenige Leute Gold leisten werden können. Denn wenn die Massenflucht in die Edelmetalle beginnt, werden die Massen natürlich die letzten sein und die höchsten Preise in Papiergeld bezahlen.

Nehmen wir einmal den konservativen Fall eines Goldpreises von 10.000 $/oz zur heutigen Kaufkraft an: das ergibt 320.000 $/kg oder 256.000 €/kg = 256 €/g. Die kleinste Goldmünze mit 3,1 g (1/10 oz) kostet dann (ohne Aufschlag) 793,60 €, also fast 800 €. Eine 1 oz Münze mit nur 31 g kostet dann ca. 8.000 €.

Also, für die Masse bleibt aus Preisgründen nur Silber ("Poor Man’s Gold"). Dieses wird dann wahrscheinlich in einem Preisverhältnis von etwa 1:10 zu Gold stehen. Ein kg Silber sollte dann etwa 25.600 USD kosten (1.000 US/oz). Eine frühere österreichiche 10 Schilling-Münze (bis 1973) mit 4,8 g Silber darin liegt dann bei etwa 123 €. Heute kostet diese Münze ca. 1,27 € (bei derzeit 265 €/kg). Für diese Münze wurden 1980 schon 77 Schilling bezahlt, also 5,60 €. Damals konnte das System noch gerettet werden und das allgemeine Preisniveau war viel niedriger.

Jason Hommel sieht in "Future Gold & Silver Prices" viel höhere Preise, etwa 40.000 $/oz für Gold. Der reale Wert der Währungen wird dann natürlich wesentlich niedriger sein. Die Entwicklung wird sicher nicht so linear verlaufen, wie in seinen Grafiken angenommen, sondern schubweise und schneller.

Heute sind Anlagegüter (Assets = Papierwerte) wie Aktien, Anleihen, Immobilien wegen der künstlich niedrigen Zinsen total überteuert. Gold und Silber werden gegenüber diesen extrem steigen. Gegenüber Lebensmitteln und Energie natürlich um viel weniger.

Also: Wer das Gold besitzt, wird in Zukunft die Regeln machen. (alte Weisheit)


Gold und Silber werden die Rettungsboote sein, die dann jeder haben will. Sorry, nur für wenige gibt es Plätze und zum günstigen Preis auch nur Heute.

Für unsere Eliten sind die derzeitigen Positionen wichtiger als die Zukunft. Sonst würden sie nicht das Zentralbank-Gold verkaufen und die Industrie nach Asien und Osteuropa auslagern.


© Walter K. Eichelburg
www.hartgeld.com



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"