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US-Starinvestor: "Raus aus US-Aktien, rein in Gold"!

12.05.2016  |  Uli Pfauntsch
Mit einem Minus von knapp 7%, erlebte der Gold-Bugs-Index (HUI) zum Wochenauftakt den stärksten Rücksetzer seit Beginn der steilen Aufwärtsbewegung im Januar. Gleichzeitig scheiterte Gold zum wiederholten Male am Ausbruch über die psychologisch wichtige Marke von 1.300 Dollar pro Unze und gab im US-Handel rund 30 Dollar ab.

Doch alle, die auf eine Fortsetzung der Korrektur mit signifikant günstigeren Einstiegsgelegenheiten in den Minen hofften, wurden bereits am darauffolgenden Tag enttäuscht. Mit einem Anstieg von mehr als 4 Prozent, lieferte der Gold-Bugs-Index erneut einen Stärkebeweis.

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Der alles entscheidende Einflussfaktor für Aktienmärkte, Edelmetalle und Rohstoffe, bleibt nach wie vor der US-Dollar. Dieser befindet sich seit fünf Monaten im Rückwärtsgang und notierte zuletzt im überverkauften Bereich. Als die Bank of Japan am Montag damit drohte, am Devisenmarkt zu intervenieren, um den Yen zu schwächen, erholte sich der Dollar-Index auf den höchsten Stand seit mehr als einer Woche. Was den US-Dollar zusätzlich stärkte und gleichzeitig den Goldpreis belastete, war die Aussage des New Yorker Fed Präsident, William Dudley, der von einer "begründeten Erwartung" sprach, dass die Fed dieses Jahr zweimal die Zinsen anheben werde.

Anfang des Jahres lag die Erwartungshaltung für eine Leitzinsanhebung noch bei 90 Prozent. Nachdem die Fed immer weiter zurückruderte, trug die reduzierte Erwartungshaltung am Markt dazu bei, dass Gold seit Jahresbeginn um 20 Prozent zulegen konnte. Erstaunlich ist, dass die Trader laut neuesten Umfragen noch immer eine 53 prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung in diesem Jahr sehen. Und das, obwohl die Fed den Markt seit nunmehr eineinhalb Jahren zum Narren hält.

Tatsächlich machte Janet Yellen bei ihrem Statement von März kein Geheimnis daraus, dass man bei Anzeichen einer Rezession erneut zu drastischen Mitteln greifen wird: "Selbst mit der Rückkehr der Federal Funds Rate nahe null, würde der FOMC (Offenmarktausschuss) noch immer beträchtlichen Spielraum haben, um zusätzliche Versorgung zu bieten.

Wir könnten insbesondere die Lösungsansätze nutzen, die wir und andere Zentralbanken infolge der Finanzkrise erfolgreich eingesetzt haben“. Ins "Deutsche" übersetzt, bedeuten diese Worte, dass die Fed ihr QE-Programm jederzeit erneut starten könnte.


Investor-Legende: "Raus aus Aktien, rein in Gold"

Stan Druckenmiller ist einer der weltweit erfolgreichsten Trader. Sein Hedgefonds erzielte von 1986 bis 2010 jährliche Renditen von 30 Prozent. Noch bemerkenswerter ist, dass er kein einziges Verlustjahr dabei hatte. Druckenmiller, der seit 2010 seinen "Family Fund" mit rund 1 Milliarde Dollar verwaltet, reduzierte seine Aktienquote im dritten Quartal 2015 um 41 Prozent. Im letzten November verriet der Star-Investor, dass er "unter der Annahme arbeitet, wonach der Aktienmarkt im Juli einen primären Bärenmarkt gestartet haben dürfte".

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In der letzten Woche, nannte Druckenmiller im Rahmen einer Investor-Konferenz in New York City zahlreiche Gründe, warum er für den Aktienmarkt bearish ist. Ein Grund sind die absurd hohen Bewertungen im US-Aktienmarkt. Die Gewinne der Unternehmen im S&P 500 sinken seit drei Quartalen in Folge. Für das erste Quartal beläuft sich der Gewinnrückgang auf 6,4 Prozent - das ist das schlimmste Minus seit der Finanzkrise in 2008/2009. Die Umsätze der großen US-Unternehmen sinken sogar das fünfte Quartal in Folge.

Nichtsdestotrotz befinden sich die Aktien nahe den Rekordhochs. Druckenmiller bezeichnet die Abkopplung zwischen Unternehmensgewinnen und Aktienpreisen als „beispiellos in der Markthistorie“.


Der einzige verbliebene Käufer im US-Aktienmarkt 

Druckenmiller macht sich ebenso Sorgen über die exzessive Verschuldung. US-Unternehmen haben sich seit 2008 mit mehr als 9,9 Billionen Dollar verschuldet. Im letzten Jahr nahmen die Unternehmen rekordhohe 1,5 Billionen Dollar neuer Schulden auf. Daran wäre nicht unbedingt etwas auszusetzen, wenn die Unternehmen in Expansion investieren würden. Etwa in Forschung + Entwicklung, neue Fabriken, Ausrüstung und Arbeitskräfte.

Doch in diesen Zeiten verschulden sich die Unternehmen vor allem, um eigene Aktien zurückzukaufen oder andere Unternehmen zu akquirieren. Werden eigene Aktien zurückgekauft, verteilt sich der Gewinn auf eine geringere Anzahl von Aktien. Häufig wird auf "dem Papier" ein höherer Gewinn pro Aktie ausgewiesen, ohne dass sich das zugrunde liegende Geschäft verbessert hat.


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