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Gold - die Woche der Entscheidung: Rücksetzer oder weiterhin stark mit Ziel 1.333 - 1.355

19.05.2016  |  Florian Grummes
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2. Gold/Silber-Ratio:

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Die lange angekündigte Trendwende beim Gold/Silber-Ratio im Bereich um 84 Punkte ist mittlerweile Realität geworden. Zwischen Ende Februar und Ende April fiel das Ratio bis auf 72,05 Punkte zurück. Seit knapp drei Wochen versucht es sich nun an einer Erholung bzw. Gegenbewegung, welche bislang aber sehr überschaubar und flach ausfällt. Wichtig ist jetzt, dass die Marke von 79 Punkten nicht mehr überschritten wird, andernfalls müsste man die übergeordnete Trendwende doch wieder hinterfragen.

Idealerweise bewegt sich das Ratio in den kommende Wochen unterhalb seiner flachverlaufenden 200-Tagelinie (76), und erholt sich so von der ersten steilen Abwärtswelle. Das nächste Kursziel auf der Unterseite liegt im Bereich um 66 - 67 Punkte und setzt natürlich einen starken Silberpreis voraus.


3. CoT-Report:

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Ohne Zweifel ist die kumulierte Netto-Leerverkaufsposition der kommerziellen Händler in den letzten Monaten explodiert und bewegt sich schon seit Wochen auf gefährlich hohen Niveaus. Mit Stand vom 5.Mai 2016 hielten die "commercials" ( = Profis bzw. smart money) kumuliert 284.996 leerverkaufte Kontrakte auf den Goldfuture.

Diese Größenordnung wurde zuletzt im Dezember 2009 erreicht. Damals war der Goldpreis zunächst im Oktober über die Marke von 1.000 US-Dollar ausgebrochen und konnte dann innerhalb von gerade einmal zwei Monaten knapp 200 US-Dollar bzw. über 20% bis auf 1.225 USD zulegen. Die Profis verkauften massiv in den fahnenstangenartigen Anstieg hinein. In den folgenden zwei Monaten korrigierte der Goldpreis hart und fiel zwischenzeitlich bis auf 1.045 US-Dollar zurück. Genau dieses Tief wurde übrigens im Dezember 2015 zweimal erfolgreich getestet. Seitdem läuft die Aufwärtsbewegung, welche mittlerweile zu diesen extremen CoT-Daten geführt hat.

Vielfach wird nun argumentiert, dass ja das Open Interest (also die Summe aller offenen Positionen am Terminmarkt der COMEX) in den letzten Monaten deutlich angestiegen ist und der Vergleich mit früheren CoT-Konstellationen daher etwas hinkt. Das ist grundsätzlich richtig, denn am Terminmarkt benötigt es für jede Position auch eine Gegenposition. Häufig müssen die kommerziellen Händler als Marktmacher „ungewollt“ eine Shortposition eingehen, um ihren Kunden wiederum eine Longposition zu ermöglichen.

Diese Shortposition können sie aber mittels Swaps, Optionen, Derivaten etc. absichern, so dass sie unterm Strich nicht notwendigerweise ein offenes Marktrisiko besitzen. Auch lässt sich das gestiegene Open Interest durchaus mit den gefallenen Volumina in anderen Märkten (Aktien- & Forex) in Verbindung bringen. Wenn wieder mehr Hedgefondmanager ein paar Milliönchen aus dem Aktienmarkt abziehen und dafür Goldfutures kaufen, ist das grundsätzlich bullisch. Insgesamt dürfte der Goldmarkt in den letzten Monaten durch den Zufluss an neuen Marktteilnehmern sicherlich liquider geworden sein.

Was aber nicht schmeckt, ist die Tatsache, dass sich trotz des massiv gestiegenen Open Interests der Preis kaum nach oben bewegt hat. Papier-Spekulanten auf den Goldfuture müssen mit strikter Risikobegrenzung arbeiten und sind gewöhnlich auch eine eher ungeduldige Spezies. Seit Ende März ist es nun zu einem steilen Anstieg des Open Interest gekommen, ohne dass sich der Goldpreis deutlich nach oben bewegt hätte. Gleichzeitig sitzen die Profis auf einer exorbitant großen Shortposition.

Hier hat sich kurzfristig deutliches Korrekturpotential aufgebaut, denn der Goldmarkt bleibt trotz der neuen Marktteilnehmer ein kleiner und enger Markt. Sobald ein Teil der Spekulanten seine Longs glattstellen möchte oder muss, dürfte es ungemütlich werden. Eine Margin Erhöhung durch die CME Group wäre hierfür ein erstes Warnsignal.
Längerfristig ist es aber ein sehr positives Zeichen, dass die Größenordnungen der letzten fünf Jahre nicht mehr ausreichen, um eine Rally am Goldmarkt zu stoppen.


4. Sentiment:

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Nach wie vor liefern die Sentimentdaten ein eher ausgeglichenes Stimmungsbild. Von übertriebenem Optimismus sind sowohl Gold als auch Silber immer noch deutlich entfernt. Etwas anders präsentiert sich die Lage bei den Minenaktien. Aufgrund der starken Kursanstiege wird die Luft hier vor allem bei den Junior-Minen langsam etwas dünner, eine kurzfristige Übertreibung liegt aber auch hier (noch) nicht vor.

Der Analysebaustein Sentiment liefert insgesamt ein neutrales Signal.



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