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Gold, Geld, Sachwert

29.06.2004  |  Claus-Peter Fietkau
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1. Verkaufen Sie Ihre festverzinsliche Anleihen zu Gunsten der Anlage in Festgeld/er. Legen Sie Ihr Festgeld bei mehreren Banken und Sparkassen an. Meiden sie Laufzeiten über 12 Monate. Wählen sie Banken und Sparkassen mit einem Schalterdienst. Meiden Sie Internetbanken.

2. Legen Sie sich einen kleinen Goldschatz (auch Silber) zu. Wählen Sie auch kleine Münzen (1/10 oz) zum Einkaufen. Stellen Sie sich vor, in der Krise vervielfacht sich der Wert der Goldmünzen um das zehnfache oder zwanzigfache. Sie haben mit großen Münzen dann "Wechselgeldprobleme". Dieser kleine Goldschatz sollte auch erreichbar sein, d.h. der Lagerort sollte der Wohnort sein. Falls Sie diesen zu Hause aufbewahren, klären Sie den Diebstahlversicherungsschutz mit Ihrer Hausratversicherung. Bemessen Sie die Größe Ihres Goldschatzes so, dass Sie für die Mietzahlung z.B. zwei Goldmünzen (2oz) pro Jahr der zu erwartenden Krise vorhalten. Ggf. reichen diese zwei Münzen um die Jahresmiete (nicht Monatsmiete) der Wohnung, oder eine vergleichbare Leistung (Gas, Ölrechnung) des Eigenheims zu bezahlen. Weil wir es nicht besser wissen, gehen Sie von drei bis fünf Jahren Depression aus.


8. Annahmen über zeitlichen Ablauf

Wie bereits beschrieben wird vieles (alles), was Ihnen heute im Alltag vertraut ist, zumindest vorübergehend im Crash und Depression nicht mehr geben bzw. verfügbar sein oder endgültig hinfällig sein. Eine genaue Beschreibung des Ablaufes der Krise und ihren einzelnen Phasen ist nicht zu leisten. Wir haben es hier mit zu vielen Annahmen und unbekannten Größen zu tun. Gehen Sie davon aus, dass der schlimmste Fall eintritt. Wenn es nicht so grob werden sollte, werden sich Ihre Vorsorgemaßnahmen trotzdem nicht zu Ihrem Nachteil wenden.

Hier nun ein Versuch einer Beschreibung der zu erwartenden Abläufe der Geschehnisse. Verstehen Sie dies weniger als konkrete Beschreibung mit Zeitangabe, was ich mir nicht anmaßen möchte, sondern als notwendige Konkretisierung im Sinn einer Orientierung und Bestimmung Ihrer Vorsorge. Gehen Sie davon aus, dass es bis zum Crash länger dauern kann, als wir annehmen. Das System der Staatsschulden und Aktienmarktblasen ist oft langlebiger als zunächst angenommen. Gehen Sie für Ihre Dispositionen von folgendem Modell, folgenden Annahmen aus.


Phase 1: Die nächsten Jahre sind gekennzeichnet von einer ansteigenden Inflationsrate. Dies gilt schon zum Jahresende 2004. Denkbar ist für das Jahr 2005 bereits eine Inflationsrate von 3,0 % p.a. Die Anleihekurse brechen ein. Der Goldpreis steigt im Jahresverlauf 2004 /2005 auf 480 $oz. Ebenso steigt der Goldpreis im Euro. Goldminenaktien werden hiervon profitieren. Auch Rohstoffpreise und Rohstoffaktien ziehen an.

Phase 2: Diese Phase wird abgelöst von einer Phase weiter steigender Inflationsraten, so wie wir sie in den 1970er Jahren gesehen haben. Zinsen und Hypothekenzinsen steigen ebenfalls. Die Anleihekurse verfallen weiter. Wegen rückläufiger Gewinne verfallen Aktienkurse (Dax, Dow Jones) im Jahre 2006 auf das Niveau vom Jahr 2000 zurück. Der Vertrauensverlust führt zu einem weiteren Anstieg des Goldpreises. Der Silberpreis bildet ein fünfundzwanzig Jahreshoch. Der US-$ verliert weiter an Wert gegenüber Euro und Yen. Der Euro wird gegen andere Währungen abgewertet. China nimmt keine weiteren US Staatsanleihen zur Bezahlung von Warenlieferungen an. China gibt US-$ ab und investiert in Goldrücklagen.

Phase 3: Zur Befriedigung der Erwartungen der EU-Beitrittländer wird 2007 über einen Schattenhaushalt der EZB ein zentralgelenktes EU-Wirtschaftsförderungsprogramm namens Megamod im Volumen von 750 Milliarden Euro auf Kredit finanziert. Diese weitere Geldmengenausweitung führt zu einer Unsicherheit an den Kapitalmärkten. Nominalzinsen steigen. Die Inflationsrate steigt auf 9% p.a. Alle Sachwertanlagen (Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe) sind gefragt und werden mit Höchstpreisen bezahlt. Die Preise von Mietshäusern sind binnen Jahresfrist um 40% gestiegen. Zur Stabilisierung der Aktienmärkte (Dow Jones) wird US-Geldmenge ausgeweitet und Aktien durch die FED und US Schatzamt erworben. Das US-Staatshaushaltsdefizit beträgt 1.000 Milliarden US-$. Davon dient ein Großteil dem Rüstungshaushalt, da einige Flugzeugträger verloren gingen und ersetzt werden mussten und diverse Schurkenstaatenkriege länger dauern. Neue Aktienhöchststände (DOW Jones) in 2007/2008. DAX Kurse erholen sich in einer neuen Spekulationsblase, obwohl die Realwirtschaft nur noch sinkende Gewinne erwirtschaftet. Staatliche Sozialausgaben steigen. Ebenso steigen die Beiträge der Rentenversicherung wegen ansteigender Arbeitslosigkeit. Goldpreis steigt weiter.

Phase 4: Irgendwann zwischen 2009 und 2011 steigt die offizielle Arbeitslosenzahl in Deutschland auf 5,5 Millionen. Die Deckungslücke im Bundeshaushalt beträgt nun 100 Milliarden Euro pro Jahr, Tendenz steigend. Die neugeschaffene Bank für neue und besondere Aufgaben (NEUBANK) stellt der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 200 Milliarden Euro zur Verfügung. Als Sicherheit in der Bilanz dient das Wasser in den deutschen Flüssen. Da dieses Wasser ewig fließt, ist der Kredit nicht rückzahlbar und wird auch nicht verzinst, da Flusswasser auch nicht rückwärts fließt. Durch eine Indiskretion geraten Einzelheiten der NEUBANK an die Öffentlichkeit. Finanzminister und Kanzler dementieren Sachverhalt. Es folgt eine Vertrauenskrise an den Börsen. Die Krise des Weltfinanzsystems baut sich über Nacht auf. Die USA lassen den schwachen US-$ nun gezielt fallen. Alle anderen Währungen neigen zur Schwäche gegen Gold und Silber. Innerhalb von drei Börsentagen fällt der DAX unter 1.000 Punkte, der DOW Jones auf 4.000 Punkte. Der US-$ hat nun nur noch 20% des Wertes zum Euro, gemessen am Kurs vom Jahre 2003. Die USA zahlen jetzt Ihre Auslandsschulden zurück. Rohstofflieferanten (Öl) lehnen die Annahme von US-$ ab und fordern die Bezahlung in Gold. Alle verfügbaren Flugzeugträger laufen aus, um diese Öl-Schurkenstaaten zu disziplinieren. Das US-Schatzamt blockiert alle US-$ Anlagen von Feindstaaten (Öl-Schurkenstaaten). In den Folgemonaten gibt es ein Ultimatum an europäische Staaten, d.h. einer Gleichsetzung mit Feindstaaten, falls nicht kurzfristig der Endsieg am Hindukusch und anderen Kriegsgebieten durch den Einsatz "ausreichender Kräfte" herbeigeführt wird. Deutschland und andere europäische Staaten verweigern sich einer Generalmobilmachung und der Führung des totalen Krieges gegen die "Schurkenstaaten". Auch soll Deutschland sich mit 100 Milliarden Euro am Neubau der US-Flugzeugträger beteiligen. Diese amerikanischen Forderungen werden ausgeschlagen. Alles Eigentum und alle Guthaben deutscher Bürger und Firmen wird vom US-Schatzamt eingezogen. Das in den USA gelagerte deutsche Gold der Bundesbank wird eingezogen. Das sind ca. 75% der deutschen Goldreserven. Der Goldpreis steigt im Crash und der folgenden Depression auf seinen zwanzigfachen oder dreißigfachen Wert, gemessen am Goldpreis in Euro des Jahres 2003.

Phase 5: Mit dem Crash kommt mit einer Zeitverschiebung von sechs bis neun Monaten die Depression. Diese wird drei bis fünf Jahre dauern. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ursachen und der zu erwartende Alltag der Bürger wurde bereits beschrieben. Mit der von Ihnen  v o r z e i t i g  durchgeführten Vorsorge durchleben Sie selbst diese Zeit frei von Mangel. Ihr Vermögen erleidet keinen Schaden. Sie müssen Ihr erspartes "gutes Geld" nicht in "schlechtes Geld" tauschen, weil Sie Ihre Geldwerte minimiert und in Sachwerten angelegt haben. Sie müssen nicht Ihre DAX Aktien bei 1.000 DAX-Zählern verkaufen, um genug zu essen zu haben. Sie hatten Ihre DAX-Aktien  v o r z e i t i g  zu Gunsten von Gold, Silber und Goldminenaktien verkauft. Ihre Goldminenaktien haben sich im Wert vervielfacht. Ihr Mietshaus, dass Sie  v o r z e i t i g  vor dem Einsetzen der Inflation erworben haben, ist am Ende der krisenhaften Erschütterung Deutschlands nahezu ohne Schulden, weil die Nominalschulden mit der Geldentwertung ebenfalls abgewertet wurden. Durch Ihre Vorsorge, der Vermögensaufstellung in Sachwerten, verfügen Sie mit Ihrem Immobilienvermögen und Goldanlagen über bankübliche Sicherheiten und Sie sind in der Lage, nun zu Tiefstpreisen einzukaufen. Sie achten auf Mietshäuser, die Sie zu Schnäppchenpreisen einsammeln können. Ebenso erwerben Sie Aktien von Versorgungsunternehmen. Ihre persönliche Vermögenslage hat sich sogar erheblich verbessert. Sie gehören zu den Siegern von Crash und Depression. Sie gehören nicht zu den Verlierern.

Am heftigsten betroffen werden Arbeitnehmer und Mittelständler sein, die unvorbereitet in den Crash gehen. Ihnen droht einerseits die alltägliche Not und Mangelwirtschaft als Folge des Arbeitsplatzverlustes (oder Lohnkürzung) und andererseits der Vermögensverlust. Ebenso hart getroffen werden Rentner und Pensionäre, die auf Transferleistungen angewiesen sind.



9. Inflation und Immobilien Immobilien im Crash

Immobilien bieten einen sehr guten Schutz gegen Inflation. In der Bundesrepublik war von 1950 bis in die 1990er Jahre der Mietshauskäufer immer Gewinner. Dies änderte sich erst ab 1990 mit dem Engagement vieler Anleger in den Neuen Bundesländern. Nicht nur die Übertragung westdeutscher Standards führte in eine bis heute andauernde wirtschaftliche Fehlentwicklung, hinzu kam die verfehlte Förderpolitik der SonderAfa gem. Fördergebietsgesetz. Es trafen sich nun zwei gierige Gruppen. Einerseits die an SonderAfa Investments interessierten westdeutschen Kapitalanleger, die ihre Steuerlast senken wollten und andererseits eine sich neu gebildete Bauträgerindustrie. Es wurde reichlich am Bedarf vorbei gebaut, d.h. Überkapazitäten mit der Folge von Leerstand geschaffen und es wurde von der Bauträgerindustrie erzielbare Mieten in Aussicht gestellt, die über die Jahre tatsächlich nicht erzielbar waren. Hier wurde viel Geld vernichtet und viel schlechte Laune produziert. Der derzeitige Vertrauensschwund in deutsche Immobilieninvestments ist überwiegend hierin begründet. Unterstützt wurde dieses Abwenden von der Immobilie dadurch, dass die Kapitalanleger die Aufmerksamkeit auf die Aktienmärkte (DAX, DOW Jones) und schließlich der Kursentwicklung am Neuen Markt richteten.

In der Betrachtung stehen hier weniger gewerbliche Immobilien, auch keine Immobilienfonds, insbesondere ausländische Fonds. Bezug genommen wird hier auf das Investment Mietshaus (oder die vermietete Eigentumswohnung), dass überwiegend einer wohnlichen Nutzung dient. Ebenso sind Windkrafträder keine Immobilien im Sinne Ihrer Vorsorge. Hier handelt es sich eigentlich um eine "Maschinenbeteiligung", deren Wirtschaftlichkeit durch die Subvention auch extrem krisenanfällig ist. Als Vorsorgeinstrument nicht geeignet sind auch irgendwelche "Steuersparende Immobiliendinger". Geeignet ist die gewöhnliche Mietshausimmobilie. Nur diese ist eine sichere Sachinvestition.

Die Inflation, d.h. der Wertverfall der DM führte über 40 Jahre zu permanenten steigenden Wertentwicklung der Immobilien. Auch gab es eine gewisse Automatik der Entschuldung durch die Inflation. Selbst eine 3%ige Preissteigerungsrate führte dazu, dass nach zehn Jahren ein Drittel des Hauses ohne ein Zutun des Eigentümers entschuldet war. Da die Mietshäuser in der Regel zu 70-80% fremdfinanziert waren, gab es einen großen Nutzen (Hebelwirkung) für den Eigentümer, der in der geschickten Ausnutzung des Inflationsgeschehens bestand. Die Darlehenssumme blieb konstant, während die allgemeine Preise, so auch die Immobilienpreise sich fortentwickeln, d. h. stiegen. Die Folge war, dass der Mietshauseigentümer automatisch entschuldet wurde. Hier hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass der Sachwert Immobilie gegen Inflation unanfällig ist und einen hohen Schutz bietet. Dieser Schutz gegen Inflation ist das Wesen des Sachwertes Immobilie. Auch gegen eine Geldentwertung im Sinne einer Währungsreform, wie 1923 und 1948 geschehen, ist die Immobilie weitgehend immun. Hierzu finden Sie in der Anlage des Ratgebers konkrete Ausführungen.




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