Gold, Geld, Sachwert
29.06.2004 | Claus-Peter Fietkau
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Heute ist es mit der Automatik des Reichwerdens (des Entschuldens) etwas differenzierter zu betrachten. Die Realeinkommen steigen nicht mehr bzw. nicht für alle Schichten und nicht in allen Regionen. Auch steht ein Rückgang der Bevölkerung bevor. Ob dieser Bevölkerungsrückgang durch Zuzug geeigneter Zielgruppen ausgeglichen werden kann, ist fraglich. Folglich wird die Entwicklung nicht in allen Regionen Deutschlands gleich sein. Beachten sie das Kapitel "Mietshauskauf". Hier finden Sie Hinweise über die Standortauswahl, ebenso die Ausführungen über eine krisensichere Finanzierung. Da Immobilien in der jüngsten Vergangenheit bei Kapitalanlegern wenig Beachtung fanden und auch Banken sehr zurückhaltend finanzieren, bieten nun günstige Kaufpreise eine gute Gelegenheit zum Einstieg in Ihre Vorsorgeplanung. In der Depression haben Sie verminderte Mieteinkünfte zu erwarten. Diese stellen sich als Zahlungsausfall dar, da die Mieter sich nicht so schnell an die neue Situation geringerer Einkünfte (Arbeitslosigkeit, Lohnkürzung) anpassen können oder als Leerstandsproblem. In diesem Fall müssen Sie die Miete nach unten anpassen. Es ist zu beachten, dass Mietwohnungen, in denen heute gut situierte Mieter wohnen und einen gehobenen Mietzins zahlen, nicht zwangsläufig bessere Zahler sein werden. Möglicherweise werden diese heute gutverdienenden Angestellten, Beamte, Bankmitarbeiter etc. ebenfalls von Arbeitslosigkeit oder Lohnkürzung betroffen sein. Mietwohnungen als gute Durchschnittsware mit "normalen Mietern" erscheinen insofern nicht als Nachteil. Kaufzurückhaltung sollten Sie bei einer Mieterstruktur zeigen, die von Unterschichtausländern geprägt ist. Da wir es nicht besser wissen, gehen Sie von einem Mietausfall oder Mindereinnahme von 25 % für die Zeit der Depression aus und bereiten sich hierauf vor.
Insgesamt gesehen, werden Sie mit Ihrer Immobilie gut durch Crash und Depression kommen. Da wir auch nur eine Annahme über den Zeitpunkt von Crash und Depression haben, ist Ihre Immobilienanlage bis dahin frei von Problemen, bzw. wie ausgeführt, ein hervorragender Inflationsschutz. Ebenso haben Sie eine Anlageform gewählt, in der Ihnen ein monatlicher Ertrag (die Miete) zufließt. Dies vor dem Crash, nach dem Crash (dem Aufschwung) und im Crash ebenfalls, möglicherweise mit verminderten Einnahmen.
Sie sorgen bitte so vor, dass Sie in der Krise nichts verkaufen müssen. Dies gilt für ihre Immobilie ebenso wir für Ihre Lebensversicherung, soweit sie diese aufrecht erhalten. Soweit Ihre persönlichen Lebensumstände (z.B. Lebensalter) dies ermöglichen, sollten Sie in der Krise Immobilien zukaufen.
10. Was Sie bei ihrer Vermögensvorsorge beachten sollten
Wie das Zeit- und Ablaufmodel zeigt, sollten Sie sich auf unterschiedliche Phasen vorbereiten. Jede Phase vor dem Crash hat Ihre eigene Dynamik und Problemstellung.
Einen Teil Ihres Vermögens sollten Sie als Liquidität in Festgeld anlegen. So sind Sie geschützt gegen den Kursverfall der Anleihen und haben eine kurzfristige Verfügbarkeit sichergestellt. Vermeiden Sie größere Summen bzw. einen großen Festgeldanteil an Ihrem Vermögen, da dies eine Anlage in Geld ist. Ermitteln Sie Ihren Bedarf. Sicherheit gibt lediglich ein Sachwert (oder Gold). Vereinbaren Sie mit den Banken und Sparkassen unterschiedliche Ablaufzeiten für Ihr Festgeld. Sie sollten zeitnah handeln. Die einsetzende Inflation wird zu einem Kursverlust (Phase1) und dann mit steigender Inflation und steigenden Zinsen zu einem erheblichen Kursverlust führen (Phase2).
Derzeit ist Gold immer noch preiswert zu erwerben. Schieben Sie die Kaufentscheidung nicht lange hinaus. Der Goldpreis wird auch spürbar im Euro steigen. Legen Sie sich das Gold (auch Silber) physisch in Barren und Münzen zu. Wählen Sie ein Schließfach oder vergleichbare Verwahrform.
Sollte es auf Grund Ihrer Branchenzugehörigkeit in der Vergangenheit notwendig gewesen sein, dass Sie auf internationale Geldtransfers angewiesen waren, sollten Sie sich bezüglich Ihrer Goldmünzen und Goldbarren so einrichten, dass diese so gelagert sind, dass die Sicherheit des Lagerorts und eine globale Transfermöglichkeit gewährleistet ist und dies auch bei erheblichen Störungen** der öffentlichen Sicherheit und staatlichen Ordnung. Verstehen Sie diese Ausführungen jedoch nicht als Anstiftung zur Steuer- und Abgabenhinterziehung oder einer vergleichbaren sozialschädlichen Handlungsweise. Der Gesetzesverstoß gegen die Gesetze eines rechtsstaatlichen Gemeinwesens ist hier keine angeratene Handlungsweise.
**Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass es "echte, erhebliche" Störungen der Sicherheit und Ordnung gibt. Auch ist in Deutschland der Fortbestand eines demokratischen Gemeinwesens in der Depression kritisch zu hinterfragen. Bisher wurde die Gefälligkeitsdemokratie noch keinem "Härtetest" unterzogen. Die Politikerkaste besteht ausschließlich aus Schönwetterkapitänen. Ich gebe in Erinnerung, dass nach 1929/1930 in der Depression Herr Hitler mit den Nationalsozialisten sich durchsetzen konnte. Ein solches Risiko (Errichtung einer Diktatur) ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Heute dienen Kontrollmaßnahmen des Zolls etc. demokratischen Zielen und unterliegen der rechtsstaatlichen Kontrolle. Dies muss nicht so bleiben, siehe Nationalsozialismus und DDR-Sozialismus. Bedenken Sie, dass den Juden nicht nur das Leben, sondern auch das Eigentum genommen wurde. Richten sie sich in Ihrem (späteren) Verhalten so ein, dass es keinen Grund für den Zweifel an Ihrer Gesetzestreue, insbesondere ihrer Steuer- und Abgabenehrlichkeit gibt. Oder wollen Sie möglicherweise Opfer von nicht demokratisch legitimierten Gesetzen und Opfer von nicht demokratisch legitimierten "Geldfahndungshilfstruppen" werden? Nicht dass Sie wegen versehentlich mitgeführter Goldmünzen wegen Republikflucht versehendlich von hinten auf der Flucht erschossen werden oder in einem Konzentrationslager den Rest Ihres Lebens verbringen. Unterschätzen sie nicht den falsch verstandenen Ergeiz, den bewaffnete Grenztruppen, geheime Steuerpolizei und Kontrolleure in der Krise und Diktatur entwickeln könnten. Auch die DDR hat es uns gezeigt, wer alles zum Staatsfeind erklärt werden kann und wie man diese Feinde (Republikflüchtlinge) am besten "auf der Flucht" erschießt. In einer Situation, wie der des Nationalsozialismus oder Sozialismus haben deutsche Staaten und seine Organe es hunderttausendfach bewiesen, dass sie zur Durchsetzung ihrer ideologischen Ziele und zum eigenen Vorteil auch vertreiben, rauben und morden. Sie jedoch möchten nicht ermordet werden.
Bedenken Sie auch, dass es in "anderen Ländern andere Sitten" gibt. Durch die Europäische Gemeinschaft könnten anderer Länder Sitten sich bei uns einbürgern oder zumindest werden diese Sitten zu uns hineinwirken. Dies gilt auch für die Art der Auseinandersetzung um politische oder gewerkschaftliche Anliegen. Dies wird auf uns wirken, und sei es nur, dass die Fernversorgung mit Obst und Gemüse gestört werden wird, weil französische Bauern die Früchte Ihrer spanischen Kollegen von den LKW´s kippen (geschehen vor ca. 5 Jahren). Diese anderen Sitten finden sie auch schon im direktem Nachbarland Frankreich, einem Bollwerk der abendländischen Kultur. Ich gebe in Erinnerung, dass vor ca. 4 oder 5 Jahren in Frankreich von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeiter einer Chemiefabrik zur Durchsetzung ihrer Forderungen einen Fluss vergiften wollten, in Forbach (Lothringen) ein Finanzamt abbrannte und letzte Woche (März 2004) sich in Paris die Polizei mit der Feuerwehr eine Straßenschlacht mit Steinen lieferte. Es ging um eine gruppenegoistische Forderung der Feuerwehrleute nach einer günstigeren Pensionsregelung (mit 50 Jahre in Pension). Andere Länder, andere Sitten.