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Gold - Wie weit geht die Korrektur?

30.05.2016  |  Markus Blaschzok
Nach der starken Rallye von Gold mit einem Preisanstieg von 250 $ je Feinunze alleine im ersten Quartal des Jahres, hat die erwartete gesunde Korrekturbewegung eingesetzt. Diese baut die spekulative Übertreibung der letzten Monate ab und legt so die Basis für einen weiteren Anstieg.

Die Korrektur führte Gold in dieser Woche auf 1.199 $ und Silber auf 15,90 $ zurück, wo sich Unterstützungsmarken befinden, die Spekulanten wieder zu erneuten Käufen einladen dürften. Der letzte Terminmarktreport der U.S. Aufsichtsbehörde vom Freitag, der sich auf den Stichtag am 24. Mai bezog, zeigte bisher eine erste Bereinigung des Marktes mit dem Bruch der Unterstützung bei 1.260 $ je Feinunze Gold.

Die Bereinigung setzte sich bis Ende der letzten Woche fort, doch dürften nun bei 1.200 $ die ersten Bullen wieder antizyklisch in den Markt greifen und Gold kaufen. Zeigt sich in den kommenden Wochen relative Stärke bei einer weiteren starken Bereinigung der Spekulation am Terminmarkt, so wäre dies ein gutes Indiz dafür, dass es sich in der Tat um einen neuen Bullenmarkt handelt, der sich in Bälde fortsetzen dürfte.

Nebst einer überfälligen spekulativen Bereinigung gab es weitere Gründe für die aktuelle Korrektur wie gestiegene Erwartungen einer weiteren Zinsanhebung in den USA für den Juni, die die Stärke des Dollars unterstützte, sowie wieder mehr Risikoappetit bei den Investoren und Fondsmanagern, nachdem die Aktienmärkte in den USA erneut nach oben ausbrachen und sogar eine Konsolidierungsformation nach oben aufgelöst wurde.

Der S&P500 steht aktuell mit 2103 Punkten wieder einmal über der signifikanten Abwärtstrendlinie von 2.070 Punkten und auch der DAX konnte nach oben ausbrechen und auf über 10.300 Punkte ansteigen. Unterstützt wurde der DAX in der letzten Woche von dem Ifo-Geschäftklimaindex, der überraschend stark auf 107,7 Punkte zulegte und weiteren Konjunkturindikatoren aus der Bauwirtschaft sowie einer besseren Entwicklung am europäischen Arbeitsmarkt.

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Positiv für Gold war hingegen, dass EZB-Chefvolkswirt Praet wieder betonte, dass die extrem lockere Geldpolitik in der Eurozone aufrecht gehalten wird und dass die Negativzinsen sogar ausgeweitet werden sollen, was die Nachfrage nach Gold stützen dürfte. Diese physische Nachfrage bleibt bis dato auch stabil, wie exemplarisch der weltweit größte physische Gold-ETF "SPDR Gold Trust" zeigt. Dieser verharrt mit 868 Tonnen weiterhin auf dem Höchststand der letzten zwei Jahre, was wichtig für einen weiteren Anstieg des Goldpreises ist.

Seit Anfang des Jahres sind 18 Mrd. $ in mit Edelmetallen hinterlegte Exchange-Traded Funds geflossen, wobei 8,9 Mrd. $ alleine auf den SPDR Gold Trust entfielen. Nur wenn die physische Investmentnachfrage hoch bleibt, können die Preise langfristig auch real ansteigen.

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Der gestiegene Ölpreis dürfte die „Inflation“ wieder anheizen

Der Rohölpreis für die Sorte WTI hatte in dieser Woche erstmals seit Oktober letzten Jahres wieder an der Marke von 50 $ je Fass gekratzt und der Preis für die europäische Sorte BRENT konnte kurzzeitig auf 50,60 $ ansteigen. Aktuell ist der Spread zwischen beiden Sorten nahezu nicht existent, was die weiterhin gute Versorgung wiederspiegelt. Dennoch hat sich der Preis für Rohöl seit Anfang Februar von 26 $ im Tief aktuell fast verdoppelt, was die Preissteigerungsrate in den USA sowie in Europa wieder steigen lassen dürfte, was so der FED auch mehr Raum für eine Zinsanhebung geben würde und der EZB die Möglichkeit einer zeitweiligen Drosselung des QE-Programms.


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