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Schwache US-Arbeitsmarktdaten sorgen für Stimmungsumschwung

06.06.2016  |  Martina Fischer
Schwache US-Arbeitsmarktdaten sorgen für Stimmungsumschwung

Gold stieg zum Ende der letzten Woche auf 1.244 $/oz

Überraschend schwach ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten sorgten am Freitagnachmittag für einen Stimmungsumschwung an den Märkten: Der Dollar verbuchte gegenüber dem Euro deutliche Verluste, die Aktienmärkte gaben nach und "sichere Häfen" waren wieder gefragt. So stieg der Bund-Future auf ein Drei-Monats-Hoch und Gold stieg bis auf 1.244,50 $/oz. Die US-Wirtschaft hat im Mai so wenig neue Stellen geschaffen, wie seit fünf Jahren im Vergleichsmonat nicht mehr. Dies macht eine Erhöhung der US-Leitzinsen im Juni deutlich unwahrscheinlicher.

Für den Goldpreis sollte das auch weiterhin positiv sein. Dieser durchbrach mit dem jüngsten Anstieg den wichtigen Punkt bei 1.223,30 $/oz (100-Tage-Durchschnittspreis) und hat nun aus charttechnischer Sicht zunächst Luft bis auf 1.257 $/oz. Um den Aufwärtstrend aus dem Februar wieder aufzunehmen, ist jedoch ein Anstieg über 1.291 $/oz - dem Preishoch aus dem Februar - notwendig.

Auch am Goldpreis in Euro gerechnet ging die Entwicklung am Freitag nicht spurlos vorüber: Die Notierung stieg bis auf 35,18 €/g nachdem sie im Wochenverlauf bis auf 34,72 €/g gefallen war. Bei den Anlegern zeigt sich weiterhin ein zweigeteiltes Bild: Während die physischen Anleger in der Eurozone nur zögerlich ihr Interesse für das Edelmetall entdecken, stiegen die ETF-Bestände zuletzt auf das höchste Niveau seit Dezember 2013.


Ausblick auf spätere US-Zinserhöhung unterstützt Silber

Nächster Widerstand bei 17 $/oz

Silber hat im Mai rund 10% an Wert abgegeben und kämpfte vergangene Woche mit der 16 $/oz Marke. Hauptursachen für den Zwischenstopp der April-Rallye waren zunächst Aussagen zum Zinsausblick diverser Zentralbanker in den USA, welche die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung seitens der Fed am 15. Juni anstiegen ließen. Jedoch mit den äußerst enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen am Freitag wurde diese Erwartung wieder weitestgehend ausgepreist. Der daraus resultierende schwache US-Dollar ließ den Euro und die Metalle auf breiter Front aufwerten.

Heute spricht Yellen ein letztes Mal öffentlich vor der Zinssitzung Mitte des Monats. Der Ausblick auf eine nächste Zinserhöhung frühestens Anfang Juli, nach der "Brexit-Wahl" in Großbritannien am 23. Juni, dürfte den Metallen generell und Silber im speziellen weiter Auftrieb verleihen. Sollte der 50-Tage-Durchschnitt bei 16,47 $/oz überwunden werden, liegt die nächste Hürde bei 17,00 $/oz, welche auch dem 23,6% Fibonnacci Retracement Level der Dezember-Aufwärtsbewegung entspricht.


Platin startet ohne klare Orientierung im Juni

Die psychologische Marke von 1000 $/oz konnte nicht halten

Platin startete langsam in die Woche mit Feiertagen in den USA und Großbritannien. Das Edelmetall musste erneut Verluste hinnehmen und konnte das Niveau über 1000 $/oz nicht halten, die Preis fiel sogar zurück auf das Level um 960 $/oz. Die US-Arbeitsmarktzahlen brachten wieder Leben in die Kurse, sodass Platin innerhalb von Minuten 20 $/oz gewann. Insgesamt startet das Metall jedoch eher ohne klare Orientierung in den neuen Monat.

Von Interesse bleiben weiterhin der Goldpreis, die entscheidenden Nachrichten aus EZB-Treffen, US-Arbeitsmarktdaten und Yellen Rede Anfang nächster Woche. Die Höhe der Schwammprämie scheint sich etwas zu entspannen. Erste Nachrichten über Probleme bei den Lohnverhandlungen im Südafrikanischen Platinsektor sind im Gespräch wie auch Lieferengpässe in der Region.

Die Verknappung des Metalls scheint aber allerdings noch nicht soweit fortgeschritten, um die Preise nach oben zu ziehen bzw. das "Sentiment" zu ändern. Strengere Grenzwerte bei den Europäischen Fahrzeugemissionen für Dieselmotoren im Zuge des Volkswagen-Skandals haben positive Impulse auf die Hersteller von Katalysatoren.


Palladium erlebte bewegte Woche

Größter ETF-Abfluss seit November letzten Jahres

Nach steigenden Kursen zu Wochenbeginn entwickelte sich in der Restwoche ein Auf und Ab mit einem starken Preisrutsch am Donnerstag auf ein Level um 530 $/oz. Hier konnte Palladium dann vorerst halten. Sollte allerdings die Marke von 523 $/oz nach unten durchbrochen werden, liegt der nächste Widerstand bei 492 $/oz.

Allerdings haben auch hier, analog zu allen anderen Metallen, die Arbeitsmarktzahlen wieder neuen Aufwind gebracht, sodass am Freitag Palladium knapp unter 570 $/oz gehandelt wurde. Der Preis pendelte sich dann zum Wochenende bei 550 $/oz ein. Die ETF Bestände sind letzte Woche stark gefallen - unter 45.000 oz - was den größten wöchentlichen Abfluss seit November letzten Jahres darstellt. Die Nachfrage nach Palladium Schwamm ist etwas zurückgegangen.


Rhodium stabilisiert sich nach dem großen Ausverkauf; Ruthenium weiterhin seitwärts und Iridium immer noch mit relativ hohen Umsätzen

Nachdem großen Kurssturz in der 2. Mai Woche hat sich Rhodium stabilisiert und daraufhin nur noch leicht um weitere 15 $/oz nachgegeben. Die Marktteilnehmer sind immer noch etwas verunsichert und üben sich in Zurückhaltung. Es gab bisher keine Gegenbewegung und wenig Initiative diese tiefen Kurse als Preissicherung zu nutzen.

Durch die schwachen Platin und Palladium Preise kam auch aus dieser Ecke wenig Hoffnung für einen Turnaround. Ruthenium hat sich leider in der letzten Woche wenig aktiv gezeigt. Der Preis driftet nach wie vor weiter seitwärts ohne absehbare Veränderung. Iridium ist auch ohne sichtbare Preisveränderung immer noch relativ umsatzstark. Diverse Industrien, die Iridium anwenden bzw. verbrauchen, sind weiter auf der Käuferseite. Bisher kann der Bedarf aber durch gute Verfügbarkeit ausgeglichen werden.


© Volker Skowski, Dipl.-Kfm., Global Business Unit
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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