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Zinswende am fernen Horizont oder doch nur eine Fata Morgana?

07.06.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1362 (08.21 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1131 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107.66. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.30. EUR-CHF oszilliert bei 1.1030.

Nein, die hoch gesteckten Erwartungen konnte Fed-Chefin Yellen gestern mit ihrer Rede in der Metropole Philadelphia nicht befriedigen. Nachdem ein extrem schwacher US-Arbeitsmarktbericht vergangenen Freitag die Märkte aufgeschreckt hatte, waren die Erwartungen an Yellen nun umso größer. Sie bemühte sich um ein grundsätzliches positives Bild, ohne konkreter zu werden.

Wenig Sorge bereitet ihr demnach die Schwäche am Arbeitsmarkt. Das Thema Zinserhöhung sprach sie gar nicht erst an. Dieses Aussparen wird als grundsätzliches Festhalten bzw. nur leichte Verschiebung nach hinten in den September gewertet.

Die in den vergangenen Maiwochen von verschiedenen Fed-Gouverneuren (und Frau Yellen) angeheizten Zinserwartungen korrigierten am vergangenen Freitag deutlich (rot und blau), während die Chancen auf einen Zinsschritt im September angestiegen sind.

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© Zerohedge.com


Ein interessanter Indikator, der Fed Labor Market Conditions Index bildet den schwachen Mai Wert markant ab. Auch offensichtlich ist die abnehmende Tendenz seit dem Ausstieg aus QE-Maßnahmen "Tapering" (3.+4. Quartal 2014) ist trendfähig und in keinster Weise Ausdruck eines qualitativ entwickelten Arbeitsmarktes.

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© Moody’s Economy.com


In diese Situation einen erneuten Zinsschritt zu machen, wäre eher mit der politischen Dimension als mit der Lenkungskraft erklärbar. Noch lässt sich die Erwartungshaltung ohne größere Unfälle immer weiter nach hinten - nun bereits in das dritte Quartal - verschieben. Der daraus resultierende schwächere US-Dollar ist für das Geschäftsmodell der USA weniger wichtig als für Euroland, aber dennoch eine gern gesehene Begleiterscheinung. Die Fed muss die richtige Balance aus Glaubwürdigkeit und Timing finden, damit durch die angekündigten Zinsschritte das Land nicht in die Rezession abruscht.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1080 - 1.1110 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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