Eine Portion von Ratlosigkeit
08.06.2016 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1370 (07.46 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1339 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107.05. In der Folge notiert EUR-JPY bei 121.70. EUR-CHF oszilliert bei 1.0970.
Frau Yellen lieferte leicht verkürzten US-Konjunkturoptimismus, der sich nicht allzu nahe an der Phalanx der jüngeren Daten aus den USA orientierte.
Herr Cameron kämpft gegen den erst durch seine Aktivität möglich gewordenen Brexit im britischen TV mit der Thematisierung des Risikos, dass aus Great Britain "Small Britain" mutieren könne.
Die Weltbank dampft die globale Wachstumsprognose ein und die US-Aktienmärkte bewegen sich nahe den historischen Höchstständen trotz der schärfsten Gewinnrezession seit dem Jahre 2009.
Als Konsequenz ergibt sich eine höhere Bewertung der US-Aktien auf Basis des S&P 500 gegenüber dem DAX (KGV, 2017er Prognosen) von gut 25%!
Screenshort vom 31. Mai 2016: (in Klammern historische Durchschnittswerte)
Einige der aktuellen Marktreaktionen konfrontieren auch erfahrene Marktteilnehmer mit einer Portion Ratlosigkeit, da Märkte grundsätzlich die zukünftigen "Cash-Flows" diskontieren und antizipieren sollen.
Aus den USA wurden wir gestern mit der Arbeitsproduktivität im ersten Quartal 2016 konfrontiert. Das Bild kann nicht erfreuen. Selbst Alan Greenspan zeigt sich ob der Misere bei der Arbeitsproduktivität in den USA besorgt. Im ersten Quartal 2016 kam es zu einem Rückgang der Arbeitsproduktivität um 0,6% nach zuvor -1,7%. Hier ergab sich in den letzten zwei Quartalen die negativste Performance seit dem 4. Quartal 2012.
Es gibt aber noch eine Datenreihe aus Amerika, die nachdenklich stimmt. Wir reden von der Halbleiterbranche.
Nachfolgend der Verlauf der "Semiconductor Billings" (3-Monatsduchschnittswerte).
Der Anstieg des BIP der Eurozone per 1. Quartal 2016 wurde laut letzter Berechnung mit 0,6% im Quartalsvergleich und 1,7% im Jahresvergleich bestätigt. Damit bewegt sich das BIP der Eurozone laut aktuell verfügbarem Textbuch im Dunstkreis des Potentialwachstumspfads.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1080 - 1.1110 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Frau Yellen lieferte leicht verkürzten US-Konjunkturoptimismus, der sich nicht allzu nahe an der Phalanx der jüngeren Daten aus den USA orientierte.
Herr Cameron kämpft gegen den erst durch seine Aktivität möglich gewordenen Brexit im britischen TV mit der Thematisierung des Risikos, dass aus Great Britain "Small Britain" mutieren könne.
Die Weltbank dampft die globale Wachstumsprognose ein und die US-Aktienmärkte bewegen sich nahe den historischen Höchstständen trotz der schärfsten Gewinnrezession seit dem Jahre 2009.
Als Konsequenz ergibt sich eine höhere Bewertung der US-Aktien auf Basis des S&P 500 gegenüber dem DAX (KGV, 2017er Prognosen) von gut 25%!
Screenshort vom 31. Mai 2016: (in Klammern historische Durchschnittswerte)
Einige der aktuellen Marktreaktionen konfrontieren auch erfahrene Marktteilnehmer mit einer Portion Ratlosigkeit, da Märkte grundsätzlich die zukünftigen "Cash-Flows" diskontieren und antizipieren sollen.
Aus den USA wurden wir gestern mit der Arbeitsproduktivität im ersten Quartal 2016 konfrontiert. Das Bild kann nicht erfreuen. Selbst Alan Greenspan zeigt sich ob der Misere bei der Arbeitsproduktivität in den USA besorgt. Im ersten Quartal 2016 kam es zu einem Rückgang der Arbeitsproduktivität um 0,6% nach zuvor -1,7%. Hier ergab sich in den letzten zwei Quartalen die negativste Performance seit dem 4. Quartal 2012.
© Zerohedge
Es gibt aber noch eine Datenreihe aus Amerika, die nachdenklich stimmt. Wir reden von der Halbleiterbranche.
Nachfolgend der Verlauf der "Semiconductor Billings" (3-Monatsduchschnittswerte).
© Moody’s Analytics
Der Anstieg des BIP der Eurozone per 1. Quartal 2016 wurde laut letzter Berechnung mit 0,6% im Quartalsvergleich und 1,7% im Jahresvergleich bestätigt. Damit bewegt sich das BIP der Eurozone laut aktuell verfügbarem Textbuch im Dunstkreis des Potentialwachstumspfads.
© Moody’s Analytics
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1080 - 1.1110 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.