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Spannung vor dem US-Arbeitsmarktbericht

08.07.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1081 (08.00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1052 im amerikanischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 100.37. In der Folge notiert EUR-JPY bei 111.24. EUR-CHF oszilliert bei 1.0827.

Nach den gestrigen positiven Daten zum Arbeitsmarkt in den USA werden Marktteilnehmer heute ihre Aufmerksamkeit auf den wichtigen und mit Spannung erwarteten US-Regierungsbericht zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft zuwerfen. Weiterhin belegten die ernüchternden Daten aus Großbritannien, dass die Nachwehen des Brexit-Referendums die Märkte weiterhin bestimmen und für Unsicherheit sorgen.

Auch die Ankündigung der EU-Kommission die Defizitsünder Spanien und Portugal zu sanktionieren, lässt uns nachdenklich stimmen. Vor allem wäre die Signalwirkung zum ersten Mal seit Bestehen der Euro-Zone einen Staat wegen Verstöße gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt zu sanktionieren sehr fraglich. Wir bleiben gespannt.

Schauen wir uns die optimistischen US-Zahlen von gestern genauer an.

Das Arbeitsministerium in den USA meldete am Donnerstag, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der Woche stark zurückgegangen sind. In der Woche bis zum 2. Juli sind die Anträge von 270.000 um 16.000 auf 254.000 geschrumpft. Die Prognosen gingen noch von einem Anstieg um 2.000 auf 270.000 Anträgen aus.

Der Vierwochen-Schnitt bei den Erstanträgen lag um 500 höher bei 264.750.

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© Moody’s Analytics.com


Auch die Lohnverarbeitungsfirma ADP meldete, dass private Unternehmen in den USA im Juni mehr Jobs schaffen konnten als prognostiziert. Insgesamt sind 172.000 neue Stellen entstanden. Marktanalysen sahen einen Zuwachs von lediglich 159.000 Stellen. Im Vormonat wurde ein Plus von 168.000 erreicht.

Nach Moody’s hat sich das Jobwachstum im vergangenen Monat wiederbelebt. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen konnten deutlich Stellen aufbauen. Ausnahmen seien lediglich der Energiesektor sowie Unternehmen, die stärker mit dem Außenhandel in Verbindung stehen. Größere internationale Unternehmen konnten wiederum kleine Zuwächse erreichen, wobei hier das Brexit-Referendum eher belastend war.

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© Moody’s Analytics.com


Kommen wir zu den enttäuschenden Daten aus dem Vereinigten Königreich.

Unternehmen in Großbritannien haben ihr Produktion im Mai noch vor dem Brexit Referendum zurückgefahren. Britische Firmen haben 0,5 Prozent weniger produziert als im vergangenen Monat. Marktanalysten sahen jedoch einen doppelt so starken Rückgang bei -1 Prozent. Im April lag der Wert noch bei 2,1 Prozent, was noch das höchste Wachstum seit Juli 2012 verzeichnete.

Im Jahresvergleich stieg die Industrieproduktion für den Monat Mai um 1,4 Prozent. Hier wurde noch ein schwächerer Wertzuwachs von 0,5 prognostiziert. Diese Werte sind ein weiterer Beleg dafür, dass die Wirtschaft in Großbritannien schon vor dem Referendum an Schwung verloren hatte.

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© Moody’s Analytics.com


Auch das Verbrauchervertrauen in UK ist drastisch nach dem Brexit-Votum zurückgeganen. Der entsprechende Index vom Marktforschungsinstitut GfK ermittelte einen Rückgang von -1 auf -9 zum vergangenen Monat. Dieser Wert enspricht den niedrigsten Stand seit Dezember 2013.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1120 -50 dreht den Bias.

Viel Erfolg!


© Petros Tossios
Bremer Landesbank



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