Edelmetall Prognose für das 2. Halbjahr 2016
11.07.2016 | Martina Fischer
Währungspaar EUR/USD zwischen Fed und EZB
Wohl keine nachhaltige Verschiebung im 2. Halbjahr 2016
In 2015 hatten wir eine schnelle Aufwertung des US-Dollars vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erwartungen gesehen. Zugleich markierte der EUR den tiefsten Stand seit 13 Jahren gegenüber dem US-Dollar. Passend zu unseren Einschätzungen stabilisierten sich im ersten Halbjahr die Wechselkurse und meist fand man den EUR in Bandbreiten zwischen 1,08 und 1,14 EUR/USD. Geprägt wurden diese durch eine immer wieder hinter den Erwartungen bleibende US-Wirtschaft, die zur Verschiebung der von der Fed in Aussicht gestellten Leitzinserhöhungen führte.
Wäre nur diese Seite, könnte sich der EUR durchaus nachhaltig erholen. Dem gegenüber steht eine Europäische Zentralbank mit einer extrem lockeren Geldpolitik, auf deren durchgreifende Wirkung immer noch gewartet wird. Kritiker argumentieren, dass bislang in diesem Jahr weder Wirtschaftswachstum noch höhere Produktivität aufgrund der EZB-Maßnahmen messbar seien. Das jüngst in Kraft getretene EZB-Programm zum Ankauf von Unternehmens-Anleihen wurde im Juni als letztes Mittel von Draghi gestartet. Dadurch befürchten Kritiker eine Verzerrung der Preisbildung und das Drängen von Investoren in immer riskantere Anlagen.
Für die weitere Entwicklung der Wechselkurse stehen zunächst die Folgen der "Brexit-Abstimmung" in Großbritannien im Fokus, die heute niemandem in vollem Umfang klar sind. Auf der anderen Seite des Atlantiks gilt es zudem, die USPräsidentschaftswahlen abzuwarten und die wirtschaftspolitischen Folgen zu bewerten. Aus den genannten Gründen besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass es keine nachhaltige Verschiebung der Wechselkurse im 2. Halbjahr 2016 gibt, die unsere Edelmetall-Preise deutlich verändern würde. Wir sehen weiter gute Unterstützung bei 1,05 EUR/USD.
Glänzendes erstes Halbjahr für Gold
"Sicherer-Hafen" in unsicheren Zeiten
Die rückläufige Kursentwicklung des Vorjahres fand 2016 ein schnelles Ende: Bereits im Januar setzte Gold zu einem Höhenflug an, so dass das Metall Mitte Februar die 1.200 $/oz Marke übersprang und danach zunächst in einer Bandbreite von 1.200 bis 1.300 $/oz oszillierte, bevor es nach dem Ergebnis des Brexit-Referendums bis auf 1.360 $/oz kletterte. Gold legte damit im 1. Halbjahr 2016 um rund 25% zu, nur Silber und Öl legten mit rund 35,5% beziehungsweise 33% noch stärker zu.
Auslöser für den Preisanstieg war erneut die Zinspolitik der US-Notenbank. Nach dem sie die Leitzinsen im vergangenen Jahr angehoben hatte, hielten viele Marktteilnehmer dies bereits für eine generelle Trendumkehr in der US-Zinspolitik. Durchwachsene Wirtschaftsdaten führten jedoch schnell zu einem Umdenken. Die Leitzinsen wurden nicht weiter erhöht und momentan sieht es auch nicht so aus, als ob dies vor Jahresende passieren wird. Traditionell wirken niedrige Zinsen positiv auf den Goldpreis.
Zu den größten Käufern zählten im ersten Halbjahr die ETFs, deren Bestände im Juni den höchsten Stand seit Oktober 2013 erreichten. Sie legten damit seit Jahresbeginn um rund 14 Millionen Unzen zu. Neben den ETFs zählten die russische und die chinesische Zentralbank zu den Hauptnachfragern. Die Notenbanken dieser Länder streben eine größere Unabhängigkeit von der Leitwährung US-Dollar an - eine Entwicklung, die auch im zweiten Halbjahr anhalten dürfte.
Für die verbleibenden sechs Monate gehen wir auch wieder von einem Anstieg der Barren- und Münznachfrage aus. Vor allem in Europa ist nach der Brexit-Entscheidung die Unsicherheit unter den Investoren gestiegen. Nachdem diese auf den deutlichen Preisanstieg zunächst mit Gewinnmitnahmen reagierten, dürften kurz- und mittelfristig wieder Käufe einsetzen.
Glänzendes erstes Halbjahr für Gold
Das Gold-Angebot bleibt hingegen weitgehend stabil. In Indien werden die höheren Goldpreise vermutlich das Recycling attraktiver machen und volumenmäßig den Rückgang des Recyclings in anderen Regionen ausgleichen. Der hohe Goldpreis wirkt dort aber auch auf die Nachfrage von Schmuck, die zunächst unter den Erwartungen zu Jahresbeginn zurückblieb. Insgesamt dürfte aber die Goldnachfrage aus Indien und China wieder steigen.
Das durch den Brexit verursachte Chaos in den Märkten sorgt für weiteren Zündstoff. Die bereits seit langer Zeit von der US Fed geplante Zinserhöhung dürfte in diesem Umfeld in weite Ferne rücken. Die Kombination aus beidem wird Gold stützen. Wir sind daher für das 2. Halbjahr 2016 weiter positiv gestimmt und erwarten eine Handelsspanne zwischen 1.200 $/oz und 1.450 $/oz bei einem Durchschnittskurs von 1.350 $/oz.
Silber weiter mit positivem Ausblick
Silber bleibt gefragtes Investment-Metall
Nachdem Silber in 2015 vom Hoch bei 18,50 $/oz bis auf 13,65 $/oz fiel, schaffte es im ersten Halbjahr 2016 den Turnaround im Sog von Gold. Wie von uns erwartet, wurde das Edelmetall Überperformer gegenüber Gold. Mit einem Wertzuwachs von 35,5% übertraf es per Juni 2016 die Edelmetalle Gold (+25%) und Platin (+15%). Ab Anfang März stiegen auch die Silber-ETF-Bestände deutlich und unterstützten die Entwicklung des Edelmetalls. Sie bewegten sich Ende Juni mit Beständen in Höhe von 17.000 Tonnen in der Nähe des Allzeithochs von 2014. Einmal mehr etablierte sich Silber so als „sicherer Hafen“ neben Gold, unter anderem auch nach der Brexit Entscheidung.
Getragen wurde diese Entwicklung zu immer wieder neuen Jahreshochs durch die schwache wirtschaftliche Entwicklung in den USA und den damit verbundenen mehrfachen Verschiebungen von Zinserhöhungen der Fed. In China ist das befürchtete "hard landing" ausgeblieben, die Volkswirtschaft wächst immer noch mit Raten von 6-7%. Im vierten Jahr in Folge ist für 2016 mit einem Angebotsdefizit beim Silber zu rechnen. Die Minenindustrie, aber auch das Silber Recycling wird dabei wohl Volumenbeiträge in Höhe des Vorjahres liefern. Da Silber zu 70% ein "Nebenprodukt" von Gold, Kupfer Blei oder Zink ist, ist nicht auszuschließen, dass die primäre Produktion leicht sinken kann. Aufgrund der tieferen Preise für diese Metalle wurde teilweise die Produktion gedrosselt.
Auf der Nachfrageseite ist ein leichtes Wachstum aus der Industrie und dem Schmuckbereich zu verzeichnen. Die Photovoltaikindustrie in Asien wächst wieder deutlich. Der anhaltende Nachfragerückgang der Fotoindustrie setzt sich dagegen ungebremst fort. Seitens der Investoren ist die Nachfrage nach Silbermünzen weiter auf sehr hohem Niveau und dürfte volumenmäßig ebenso wie die Nachfrage nach ETFs im weiteren Verlauf des Jahres stark bleiben.
Aus charttechnischer Sicht würde die Beibehaltung des aktuellen Trends zu Silberpreisen über 20 $/oz bis Jahresende führen. Insgesamt ist der Ausblick für Silber in 2016 weiterhin positiv, was sich mit unseren Einschätzungen seit Jahresbeginn deckt. Daher erwarten wir für das zweite Halbjahr Silber Kurse zwischen 15,80 $/oz und 21,00 $/oz, im Durchschnitt bei 18,00 $/oz.
Platin lässt 2016 das 7-Jahres-Tief hinter sich
Wachstumsimpulse reichen nicht für eine dauerhafte Erholung aus
Nachdem Platin auf sein 7-Jahres-Tief Ende 2015 fiel, kam es im ersten Halbjahr 2016 zu einer leichten Erholung: Ende Januar setzte die Aufwärtsbewegung ein, die unter Schwankungen bis Mitte Mai bei den bisherigen Jahreshöchstkursen nahe der 1.100 $/oz Marke endete. Die sich anschließende Korrektur aufgrund fehlender Anschlusskäufe sowie Gewinnmitnahmen führten wieder zu Kursen unter 1.000 $/oz. Wiederholt gab der Goldpreis die Richtung des Platins vor.
Der Emissionsskandal stand aufgrund der Platinbeladung von Dieselkatalysatoren regelmäßig im Mittelpunkt des Interesses. Immer wieder wurde diskutiert, ob schärfere Grenzwerte den Platinpreis eher stützen oder belasten. Aus der Wissenschaft wird in jüngster Zeit über größere Katalysatoren mit höherer Edelmetallbeladung gesprochen, welche die vorgeschriebenen Abgaswerte sichern sollen. Ein Ende der Diskussion ist vorerst nicht abzusehen. Ein Preistreiber war im ersten Halbjahr 2016 der steigende Bedarf seitens der europäischen Automobilindustrie.
Die unter Preis- und Kostendruck angestoßenen Optimierungsprogramme der Minenindustrie mit Schachtschließungen, Stellenstreichungen und Buchwertkorrekturen werden nun in 2016 wirksam. Hilfe erfährt die Platinindustrie derzeit über einen höheren Platinpreis sowie über einen schwächeren Südafrikanischen Rand, der zu besseren Erträgen in lokaler Währung führt. Die anstehende Lohnverhandlungen werfen aber schon wieder ihren Schatten voraus.
Wohl keine nachhaltige Verschiebung im 2. Halbjahr 2016
In 2015 hatten wir eine schnelle Aufwertung des US-Dollars vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erwartungen gesehen. Zugleich markierte der EUR den tiefsten Stand seit 13 Jahren gegenüber dem US-Dollar. Passend zu unseren Einschätzungen stabilisierten sich im ersten Halbjahr die Wechselkurse und meist fand man den EUR in Bandbreiten zwischen 1,08 und 1,14 EUR/USD. Geprägt wurden diese durch eine immer wieder hinter den Erwartungen bleibende US-Wirtschaft, die zur Verschiebung der von der Fed in Aussicht gestellten Leitzinserhöhungen führte.
Wäre nur diese Seite, könnte sich der EUR durchaus nachhaltig erholen. Dem gegenüber steht eine Europäische Zentralbank mit einer extrem lockeren Geldpolitik, auf deren durchgreifende Wirkung immer noch gewartet wird. Kritiker argumentieren, dass bislang in diesem Jahr weder Wirtschaftswachstum noch höhere Produktivität aufgrund der EZB-Maßnahmen messbar seien. Das jüngst in Kraft getretene EZB-Programm zum Ankauf von Unternehmens-Anleihen wurde im Juni als letztes Mittel von Draghi gestartet. Dadurch befürchten Kritiker eine Verzerrung der Preisbildung und das Drängen von Investoren in immer riskantere Anlagen.
Für die weitere Entwicklung der Wechselkurse stehen zunächst die Folgen der "Brexit-Abstimmung" in Großbritannien im Fokus, die heute niemandem in vollem Umfang klar sind. Auf der anderen Seite des Atlantiks gilt es zudem, die USPräsidentschaftswahlen abzuwarten und die wirtschaftspolitischen Folgen zu bewerten. Aus den genannten Gründen besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass es keine nachhaltige Verschiebung der Wechselkurse im 2. Halbjahr 2016 gibt, die unsere Edelmetall-Preise deutlich verändern würde. Wir sehen weiter gute Unterstützung bei 1,05 EUR/USD.
Glänzendes erstes Halbjahr für Gold
"Sicherer-Hafen" in unsicheren Zeiten
Die rückläufige Kursentwicklung des Vorjahres fand 2016 ein schnelles Ende: Bereits im Januar setzte Gold zu einem Höhenflug an, so dass das Metall Mitte Februar die 1.200 $/oz Marke übersprang und danach zunächst in einer Bandbreite von 1.200 bis 1.300 $/oz oszillierte, bevor es nach dem Ergebnis des Brexit-Referendums bis auf 1.360 $/oz kletterte. Gold legte damit im 1. Halbjahr 2016 um rund 25% zu, nur Silber und Öl legten mit rund 35,5% beziehungsweise 33% noch stärker zu.
Auslöser für den Preisanstieg war erneut die Zinspolitik der US-Notenbank. Nach dem sie die Leitzinsen im vergangenen Jahr angehoben hatte, hielten viele Marktteilnehmer dies bereits für eine generelle Trendumkehr in der US-Zinspolitik. Durchwachsene Wirtschaftsdaten führten jedoch schnell zu einem Umdenken. Die Leitzinsen wurden nicht weiter erhöht und momentan sieht es auch nicht so aus, als ob dies vor Jahresende passieren wird. Traditionell wirken niedrige Zinsen positiv auf den Goldpreis.
Zu den größten Käufern zählten im ersten Halbjahr die ETFs, deren Bestände im Juni den höchsten Stand seit Oktober 2013 erreichten. Sie legten damit seit Jahresbeginn um rund 14 Millionen Unzen zu. Neben den ETFs zählten die russische und die chinesische Zentralbank zu den Hauptnachfragern. Die Notenbanken dieser Länder streben eine größere Unabhängigkeit von der Leitwährung US-Dollar an - eine Entwicklung, die auch im zweiten Halbjahr anhalten dürfte.
Für die verbleibenden sechs Monate gehen wir auch wieder von einem Anstieg der Barren- und Münznachfrage aus. Vor allem in Europa ist nach der Brexit-Entscheidung die Unsicherheit unter den Investoren gestiegen. Nachdem diese auf den deutlichen Preisanstieg zunächst mit Gewinnmitnahmen reagierten, dürften kurz- und mittelfristig wieder Käufe einsetzen.
Glänzendes erstes Halbjahr für Gold
Das Gold-Angebot bleibt hingegen weitgehend stabil. In Indien werden die höheren Goldpreise vermutlich das Recycling attraktiver machen und volumenmäßig den Rückgang des Recyclings in anderen Regionen ausgleichen. Der hohe Goldpreis wirkt dort aber auch auf die Nachfrage von Schmuck, die zunächst unter den Erwartungen zu Jahresbeginn zurückblieb. Insgesamt dürfte aber die Goldnachfrage aus Indien und China wieder steigen.
Das durch den Brexit verursachte Chaos in den Märkten sorgt für weiteren Zündstoff. Die bereits seit langer Zeit von der US Fed geplante Zinserhöhung dürfte in diesem Umfeld in weite Ferne rücken. Die Kombination aus beidem wird Gold stützen. Wir sind daher für das 2. Halbjahr 2016 weiter positiv gestimmt und erwarten eine Handelsspanne zwischen 1.200 $/oz und 1.450 $/oz bei einem Durchschnittskurs von 1.350 $/oz.
Silber weiter mit positivem Ausblick
Silber bleibt gefragtes Investment-Metall
Nachdem Silber in 2015 vom Hoch bei 18,50 $/oz bis auf 13,65 $/oz fiel, schaffte es im ersten Halbjahr 2016 den Turnaround im Sog von Gold. Wie von uns erwartet, wurde das Edelmetall Überperformer gegenüber Gold. Mit einem Wertzuwachs von 35,5% übertraf es per Juni 2016 die Edelmetalle Gold (+25%) und Platin (+15%). Ab Anfang März stiegen auch die Silber-ETF-Bestände deutlich und unterstützten die Entwicklung des Edelmetalls. Sie bewegten sich Ende Juni mit Beständen in Höhe von 17.000 Tonnen in der Nähe des Allzeithochs von 2014. Einmal mehr etablierte sich Silber so als „sicherer Hafen“ neben Gold, unter anderem auch nach der Brexit Entscheidung.
Getragen wurde diese Entwicklung zu immer wieder neuen Jahreshochs durch die schwache wirtschaftliche Entwicklung in den USA und den damit verbundenen mehrfachen Verschiebungen von Zinserhöhungen der Fed. In China ist das befürchtete "hard landing" ausgeblieben, die Volkswirtschaft wächst immer noch mit Raten von 6-7%. Im vierten Jahr in Folge ist für 2016 mit einem Angebotsdefizit beim Silber zu rechnen. Die Minenindustrie, aber auch das Silber Recycling wird dabei wohl Volumenbeiträge in Höhe des Vorjahres liefern. Da Silber zu 70% ein "Nebenprodukt" von Gold, Kupfer Blei oder Zink ist, ist nicht auszuschließen, dass die primäre Produktion leicht sinken kann. Aufgrund der tieferen Preise für diese Metalle wurde teilweise die Produktion gedrosselt.
Auf der Nachfrageseite ist ein leichtes Wachstum aus der Industrie und dem Schmuckbereich zu verzeichnen. Die Photovoltaikindustrie in Asien wächst wieder deutlich. Der anhaltende Nachfragerückgang der Fotoindustrie setzt sich dagegen ungebremst fort. Seitens der Investoren ist die Nachfrage nach Silbermünzen weiter auf sehr hohem Niveau und dürfte volumenmäßig ebenso wie die Nachfrage nach ETFs im weiteren Verlauf des Jahres stark bleiben.
Aus charttechnischer Sicht würde die Beibehaltung des aktuellen Trends zu Silberpreisen über 20 $/oz bis Jahresende führen. Insgesamt ist der Ausblick für Silber in 2016 weiterhin positiv, was sich mit unseren Einschätzungen seit Jahresbeginn deckt. Daher erwarten wir für das zweite Halbjahr Silber Kurse zwischen 15,80 $/oz und 21,00 $/oz, im Durchschnitt bei 18,00 $/oz.
Platin lässt 2016 das 7-Jahres-Tief hinter sich
Wachstumsimpulse reichen nicht für eine dauerhafte Erholung aus
Nachdem Platin auf sein 7-Jahres-Tief Ende 2015 fiel, kam es im ersten Halbjahr 2016 zu einer leichten Erholung: Ende Januar setzte die Aufwärtsbewegung ein, die unter Schwankungen bis Mitte Mai bei den bisherigen Jahreshöchstkursen nahe der 1.100 $/oz Marke endete. Die sich anschließende Korrektur aufgrund fehlender Anschlusskäufe sowie Gewinnmitnahmen führten wieder zu Kursen unter 1.000 $/oz. Wiederholt gab der Goldpreis die Richtung des Platins vor.
Der Emissionsskandal stand aufgrund der Platinbeladung von Dieselkatalysatoren regelmäßig im Mittelpunkt des Interesses. Immer wieder wurde diskutiert, ob schärfere Grenzwerte den Platinpreis eher stützen oder belasten. Aus der Wissenschaft wird in jüngster Zeit über größere Katalysatoren mit höherer Edelmetallbeladung gesprochen, welche die vorgeschriebenen Abgaswerte sichern sollen. Ein Ende der Diskussion ist vorerst nicht abzusehen. Ein Preistreiber war im ersten Halbjahr 2016 der steigende Bedarf seitens der europäischen Automobilindustrie.
Die unter Preis- und Kostendruck angestoßenen Optimierungsprogramme der Minenindustrie mit Schachtschließungen, Stellenstreichungen und Buchwertkorrekturen werden nun in 2016 wirksam. Hilfe erfährt die Platinindustrie derzeit über einen höheren Platinpreis sowie über einen schwächeren Südafrikanischen Rand, der zu besseren Erträgen in lokaler Währung führt. Die anstehende Lohnverhandlungen werfen aber schon wieder ihren Schatten voraus.