Europäischer Weizenpreis auf 7-Monatshoch
25.07.2016 | Eugen Weinberg
Energie
Der Brentölpreis handelt zum Auftakt in die neue Handelswoche nur knapp über dem am Freitag bei gut 45 USD je Barrel verzeichneten 2½-Monatstief. Die letzte Handelswoche schloss Brent mit einem Minus von 4% ab. Die Marktstimmung ist angeschlagen. Die Finanzanleger ziehen sich weiter aus dem Ölmarkt zurück und verstärken somit den Abgabedruck.
Laut CFTC kam es in der Woche zum 19. Juli zu einem Abbau der spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI um 18,4 Tsd. auf 136,1 Tsd. Kontrakte. Das war der dritte Rückgang in den letzten vier Wochen und das niedrigste Niveau seit Anfang März. Der Abbau dürfte sich seither fortgesetzt haben.
Die ICE gibt die entsprechenden Daten für Brent heute Mittag bekannt. Auch hier dürfte es zu einem Rückgang der spekulativen Netto-Long-Positionen gekommen sein, welche sich bei Brent im Vergleich zu WTI zudem noch auf einem viel höheren Niveau befinden und somit ein noch größeres Korrekturpotenzial aufweisen. Der Großteil dieser Positionen wurde bei Preisen unterhalb von 45 USD aufgemacht.
Ein Rückgang unter diese Marke könnte daher zu weiteren spekulativen Verkäufen führen und somit den Preisrückgang verstärken. Anlass hierfür könnten die aktuellen Daten des Öldienstleisters Baker Hughes zur Bohraktivität in den USA sein. Denn die Zahl der aktiven Ölbohrungen ist in der letzten Woche zum vierten Mal in Folge gestiegen. Daraus auf einen Anstieg der US-Ölproduktion zu schließen, ist allerdings verfrüht. Die Bohraktivität befindet sich mittlerweile zwar auf dem höchsten Stand seit Ende März, aber noch immer 30% unter dem Niveau zu Jahresbeginn.
Edelmetalle
Gold fällt zu Wochenbeginn auf rund 1.315 USD je Feinunze und nähert sich damit einem 4-Wochentief. Ein Belastungsfaktor ist der festere US-Dollar im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank Fed, die am Mittwoch stattfindet. In Euro gerechnet wird Gold aber durch die festere US-Währung unterstützt, so dass es noch um die Marke von 1.200 EUR je Feinunze handelt.
Darüber hinaus lässt die Unterstützung seitens der Investmentnachfrage weiter nach. So gab es zwar am Freitag wieder leichte Zuflüsse in die ETFs, diese konnten aber nicht die Abflüsse der Tage zuvor wettmachen. Die spekulativen Finanzanleger haben sich laut CFTC-Daten bei Gold in der Woche zum 19. Juli die zweite Woche in Folge zurückgezogen und ihre Netto-Long-Positionen auf 252,4 Tsd. Kontrakte reduziert.
Absolut betrachtet liegen die Netto-Long-Positionen aber nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau, so dass von dieser Seite her weiteres Korrekturpotenzial für den Goldpreis besteht. Auch über Silber schwebt das Damoklesschwert eines massiven Überhangs an Wetten auf steigende Preise. Hier wurden die Netto-Long-Positionen sogar die sechste Woche in Folge ausgeweitet und haben mit 91,2 Tsd. Kontrakten ein neues Allzeithoch erreicht.
Der Silberpreis war in der Berichtswoche allerdings schon gefallen, was auf eine schwache physische Nachfrage hindeutet. Zum Wochenauftakt fällt Silber weiter auf 19,5 USD je Feinunze und nähert sich damit dem Tief von letzter Woche.
Industriemetalle
Die Metallpreise starten freundlich in die neue Handelswoche und holen damit einen Teil ihrer Verluste von Ende letzter Woche wieder auf. Kupfer notiert bei rund 4.940 USD je Tonne, Nickel kostet zeitweise wieder 10.500 USD je Tonne und Zink verteuert sich auf 2.270 USD je Tonne. Die G20-Finanzminister und Notenbank-Gouverneure haben auf ihrer Tagung im chinesischen Chengdu am Wochenende beschlossen, mehr gegen das schwierige wirtschaftliche Umfeld zu unternehmen. Sie wollen ausloten, welche Optionen, darunter fiskalpolitische Maßnahmen, zur Verfügung stehen, um das Wachstum zu unterstützen. Dies könnte im Endeffekt auch zu einer höheren Nachfrage nach Metallen beitragen.
Unterdessen setzen die spekulativen Finanzanleger wieder stärker auf steigende Kupferpreise. An der Comex in New York gab es in der Woche zum 19. Juli gemäß CFTC-Statistik wieder Netto-Long-Positionen von 18,3 Tsd. Kontrakten. Dies ist der höchste Stand seit Ende März. Mitte Juni bestanden noch rekordhohe Netto-Short-Positionen von über 47 Tsd. Kontrakten.
Indonesien hat Daten des Handelsministeriums zufolge im Juni 7,7 Tsd. Tonnen Zinn exportiert, so viel wie seit acht Monaten nicht mehr. Im ersten Halbjahr lagen die Zinnausfuhren 25% unter dem Niveau des Vorjahres. Verantwortlich für die vor allem im ersten Quartal geringen Exporte waren die niedrigen Preise und schlechtes Wetter. Mittlerweile handelt Zinn aber wieder bei knapp 18.000 USD je Tonne und damit nahe des vorletzte Woche erreichten 16-Monatshochs.
Agrarrohstoffe
Der Weizenpreis in Chicago schloss am Freitag nach einem nochmaligen Test des 10-Jahrestiefs vom Mittwoch schließlich 1,8% im Plus bei 425 US-Cents je Scheffel. In Paris stiegen die Notierungen noch deutlich stärker und erreichten mit 174 EUR je Tonne ein 7-Monatshoch. Das liegt vor allem an den kritischeren Ernteaussichten in Europa. So könnte in Frankreich die Ernte wegen zu viel Regen im Frühjahr und zu wenig Sonne auf ein 13-Jahrestief fallen. Auch in Deutschland wird die Ernte dadurch beeinträchtigt, allerdings in geringerem Ausmaß.
Viele kurzfristig orientierte Marktteilnehmer dürften dies zum Anlass genommen haben, ihre rekordhohen Netto-Short-Positionen abzubauen. Wie die jüngsten CFTC-Daten zeigen, waren diese in der Woche zum 19. Juli auf 121 Tsd. Kontrakte ausgeweitet worden.
Der Preis für Sojabohnen gab dagegen am Freitag um bis zu 4,6% auf ein 3-Monatstief von 966 US-Cents je Scheffel nach, eher er sich im Schlepptau von Weizen leicht erholte. Das Wochenminus belief sich am Ende auf fast 7%. Für Abgabedruck sorgten u.a. Meldungen aus Argentinien. Dort ist ein Streik der LKW-Fahrer zu Ende gegangen. Zudem hat die argentinische Regierung ihre Schätzung für die diesjährige Sojabohnenernte um 800 Tsd. Tonnen nach oben rervidiert.
Auch aus den USA kommen preisbelastende Nachrichten. Jüngste Prognosen lassen für die Anbaugebiete im Mittleren Westen gemäßigteres Wetter erwarten. Zudem haben Regenfälle der letzten Zeit in wichtigen Gebieten zu einer Verbesserung der Feuchtigkeitsversorgung geführt.
Der Brentölpreis handelt zum Auftakt in die neue Handelswoche nur knapp über dem am Freitag bei gut 45 USD je Barrel verzeichneten 2½-Monatstief. Die letzte Handelswoche schloss Brent mit einem Minus von 4% ab. Die Marktstimmung ist angeschlagen. Die Finanzanleger ziehen sich weiter aus dem Ölmarkt zurück und verstärken somit den Abgabedruck.
Laut CFTC kam es in der Woche zum 19. Juli zu einem Abbau der spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI um 18,4 Tsd. auf 136,1 Tsd. Kontrakte. Das war der dritte Rückgang in den letzten vier Wochen und das niedrigste Niveau seit Anfang März. Der Abbau dürfte sich seither fortgesetzt haben.
Die ICE gibt die entsprechenden Daten für Brent heute Mittag bekannt. Auch hier dürfte es zu einem Rückgang der spekulativen Netto-Long-Positionen gekommen sein, welche sich bei Brent im Vergleich zu WTI zudem noch auf einem viel höheren Niveau befinden und somit ein noch größeres Korrekturpotenzial aufweisen. Der Großteil dieser Positionen wurde bei Preisen unterhalb von 45 USD aufgemacht.
Ein Rückgang unter diese Marke könnte daher zu weiteren spekulativen Verkäufen führen und somit den Preisrückgang verstärken. Anlass hierfür könnten die aktuellen Daten des Öldienstleisters Baker Hughes zur Bohraktivität in den USA sein. Denn die Zahl der aktiven Ölbohrungen ist in der letzten Woche zum vierten Mal in Folge gestiegen. Daraus auf einen Anstieg der US-Ölproduktion zu schließen, ist allerdings verfrüht. Die Bohraktivität befindet sich mittlerweile zwar auf dem höchsten Stand seit Ende März, aber noch immer 30% unter dem Niveau zu Jahresbeginn.
Edelmetalle
Gold fällt zu Wochenbeginn auf rund 1.315 USD je Feinunze und nähert sich damit einem 4-Wochentief. Ein Belastungsfaktor ist der festere US-Dollar im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank Fed, die am Mittwoch stattfindet. In Euro gerechnet wird Gold aber durch die festere US-Währung unterstützt, so dass es noch um die Marke von 1.200 EUR je Feinunze handelt.
Darüber hinaus lässt die Unterstützung seitens der Investmentnachfrage weiter nach. So gab es zwar am Freitag wieder leichte Zuflüsse in die ETFs, diese konnten aber nicht die Abflüsse der Tage zuvor wettmachen. Die spekulativen Finanzanleger haben sich laut CFTC-Daten bei Gold in der Woche zum 19. Juli die zweite Woche in Folge zurückgezogen und ihre Netto-Long-Positionen auf 252,4 Tsd. Kontrakte reduziert.
Absolut betrachtet liegen die Netto-Long-Positionen aber nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau, so dass von dieser Seite her weiteres Korrekturpotenzial für den Goldpreis besteht. Auch über Silber schwebt das Damoklesschwert eines massiven Überhangs an Wetten auf steigende Preise. Hier wurden die Netto-Long-Positionen sogar die sechste Woche in Folge ausgeweitet und haben mit 91,2 Tsd. Kontrakten ein neues Allzeithoch erreicht.
Der Silberpreis war in der Berichtswoche allerdings schon gefallen, was auf eine schwache physische Nachfrage hindeutet. Zum Wochenauftakt fällt Silber weiter auf 19,5 USD je Feinunze und nähert sich damit dem Tief von letzter Woche.
Industriemetalle
Die Metallpreise starten freundlich in die neue Handelswoche und holen damit einen Teil ihrer Verluste von Ende letzter Woche wieder auf. Kupfer notiert bei rund 4.940 USD je Tonne, Nickel kostet zeitweise wieder 10.500 USD je Tonne und Zink verteuert sich auf 2.270 USD je Tonne. Die G20-Finanzminister und Notenbank-Gouverneure haben auf ihrer Tagung im chinesischen Chengdu am Wochenende beschlossen, mehr gegen das schwierige wirtschaftliche Umfeld zu unternehmen. Sie wollen ausloten, welche Optionen, darunter fiskalpolitische Maßnahmen, zur Verfügung stehen, um das Wachstum zu unterstützen. Dies könnte im Endeffekt auch zu einer höheren Nachfrage nach Metallen beitragen.
Unterdessen setzen die spekulativen Finanzanleger wieder stärker auf steigende Kupferpreise. An der Comex in New York gab es in der Woche zum 19. Juli gemäß CFTC-Statistik wieder Netto-Long-Positionen von 18,3 Tsd. Kontrakten. Dies ist der höchste Stand seit Ende März. Mitte Juni bestanden noch rekordhohe Netto-Short-Positionen von über 47 Tsd. Kontrakten.
Indonesien hat Daten des Handelsministeriums zufolge im Juni 7,7 Tsd. Tonnen Zinn exportiert, so viel wie seit acht Monaten nicht mehr. Im ersten Halbjahr lagen die Zinnausfuhren 25% unter dem Niveau des Vorjahres. Verantwortlich für die vor allem im ersten Quartal geringen Exporte waren die niedrigen Preise und schlechtes Wetter. Mittlerweile handelt Zinn aber wieder bei knapp 18.000 USD je Tonne und damit nahe des vorletzte Woche erreichten 16-Monatshochs.
Agrarrohstoffe
Der Weizenpreis in Chicago schloss am Freitag nach einem nochmaligen Test des 10-Jahrestiefs vom Mittwoch schließlich 1,8% im Plus bei 425 US-Cents je Scheffel. In Paris stiegen die Notierungen noch deutlich stärker und erreichten mit 174 EUR je Tonne ein 7-Monatshoch. Das liegt vor allem an den kritischeren Ernteaussichten in Europa. So könnte in Frankreich die Ernte wegen zu viel Regen im Frühjahr und zu wenig Sonne auf ein 13-Jahrestief fallen. Auch in Deutschland wird die Ernte dadurch beeinträchtigt, allerdings in geringerem Ausmaß.
Viele kurzfristig orientierte Marktteilnehmer dürften dies zum Anlass genommen haben, ihre rekordhohen Netto-Short-Positionen abzubauen. Wie die jüngsten CFTC-Daten zeigen, waren diese in der Woche zum 19. Juli auf 121 Tsd. Kontrakte ausgeweitet worden.
Der Preis für Sojabohnen gab dagegen am Freitag um bis zu 4,6% auf ein 3-Monatstief von 966 US-Cents je Scheffel nach, eher er sich im Schlepptau von Weizen leicht erholte. Das Wochenminus belief sich am Ende auf fast 7%. Für Abgabedruck sorgten u.a. Meldungen aus Argentinien. Dort ist ein Streik der LKW-Fahrer zu Ende gegangen. Zudem hat die argentinische Regierung ihre Schätzung für die diesjährige Sojabohnenernte um 800 Tsd. Tonnen nach oben rervidiert.
Auch aus den USA kommen preisbelastende Nachrichten. Jüngste Prognosen lassen für die Anbaugebiete im Mittleren Westen gemäßigteres Wetter erwarten. Zudem haben Regenfälle der letzten Zeit in wichtigen Gebieten zu einer Verbesserung der Feuchtigkeitsversorgung geführt.