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Größter monatlicher Gewinn seit 2008 beim Palladium

01.08.2016  |  Martina Fischer
Gold steigt in der letzten Woche weiter

2. Quartal: Starke ETF-Nachfrage, aber Rückgänge bei Notenbanken und Schmuckproduktion

Enttäuschende US-Wirtschaftsdaten beflügelten am Freitagnachmittag die Goldnachfrage. Sie unterstützen die Marktteilnehmer in ihrer Einschätzung, dass eine Erhöhung der US-Leitzinsen nicht vor Dezember dieses Jahres erfolgen wird. Sie stehen damit etwas dem Optimismus der US-Zentralbank entgegen, die in ihrem Statement am vergangenen Mittwoch auch eine Anhebung für den September nicht ausgeschlossen hat.

Wir gehen allerdings weiterhin nicht davon aus, dass dieser Schritt vor den Präsidentschaftswahlen im November ansteht. Gold beendete die vergangene Handelswoche mit 1.350 $/oz, nachdem es am letzten Montag noch bei 1.312 $/oz handelte. Dieser Preis markiert auch gleichzeitig das untere Ende der Handelsspanne, die wir für diese Woche erwarten.

Charttechnischen Widerstand erhält das Metall zunächst bei 1.358 $/oz und dann bei 1.374 $/oz. Durchwachsene Quartalszahlen gab es unterdessen auch für die Goldnachfrage: Die Researchgesellschaft GFMS Thomson Reuters meldete vergangenen Dienstag für die Monate April bis Juni einen Rückgang der Notenbankkäufe um 48,5% und der Schmuckproduktion um 30,1%.

Lediglich die signifikante Nachfrage der ETFs konnte diese Entwicklung ausgleichen, hier flossen im ersten Halbjahr insgesamt 568 Tonnen zu. Die Minenproduktion ging gegenüber dem Vorjahresquartal zurück, während das Angebot an Altgold zulegen konnte - insgesamt gab es ein leichtes Überangebot.


Marktumfeld auch für Silber freundlich

Silber nach 3,5% Aufwertung wieder über 20 $/oz

Silber wertete im Wochenverlauf um 3,5% auf und konnte sich damit wieder über 20 $/oz positionieren, nachdem der Zinsausblick der Fed am vergangenen Mittwoch weiterhin vage blieb. Der Fokus der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt vor allem auf der bisher weitgehend ausbleibenden Inflation. Wie schon beim Gold ausführlich diskutiert, wirkte auch beim Silber die Enttäuschung über das Wachstum des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts in Q2 mit nur +1,2% gegenüber erwarteten 2,6%.

Da auch die EZB und die BOJ auf absehbare Zeit monetär sehr expansiv bleiben, bleibt gleichermaßen das Umfeld für Silber und Gold freundlich. Ziel im Silber ist das vor kurzem erreichte Hoch bei 21,12 $/oz. Unterstützung liegt beim 30 Tage Durchschnitt 19,35 $/oz.


Platinpreis erreicht 14-Monats-Hoch

Platin am Mittwoch mit 5% Preisanstieg

Platin dümpelte einige Tage um die Marke von 1.090 $/oz, hatte jedoch Schwierigkeiten die 1.100 $/oz - das 12-Monats Hoch vom 12. Juli - zu durchbrechen.

Das Metall konnte jedoch aufgrund von positiven Nachrichten aus den USA zum Thema Konjunkturausblick plus den politischen Entwicklungen in Südafrika, wo Wahlen anstehen, am Mittwoch um 5% steigen. Das Niveau von 1.127 $/oz konnte ohne Probleme überschritten und 1.157 $/oz touchiert werden. Gleichzeitig bedeutet das einen Preisanstieg über 50 $/oz an einem Tag bzw. um 29% seit Jahresbeginn.

Im Juli verzeichnete Platin mit einem Anstieg um 11 % die beste monatliche Performance seit 2012. Die industrielle Nachfrage bleibt unverändert zögerlich. Aufgrund des hohen Preises ist entsprechend auch der Schwammbedarf etwas geringer. Die Lohnverhandlungen in Südafrika gehen in die nächste Runde, Anglo American Platinum geht jedoch weiterhin von einer friedlichen Lösung aus.


Palladium streift 9-Monats-HOCH bei 693,30 $/oz

Größter monatlicher Gewinn seit 2008 beim Palladium

Palladium hat diese Woche seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Das 9-Monats-Hoch über 693 $/oz wurde erreicht und sogar 715 $/oz konnten anvisiert, aber noch nicht erreicht werden.

Das Edelmetall legte seit dem 20. Juni um mehr als 28% bzw. rund 150 $/oz zu und überschritt zum ersten Mal seit Oktober 2015 wieder die Marke von 700 $/oz. Palladium schaffte alleine im Juli einen Anstieg um 100 $/oz und konnte damit den größten monatlichen Gewinn seit 2008 vorweisen.

Die psychologische Marke von 700 $/oz ist jedoch weiterhin hart umkämpft. Um diese Bewegung weiter zu stützen, müsste man aber deutlich und nachhaltig über 700 $/oz handeln. Dabei ist aber vorerst mit Gewinnmitnahmen über 700 $/oz zu rechnen, was aber der zunehmend positiven Tendenz keinen Abbruch tut. 750 $/oz ist beim Palladium das nächste absehbare Ziel, falls der Trend anhalten sollte. Die Nachfrage nach Schwamm ist aufgrund des hohen Preises etwas schwächer.


Rhodium leicht unter Druck; Ruthenium unverändert ohne Bewegung und Iridium mit weiterhin hoher Nachfrage

Rhodium hat sich im Vergleich zu den anderen Edelmetallen gegenläufig gezeigt und nochmals leicht nachgegeben. Trotz guter Nachfrage hat der Preis nachgegeben, da die Verkäufer konstant auf der Abgeberseite waren. Gute Autoabsatzzahlen konnten dem Markt - anders als bei Pt & Pd - keinen Auftrieb verleihen. Somit handeln wir jetzt auf einem Niveau, das wir schon seit Anfang 2004 (!) nicht mehr gesehen haben.

Aufgrund der Urlaubszeit ist aktuell aber keine große Wende zu erwarten. Preise unter 600 $/oz sollten aber rein psychologisch etwas Unterstützung geben.

In Ruthenium gibt es nach wie vor keine Veränderungen zu vermelden. Hinter uns liegt eine sehr ruhige Woche mit geringen Umsätzen.

Iridium ist weiterhin gesucht und durch die geringe Verfügbarkeit, insbesondere in Asien, nach wie vor auf dem Vormarsch. Der Preis steigt weiter, auch wenn das Tempo leicht nachgelassen hat. Innerhalb der letzten zwei Wochen hatte der Preis bereits um ca. 7% zugelegt, nachdem er sich zuvor 9 Monate gar nicht bewegt hatte.

Im Ausblick sehen wir aber trotz Sommerpause weiterhin gute Nachfrage und somit mittelfristig auch noch etwas Platz beim Preis. Es wird aber auch sicher den einen oder anderen Marktteilnehmer geben, der den höheren Preis zu Verkäufen nutzen wird.


© Volker Skowski, Dipl.-Kfm., Global Business Unit
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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