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UK-Einkaufsmanager: etwas nervös

02.08.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1180 (08.18 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1155 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102.15. In der Folge notiert EUR-JPY bei 114.20. EUR-CHF oszilliert bei 1.0810.

Auch zuletzt bestätigte sich das Bild der vergangenen Wochen - die Nachfrage nach Risikoaktiva bleibt auch bei hohen globalen Streßzuständen unterstützend für Aktien- und Anleihekurse. Besonders in Nordamerika zeigen sich trotz historisch hoher Bewertungen feste Kurse, begünstigt durch schwindende Zuversicht vom Zinsmarkt. Auf den Devisenmärkten regiert die Abwartende Haltung, es könnte aber kurzfristig dazu kommen, dass der Euro den 1,12-Widerstand durchbricht und so gegenüber einem angeschlagenen US-Dollar wieder zurück in die Wachstumsspur findet.

Was sich ebenfalls festsetzt ist die Sichtweise, dass Kontinentaleuropas Wirtschaft und Einkaufsmanager sich keinem Krisenmodus ausgesetzt sehen. Während auf der Insel die Lage bereits skeptischer eingeschätzt werden, wie die Markit Daten zeigen.

Europas Einkaufsmanagerindex für das verarbeitendes Gewerbe ist mit 52,0 nach 51,9 Punkten in der ersten Schätzung nahezu unverändert geblieben. Hier sind keine Auswirkungen auf den finalen Wert und somit auf die Stimmungslage der Einkaufsmanager außerhalb des Vereinigte Königreich (UK) festzustellen.

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© Markit


Anders sieht dagegen die Entwicklung des Pendants für das Vereinigte Königreich aus. Der Indexwert verlor deutlich von 49,1 Punkten auf 48,2 Zähler im Juli und notiert auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2013. Im Vormonat lag der Wert noch bei 52,4 Punkten. Die Subindizes Produktion, Neuaufträge und Beschäftigung lagen alle tiefer als in der ersten Schätzung. Die Unsicherheit nach dem Brexit legt deutlich zu, so schnell wie seit dem ersten Quartal 2013 nicht mehr.

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© Markit


Laut Daten des ISM hat der viel beachtete Index für den Sektor des verarbeitenden Gewerbes Wachstumsdynamik eingebüßt. Nach 53,2 Punkten im Juni lag der Juliwert bei immer noch beachtlichen 52,6 Zählern. Damit fiel der Rückgang zwar kräftiger aus als erwartet (-0,6 zu 0,2%), der Indexstand signalisiert aber weiterhin solide Expansion.

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© Moody´s


Auch die Zahlen vom Immobilienmarkt zeigen Rückgänge bei den Bauausgaben. Nach einem geringen Rückgang im Juni um nur 0,1% fiel der Juli trotz eines nominell soliden Marktes um 0,6% auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr zurück. Die Daten enttäuschten, denn Experten erwarteten eine Zunahme um 0,5%.

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© Moody´s


Die Märkte blicken mit Spannung auf die morgen veröffentlichten Daten von der privaten Arbeitsagentur ADP als Vorläufer für den "großen Arbeitsmarktbericht" der turnußmäßig am ersten Freitag im Monat veröffentlicht wird. Hier wird nach einem bombastischen Vormonat (+287.000 neue Stellen) erwartet, dass sich das Niveau wieder auf ein Niveau um 180.000 neu geschaffene Jobs zurück bewegt.

Hier ergibt sich potenzielles Enttäuschungspotenzial, falls sich die volatilen Monatswerte die Erwartungen nicht erreichen! In diesem Fall könnte der Euro seine Gewinne weiter über seine obere Begrenzung von 1,1250 Richtung 1,13 und perspektivisch Richtung Jahreshoch bei 1,16 ausbauen.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 - 1.0970 dreht den Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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