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Fehlender Esprit

04.08.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1142 (08.13 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1131 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101.60. In der Folge notiert EUR-JPY bei 113.18. EUR-CHF oszilliert bei 1.0838.

Kaum Bewegung an den Märkten kennzeichnet die aktuelle Marktlage. Nur wenig Esprit verströmt die Wartezeit auf den großen Arbeitsmarktbericht, wenngleich es mit dem letzten ADP-Bericht (s.u.) die Chancen auf einen guten (sehr guten?) Arbeitsmarktbericht gestiegen sind. Der europäische Einzelhandel erlebte einen erwartet müden Monat ohne nennenswerte Umsatzausweitung.

Fundamental neue Erkenntnisse lieferten auch die gestern veröffentlichten Daten nicht, obwohl sie für die Euro-Zone mit den Markit-Indizes ein sich fortsetzendes Wachstum anzeigen und positive Impulse auf den Arbeitsmarkt erwarten lassen.

Der Eurozonen Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungssektor lag mit 52,9 Punkten nochmals leicht über der Erstzahl von 52,7 Zählern. Nachdem bereits am Montag die Daten aus dem Verarbeitenden Gewerbe gemeldet wurden, zeigt sich dass der finale Sammelindex (Composite) mit 53,2 ebenfalls über der Schätzung (52,9) festgestellt wurde.

Dabei zeigt sich Deutschland abermals als Lokomotive für die wirtschaftliche Entwicklung, die Dynamik ist hier so ausgeprägt wie seit 7 Monaten nicht mehr. Ein erfreulicher Umstand wird vom Arbeitsmarkt gesendet. Der Jobaufbau ist im Berichtsmonat so stark ausgefallen wie seit über 5 Jahren nicht. Besonders überzeugen konnte Spanien.

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© Markit


Im Vereinigten Königreich zeigte sich zumindest keine markante Abweichung des Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungssektor zur Flash-Zahl. Diese war allerdings mit 47,4 Punkten bereits deutlich im rückläufigen Bereich angesiedelt, nachdem der Vormonat mit 52,3 eine solide Expansion aufzeigte. Und auch die Aussichten machen keinen Mut - Einbruch auf den niedrigsten Stand seit 2009.

Die für heute angesetzte Notenbanksitzung wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Leitzinssenkung auf ein Rekordtief von 0,25% mit sich bringen. Die Notenbank wird aufmerksam die Veröffentlichung des Immobiliendienstleisters Knight Frank gelesen haben, wonach der zugegebenermaßen spezielle Luxuswohnimmobilienmarkt im Herzen Londons nach dem Brexit so starke Preisrückgänge zu verzeichnen hatte wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Eigentlich hatte sich der high-end Bereich als krisenfest gezeigt und lässt für die günstigeren Lagen ebenfalls deutliche Rückgänge erwarten.

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© Markit


Die ADP Beschäftigungsumfrage, die als Vorbote des kommenden Arbeitsmarktberichtes gilt, fiel mit 179.000 Jobs leicht über den Erwartungen von 170.000. Damit liegt der Juli auf dem Level des Vormonats von 176.000. Der Jahresschnitt von 191.000 Stellen wurde allerdings nicht erreicht. Wie gewohnt lieferte der Dienstleistungssektor den größten Beitrag zum Jobaufbau. … keine besonderen Umstände.

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© Moody´s


Die entscheidende Frage ist, ob sich die Diskrepanz zu den offiziellen Arbeitsmarktzahlen fortsetzt oder der Vormonat lediglich ein Ausrutscher war- zuletzt lag der ADP-Wert massiv daneben, die offiziellen Zahlen lagen deutlich über denen der Arbeitsagentur.

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© Zerohedge


Wie schon Anfang dieser Woche ging der ISM Index - dieses mal für den Sektor außerhalb des verarbeitenden Gewerbes - stärker zurück als prognostiziert. Im Juli ging der Indexwert um 1 Punkt auf 55,5 Zähler zurück. Der Rückgang ist als unkritisch zu bewerten, da der Dienstleistungssektor immer noch ein robustes Wachstum zeigt.

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© Moody´s


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 - 1.0970 dreht den Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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