Gold - vorerst in einer korrektiven Struktur gefangen
10.08.2016 | Florian Grummes
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Laut den aktuellen Sentimentdaten hat sich in den letzten Wochen der leicht übertriebene Optimismus nochmals verstärkt. Für Gold, Silber und Platin sind das eindeutige Warnsignale, während sich bei den Minen die Lage eher ausgeglichen präsentiert.
Die Kitco-Goldumfrage hingegen zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen den Profis und den Amateuren. Noch immer sind die Privatanleger hier in der großen Mehrheit im Bullenlager zu finden, während die professionellen Analysten derzeit nur eine neutrale Markterwartung haben. Insgesamt sendet die Sentimentanalyse derzeit also eher Warnsignale.
5. Saisonalität:
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Die saisonale Komponente liefert weiterhin starke Unterstützung. Im August liegt das statistische Kursplus im Durchschnitt der letzten vierzig Jahre bei 1,514%. Der September hat sogar eine noch bessere Performance aufzuweisen. Insofern kommt von der Saisonalität weiterhin ein klares Kaufsignal.
6. Gold in EUR
Rückblick:
In Euro gerechnet hat das Hoch bei 1.244 EUR am 11.Juli auch weiterhin Bestand. Erwartungsgemäß ging es im Juli zunächst abwärts, bevor sich die Bullen ausgehend von 1.186 EUR erneut an einem Anstieg versuchten. Dieser scheiterte jedoch in der letzten Handelswoche bei 1.225 EUR. Seitdem hat sich der Preis für eine Feinunze auf 1.202 EUR leicht verbilligt.
Gold in EUR Wochenchart:
Auf seinem logarithmischen Wochenchart befindet sich der Goldpreis in Euro in einem klaren und ungefährdeten Aufwärtstrend. Der Rücksetzer im Juli führte die Notierungen nur ansatzweise in die Nähe der starken Unterstützungszone um 1.165 EUR zurück. Gut möglich, dass die Bullen noch ein zweites Standbein auf dieser Unterstützungszone benötigen, bevor sie gestärkt die Widerstandszone um 1.245 EUR erneut attackieren können.
Positiv und damit weiterhin bullisch präsentieren sich die Indikatoren. Das MACD-Kaufsignal ist immer noch aktiv, allerdings taucht das dazugehörige MACD-Histogramm langsam ab. Besonders bullisch ist aber die Stochastik, welche sich bereits seit Mitte Juni klar eingebettet oberhalb von 80 bewegt und den Aufwärtstrend damit vorerst festgezurrt hat. Geht der Status verloren, wechselt der Indikator auf überkauft und löst ein Verkaufssignal aus.
Die weit auseinander gelaufenen Bollinger Bänder sprechen derzeit eher für weiteren Konsolidierungsbedarf, welcher höchstwahrscheinlich zwischen 1.165 EUR und 1.245 EUR abgearbeitet werden wird.
Unterhalb von 1.165 EUR kommt die Aufwärtstrendlinie seit Jahresbeginn ins Spiel. Diese verläuft aktuell um 1.115 EUR und benötigt noch mehrere Monate, bis zur wichtigen horizontalen Unterstützung bei 1.165 EUR. Idealerweise hält sich der Goldpreis also oberhalb von 1.165 EUR.
Zusammengefasst ist der Wochenchart aufgrund der "embedded Stochastik" weiterhin stark bullisch. Das kann sich aber bereits in der laufenden Woche ändern. Dreht der Indikator, wird ein Rücksetzer in den Bereich 1.190 EUR bis 1.165 EUR möglich. Auf der Oberseite sind auf Sicht der nächsten Wochen vermutlich keine allzu großen Überraschungen zu erwarten.
Gold in EUR Tageschart: