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Gold - vorerst in einer korrektiven Struktur gefangen

10.08.2016  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Auf dem logarithmischen Tageschart ist der Goldpreis in Euro bereits Mitte Juli unter die rote Trendlinie gerutscht. Seitdem hat sich eine korrektive Struktur entwickelt, welche zuletzt im Bereich 1.225 EUR scheiterte und seitdem die Notierungen Richtung Süden drückt.

Das MACD-Verkaufssignal ist ebenfalls seit Mitte Juli intakt. Nun gesellt sich seit zwei Tagen auch ein klares Stochastik-Verkaufssignal hinzu. Auf Sicht der nächsten Tage sind damit tiefere Preise sehr wahrscheinlich geworden. Ein erstes Ziel dürfte das untere Bollinger Band (1.193 EUR) darstellen. Ein weiteres logisches Ziel ist wie immer die schnell steigenden 50-Tagelinie (1.175 EUR).

Allerdings laufen die beiden Bollinger Bänder auf dem Tageschart schon seit über drei Wochen seitwärts und ziehen sich weiter zusammen. Hier baut sich Druck auf und eine größere Bewegung wird vorbereitet. Spätestens Anfang September ist dann vermutlich mit einem sogenannten Bollinger Band Squeeze zu rechnen. Diese Formation kann sich in beiden Richtungen entladen. Es gilt also wachsam zu sein. Noch ist es aber nicht soweit – vielmehr spricht kurzfristig alles für einen Verbleib zwischen 1.190 EUR und 1.225 EUR.

Summa summarum wechselt der Tageschart damit auf neutral. Idealerweise bereinigt eine überschaubare Konsolidierung in den nächsten Tagen und Wochen den Markt von den schwächen Händen und führt die Indikatoren auf tiefe Niveaus zurück. Dann könnte sich der Bollinger Band Squeeze Ab Ende August/Anfang September nach oben entladen.


Handelsempfehlung:

Das zuletzt genannte Nachlauflimit bei 1.170 EUR wurde bisher nicht erreicht, sondern um 16 EUR verfehlt. In der kurz- bis mittelfristigen Betrachtung ist der Goldpreis in Euro aktuell aber sicherlich nicht mehr günstig. Ich bin daher nicht bereit, mich den gestiegenen Preisen anzupassen, sondern belasse das Nachkauflimit bei 1.170 EUR.


7. Euro & US-Dollar

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Seit der Brexit-Entscheidung hat der Euro seinen mehrmonatigen flachen Aufwärtstrendkanal mit einem Gap fluchtartig verlassen und bewegt sich seitdem in größer werdenden Schwüngen um seine 200-Tagelinie (1,1080 USD) hin und her. Dabei wurde zwischenzeitlich die Unterkante des ehemaligen Aufwärtstrendkanals mit 1.1237 USD erreicht. Hier prallte die Einheitswährung aber klar ab und sucht aktuell wieder um die 200-Tagelinie nach Halt.

Insgesamt ein eher unklares Bild, mit dem sich aber doch recht eindeutig ein Abwärtstrendkanal stricken lässt, in welchem sich der Euro nun bereits seit Anfang Mai befindet. Solange sich der Euro oberhalb von 1,09 USD und insbesondere oberhalb von 1,08 USD halten kann, bleibt der negative Einfluss eines stärkeren US-Dollar auf die Goldpreisentwicklung wohl eher begrenzt.


8. Goldminen GDX

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Nach einem fulminanten ersten Halbjahr scheinen den Goldminenaktien aktuell ein wenig die Kräfte zu schwinden, sie jetzt aber schon abzuschreiben wäre gefährlich. In jedem Fall gelang dem GDX (Market Vektor Goldminers ETF) Anfang August mit 31,64 USD nur ein marginal neues Hoch. Zu einem deutlichen Kursrutsch ist es seither aber noch nicht gekommen.

Etwas ungünstig präsentieren sich die Indikatoren. Sowohl MACD als auch Stochastik haben klare Verkaufssignale aktiviert. Hinzu kommt noch eine negative Divergenz beim MACD und RSI, da die Indikatoren das neue Hoch im August nicht mehr bestätigt haben. Gleichzeitig ist der Abstand zur 200-Tageline (20,26 USD) mit 33,5% immer noch beträchtlich. Ein Rückfall bis an die nächste Unterstützung um 26,00 USD wäre also jederzeit möglich, ohne dabei das übergeordnet bullische Bild zu beschädigen. Im Zweifelsfall sollte jedoch bereits die steigende 50-Tagelinie (27,73 USD) die Notierungen auffangen und wieder nach oben katapultieren können.

Insgesamt würde ich den GDX auf dem Tageschart mit „abnehmend bullisch“ bewerten wollen, der Blick auf den Wochenchart macht aber klar, dass hier die Stochastik immer noch und vor allem ungefährdet im super-bullischen „embedded Status“ verläuft. Solange sich das nicht ändert, werden die Rücksetzer bei den Gold- und Silberminenaktien minimal bleiben und jedes Mal eine Kaufchance darstellen.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Übergeordnet bleibt das Bild für mich klar: Gold ist unter Schwankungen auf dem Weg in Richtung 1.500 USD - 1.530 USD. Der Anstieg wird aber kein Selbstläufer, sondern wird immer wieder so wie am letzten Freitag entweder brachial über den Preis oder streckfolterartig über die Zeit unterbrochen. Wer physisch investiert ist, hat hier aber keine Probleme, und wird auch keine bekommen.

Kurzfristig hat sich das Bild aber etwas eingetrübt und Gold ist offensichtlich bereits seit Mitte Juli in einer korrektiven Struktur gefangen. Diese könnte sich durchaus noch einige Wochen hinziehen. Der bisherige Anstieg am Goldmarkt erfolgt vor allem dank zweier großer Kurschübe in kurzer Zeit. Der erste brachte den Goldpreis Anfang Februar von 1.130 USD bis auf 1.262 USD voran, der zweite erfolgte in der Brexit-Nacht von 1.250 USD auf 1.365 USD.

Zieht sich die aktuelle Korrektur der Brexit-Kerze ähnlich lange hin wie im Frühjahr, könnten der Goldmarkt erst ab Ende September bereit für den nächsten Anstieg sein. Natürlich würde diese nächste Rally von tieferen Niveaus aus starten müssen, denn vor den größten Anstiegen müssen wie immer noch alle schwachen Hände abgeschüttelt werden.

Wie auch immer es kommen mag, kurzfristig ist etwas Zurückhaltung angebracht bzw. eine Konsolidierung zu erwarten. Idealerweise kann sich der Goldpreis dabei aber oberhalb von 1.310 USD halten und nützt die 50-Tagelinie für einen erneuten Anstiegsversuch. Darunter droht ein Abfall in Richtung der breiten Unterstützungszone 1.262 USD bis 1.295 USD. Ein Anstieg über 1.365 USD hingegen dürfte einen schnellen Anstieg bis zur nächsten Zielmarke 1.415 USD bis 1.430 USD ermöglichen.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 09.08.2016
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