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US-Produktivitätsdaten belasten US-Dollar

10.08.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1148 (07:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1074 im amerikanischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101.26. In der Folge notiert EUR-JPY bei 112.90. EUR-CHF oszilliert bei 1.0919.

Am Devisenmarkt belasteten gestern die erneut schwachen Produktivitätsdaten den US-Dollar. Auch der Dollar-Index gab nach und fiel 0,17 Prozent auf 96,19 Punkte. Gegenüber den Hauptwährungen schwächelte lediglich das Britische Pfund, das weiterhin von den Äußerung von Notenbankmitglied McCafferty leidet, der gestern weitere geldpolitische Lockerungen andeutete. Der Euro konnte dagegen gegenüber den meisten Hauptwährung aufwerten.

Bei den Aktienmärkte herrschte gestern Partystimmung und die anhaltende Flut der Notenbanken brachte den DAX mit 2,49 Prozent auf 10.693 Punkte, was ein neues Jahreshoch bedeutet. Auch die übrigen deutschen Indizes kletterten deutlich nach oben. Der MDAX konnte um 1,38 und der TecDax sogar 1,49 Prozent zulegen.

Heute scheint eine Verschnaufpause der Anleger nach dem fünften Handelstag im Plus sehr wahrscheinlich.

Schauen wir uns die zum dritten Mal in Folge fallenden US-Produktivitätsdaten genauer an.

Die Daten des US-Arbeitsministerium zeigten, dass die Produktivität im Privatsektor ohne die Landwirtschaft sich nicht nachhaltig erholt hat und an den Entwicklungen der letzten beiden vorherigen Quartalen anknüpft. Gegenüber dem Vorquartal verringerte sich der Wert annualisiert um 0,5 Prozent. Die Marktprognosen hatten dagegen ein Zuwachs an Produktivität von 0,4 Prozent gerechnet. Für das erste Quartal wurde der Rückgang um 0,6 Prozent bestätigt. Zusammengefasst fiel die Produktivität seit dem vierten Quartal 2015 sogar um kräftige 2,4 Prozent.

Zusätzlich berichtete gestern das US-Arbeitsministerium, dass die Lohnstückkosten im zweiten Quartal um 2,0 Prozent fielen. Die Experten rechneten mit einem geringeren Rückgang von lediglich 1,8 Prozent. Die Daten für das erste Quartal wurden extrem nach unten revidiert . Die Lohnstückkosten verringerten sich um 0,2 Prozent, nachdem vorläufig ein Plus von 4,5 Prozent !!! veröffentlicht wurde.

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Quelle: Moody‘s


Kommen wir zu den überraschend schwachen Zahlen der französischen Industrieproduktion. Im Juni ist die Produktion zum zweiten Mal in Folge gesunken. Der Wert verringerte sich zum Vormonat um 0,8 Prozent. Prognostiziert wurde von Volkswirten noch ein Plus von 0,1 Prozent. Im vergangenen Monat fiel die Industrieproduktion um 0,5 Prozent. Der erneute Einbruch liegt vor allem an dem deutlichen Rückgang im Sektor Kohleförderung und Raffinerie. Hier fiel der Wert um 12,4 Prozent (Vormonat 21,0 Prozent). Aber auch die Produktion bei den Versorgern schwächelt deutlich.

Im Vergleich zum letzten Jahr gab es im Juni eine Reduzierung um 1,3 Prozent. (Prognosen -0,4 Prozent).

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Quelle: Moody‘s


Weiterhin bleibt fraglich, wie die Fed die Produktivitätszahlen für ihren künftige lockere Geldpolitik einwertet. Diese Zahlen könnten ein Grund sein, weshalb die amerikanische Notenbank vor weiteren Zinsanhebungen zurückschreckt. Wir bleiben gespannt.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 - 1.0970 dreht den Bias.

Viel Erfolg!


© Petros Tossios
Bremer Landesbank



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