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Die Wirtschaftsdaten lassen Devisenmärkte unbeeindruckt

12.08.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1138 (07:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1130 im asiatischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102.03. In der Folge notiert EUR-JPY bei 113.66. EUR-CHF oszilliert bei 1.0861.

Gestern gab es im Devisenhandel keine Impulse da keine spektakuläre Wirtschaftsdaten aus Europa oder den USA veröffentlicht wurden. Dennoch ist der Eurokurs gestern moderat auf 1,1130 im Handel in Asien gesunken. Auch heute Morgen konnten die besser als prognostizierten Zahlen zum deutschen Wirtschaftswachstum sowie die enttäuschenden Konjunkturdaten aus China die Devisenkurse nicht beeindrucken.

Bei den Aktienmärkten nutzen heute Anleger nach dem Erreichen des Jahreshochs beim Dax die Gelegenheit Gewinne mitzunehmen. Demnach eröffnete der deutsche Leitindex um -0,2 auf 10.719 Punkte.

Schauen wir uns die leicht verbesserten Zahlen aus den USA zu Erstanträgen Arbeitslosenunterstützung von gestern genauer an. Der eher robuste Arbeitsmarkt in den USA wird durch die die leicht zurückgegangen Arbeitslosenhilfe unterstützt. Die wöchentlich veröffentlichten Jobless Claims für die Woche zum 6.August fiel saisonbereinigt um 1000 auf 266.000 Anträge. Die Prognosen lagen nicht weit auseinander bei 265.000 Anträgen.

Für die Vorwoche wurde der Wert von 269.000 auf 267.000 nach unten revidiert. Der gleitende Monatsschnitt stieg um 3000 auf 262.750 Anträgen. In der Woche zum 30. Juli bekamen 2,155 Millionen Menschen in der Arbeitslosenunterstützung. Dies bedeutet ein Zuwachs von 14.000 im Vergleich zur vergangenen Woche.

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Quelle: Moody‘s


Chinas Wirtschaft dagegen zeigt zwar positive Werte, dennoch sehen Marktakteure die Entwicklung in Peking mit Sorge. Das Wachstum bei den Anlageinvestitionen fiel auf ein 16 Jahrestief !!!. Zusammengefasst legte der Wert im gesamten ersten Halbjahr um 8,1 Prozent zu. Die Erwartungen lagen bei 8,8 Prozent. In den Monaten von Januar bis Juni lag der Wert noch bei 9 Prozent.

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Quelle: Moody‘s


Auch der Wert der Industrieproduktion entwickelte sich unter den Erwartungen, aber dennoch auf einem hohen Niveau. Demnach lag die Industrieproduktion im Juli bei 6 Prozent. Der Wert im Vormonat Juni lag noch leicht darüber bei 6,2 Prozent. Die Marktexperten erwarteten eine unveränderte Produktion bei 6,2 Prozent.

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Quelle: Moody‘s


Die Zahl im chinesischen Einzelhandel schwächelt ebenfalls. Hier stiegen die Umsätze zwar um 10,2 Prozent. Sie konnten aber den starken Vormonat mit 10,6 Prozent nicht bestätigen. Dennoch liegt der Wert höher als in den schwachen Monaten Mai und April.

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Quelle: Moody‘s


Heute Morgen erreichten uns noch die Zahlen zum deutschen BIP und zur Inflation.

Das Wirtschaftswachstum konnte im zweiten Quartal 2016 mit 0,4 Prozent zum Vormonat erneut wachsen. Im ersten Quartal hatte das BIP noch um 0,7 Prozent zulegen können. Gründe für das Wachstum werden demnach vor allem die Exporte und die Konsumausgaben der Verbraucher und des Staates genannt. Schwächere Investitionen in Ausrüstung und Bauten dagegen bremsten das Wachstum. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das BIP sogar um 3,1 Prozent steigen und erreichte somit das höchste Wachstum seit 5 Jahren !!!.

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Quelle: Moody‘s


Aber auch die Inflation zieht zum dritten Mal in Folge leicht an. Das Statistische Bundesamt teilte heute Morgen mit, dass die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat anstiegen. Im Juni lag der Wert noch bei +0,3 und im Mai bei +0,1 Prozent. Preisdrückend wirken demnach die erneut sinkenden Energiepreise. Dagegen verteuerte sich Strom zum Juli 2015 um sieben Prozent.

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Quelle: Moody‘s


Die Zahlen aus China bereiten zwar vielen Marktakteuren Sorgen, dennoch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die chinesische Regierung in Peking versucht ihr exportlastiges Geschäft stärker auf die Binnekonjunktur und dem privaten Konsum auszurichten. Daher sind schwächere Daten aus China in den kommenden Monaten sehr wahrscheinlich. Fokus im heutigen Handelstag sollten Anleger auf die veröffentlichten Daten zum Einzelhandelsumsatz sowie zum Verbrauchervertrauen von der University of Michigan legen.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 - 1.0970 dreht den Bias.

Viel Erfolg!


© Petros Tossios
Bremer Landesbank



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