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9. September 2016: Verkaufspanik mit historischer Größenordnung

19.09.2016  |  Robert Rethfeld
Der vorletzte Freitag (9. September) endete eine wochenlange sommerliche Ruhephase an den Finanzmärkten mit einem Donnerhall. Der S&P 500 fiel um 2,5 Prozent. 96,9 Prozent des Handelsvolumens an der New Yorker Börse war abwärtsgerichtet. Die Verkaufspanik erreichte eine historische - und keineswegs alltägliche - Größenordnung (siehe Pfeil folgender Chart).

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Seit 1960 wurde außerhalb des von der Finanzkrise geprägten Zeitraums 2008 bis 2011 ein Abwärtsvolumen von 96,9 Prozent oder höher lediglich 15mal notiert.

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An sieben dieser 15 Tage kam es unmittelbar oder am nächsten Tag zu einem wichtigen Tiefpunkt. An drei weiteren Tagen wurde das wichtige Tief innerhalb der nächsten fünf Tage registriert. Nur an vier dieser Tage dauerte die Wartezeit bis zu einem wichtigen Tief mehr als fünf Handelstage, maximal aber 20 Handelstage.

Mit einem extrem hohen Abwärtsvolumenanteil ausgestattete Handelstage deuten fast immer auf eine Paniksituation unter den Investoren hin. Eine solche Paniksituation führt in der Regel zur Ausbildung eines Tiefpunktes in zeitlicher Nähe dieses Extremtages.

Wir haben es sogar mit einer Doppel-Situation zu tun, denn am Dienstag, den 13. September wurde ein Abwärtsvolumen von 96,2 Prozent notiert. Das heißt, die Marktteilnehmer haben zweimal innerhalb von drei Handelstagen extremes Verkaufsverhalten gezeigt.

Vor dem Hintergrund eines historisch hohen Cash-Bestandes der Investments-Fonds (5,5% laut BofA/Merrill Lynch Umfrage) stellt sich die Frage, inwieweit die Marktteilnehmer an diesen beiden Tagen ihr Pulver bereits verschossen haben. Die Vergangenheit zeigt jedenfalls, dass ein derartiges Verkaufsverhalten nicht häufig vorkommt und wenn doch, dann ergibt sich eher ein Verlaufstief, als dass ein neuer Bärenmarkttrend ausgelöst wird.

Erweitern wir den Horizont und beziehen Tage mit einem hohen Aufwärtsvolumen in unsere Überlegungen ein. Handelstage mit einem NYSE-Auf- oder Abwärtsvolumen von 90 Prozent oder mehr gelten als 90%-Tage. In der Regel sind diese Tage mit größeren Preisbewegungen verbunden.

Zwischen den Jahren 2007 und 2011 kam es zu einer ungewöhnlich großen Anzahl von 90%-Tagen, hervorgerufen durch die Veränderung der "Uptick-Rule" ab Juli 2007. Danach durften nur noch Aktien leerverkauft werden, wenn der Preis einer Aktie höher war, also höher "tickte" als der zuvor festgestellte Preis. Noch im Jahr 2011 wurden 41 90%-Tage gezählt. Der Effekt der Uptick-Rule kann auf dem folgenden Chart nachvollzogen werden.


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