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Gefahren für die Weltwirtschaft - Wahrheit und Propaganda

24.09.2016  |  Steve Saville
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der kürzlich auf www.speculative-investor.com für Abonnenten veröffentlicht wurde.

Quantitative Lockerungen (QE) stellen eine Gefahr dar. Negative Zinssätze stellen eine große Gefahr das. Regierungen, die die Terrorgefahr als Vorwand für den weiteren Ausbau ihrer Machtbefugnisse und die Einschränkung individueller Freiheiten nutzen, stellen eine enorme Gefahr dar. Derivate mit einem Nennwert von hunderten Billionen Dollar sind dagegen bedeutungslos.

Die Derivate in Höhe von hunderten Billionen US-Dollar und das damit verbundene Gegenparteirisiko sind für einige der größten Banken ein potentiell lebensbedrohliches Problem, aber wenn Sie glauben, dass diese Derivate wie ein Damoklesschwert über der Weltwirtschaft schweben, haben Sie den Propagandaköder geschluckt, und zwar mitsamt Angelhaken und Senkblei. Die während der Finanzkrise 2008-2009 verbreitete Behauptung, dass man die Großbanken retten müsse, um einen weitreichenden wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern, war eine Lüge, und wenn die gleiche Argumentation bei der nächsten Finanzkrise erneut zu hören ist, wird sie noch immer eine Lüge sein.

Die Weltwirtschaft würde spielend leicht damit fertig werden, wenn JP Morgan, Goldman Sachs, die Bank of America, Citigroup und die Deutsche Bank alle zusammen pleite gingen. Die Aktionäre dieser Banken würden 100% ihres investierten Kapitals verlieren, die Inhaber der Unternehmensanleihen müssten substantielle Schuldenschnitte hinnehmen und die meisten Angestellten in den Investment-Banking- und Eigenhandelsabteilungen der Banken würden ihre Arbeit verlieren, aber es ist unwahrscheinlich, dass die normalen Kontoinhaber nachteilig betroffen wären. Das Kerngeschäft der Banken würde schlicht unter einem neuen Management fortgesetzt. Ein solcher Banken-Crash würde zwar zu kurzfristigen Störungen des Wirtschaftsgeschehens führen, doch die großen Konzerne würden weiterhin eine Menge ihrer Produkte verkaufen: Apple seine iPhones, Exxon-Mobil sein Öl, Toyota seine Autos und Walmart und Amazon so ziemlich alles. Das Leben ginge weiter und schon nach weniger als 12 Monaten würde es den meisten Menschen gar nicht mehr auffallen, dass einige der größten Bankengiganten der Geschichte die Bühne verlassen haben.

Die wirkliche Gefahr, die der Wirtschaft im Zusammenhang mit den Derivaten droht, geht von den Zentralbanken und Regierungen aus, die im Falle eines Zusammenbruchs sofortige Schritte einleiten werden, um die Großbanken am Leben zu halten. Statt nur dafür zu sorgen, dass die Übergabe des Kerngeschäfts (Kontoeinlagen und Kreditvergabe) reibungslos verläuft, werden wahrscheinlich zahlreiche Maßnahmen beschlossen, die Vermögen aus der Wirtschaft abzweigen und in den Bankensektor leiten. Es wird also weitere preisverzerrende quantitative Lockerungen und Programme wie das Troubled Asset Relief Program (TARP) in den USA geben.

Als Rechtfertigung dafür wird es heißen, dass die Rettung der Banken für die Rettung der Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. In Wirklichkeit droht der Wirtschaft die größte Gefahr jedoch von den politischen Maßnahmen, die man zur Rettung der Banken beschließen wird.


© Steve Saville


Der Artikel wurde am 16. September 2016 auf tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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