Buy The Dip
20.09.2016 | Florian Grummes
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Sollte es im Umfeld des morgigen US-Zinsentscheids zu einem Anstieg kommen, wäre das obere Bollinger Band (19,90 USD) das erste Kursziel. In Verbindung mit dem Dreieck könnte es hier zu einem nochmaligen Rückgang kommen. Insgesamt kann der Tageschart aktuell nur mit "neutral" bewertet werden. Allerdings fehlt nicht viel um kurzfristig ins Bullenlager zu wechseln. Da sowohl der Monats- als auch der Wochenchart bullisch sind, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch der Tageschart wieder auf bullisch und damit in den übergeordneten Aufwärtstrend dreht. Das Abwärtsrisiko bleibt überschaubar und liegt im schlechtesten Fall bei 18,00 USD.
2. Gold/Silber Ratio:
Beim Gold/Silber-Ratio ist seit Anfang Juli analog zur Korrektur bei den Edelmetallen eine Gegenbewegung festzustellen. Diese hält sich bis dato aber klar unterhalb der Marke von 72 und lässt daher überhaupt keine Zweifel an der grundsätzlich bullischen Ausgangslage aufkommen. Vielmehr tanzt das Ratio zwar um seine 50-Tageline (68,11), verläuft aber deutlich unterhalb seiner langsam fallenden 200-Tagelinie (74,54).
Der Aufwärtstrend bei Gold und Silber gerät jedoch erst mit einem Anstieg über 76 ernsthaft in Gefahr. Davon ist das Ratio aber weit entfernt. Wahrscheinlicher ist ein baldiger Rutsch unter 65, welcher das Startsignal für den nächsten Aufwärtsschub vor allem am Silbermarkt signalisieren wird.
3. Silberminen ETF:
Während Gold und Silber bereits seit Anfang Juli in einer Konsolidierung stecken, konnten die Silberminenaktien und hier stellvertretend der Global X Silver Miners ETF (SIL) am 12.August noch ein neues Hoch erzielen. Allerdings ging dieses Hoch mit klar negativen Divergenzen bei den Indikatoren MACD und RSI einher. Erfreulicherweise sind diese nun, nachdem der ETF zwischenzeitlich um knapp 22% gefallen war, aber abgebaut und bereinigt.
Darüberhinaus nähern sich die Indikatoren jetzt erstmals seit Jahresbeginn der überverkauften Zone an. Damit bringt der laufende Rücksetzer ohne Zweifel eine Einstiegschance. Allerdings lässt sich noch nicht abschließend sagen, ob es nicht doch noch eine Etage tiefer gehen wird. Im schlechtesten Fall wären vorübergehend Kurse in der Nähe der steigenden 200-Tagelinie (32,94 USD) denkbar. Um 37,50 USD wartet jedoch bereits eine starke Unterstützungszone. Vermutlich liegt der "worst case" also irgendwo zwischen 33,00 - 38,00 USD.
Angesichts der pessimistischen Stimmung und solange die Marke von 42,50 USD nicht mehr unterschritten wird, würde es mich aber nicht überraschen, wenn die Minenaktien ihre Tiefs bereits gesehen haben. Auf dem logarithmischen Tageschart lässt sich jedenfalls ähnlich wie auf dem Silberchart ein Dreieck konstruieren, welches typischerweise eine Konsolidierung auf hohem Niveau mit sich bringt und anschließend in Trendrichtung aufgelöst werden wird. Demnach sind Kurse unterhalb von 45,00 USD bereits Kaufkurse!
Zusammengefasst fehlen für eine bullische Trendwende noch die klaren Kaufsignale beim MACD und der Stochastik. Solange sich das Preisgeschehen innerhalb des Dreiecks bewegt, ist der Tageschart neutral. Kurse unterhalb von 42,50 USD dürften zu noch tieferen Preisen führen, während der bullische Ausbruch aus dem Dreieck bei einem Tageschlusskurs oberhalb von 47,50 USD bestätigt wäre.
Ich denke, die Minenaktien sind auf dem aktuellen Niveau ein Kauf!
4. CoT-Report:
Die kumulierte Leerverkaufsposition der kommerziellen Händler betrug am Dienstag, den 13. September, bei einem Silberpreis von 18,87 USD genau 96.675 leerverkaufte Kontrakte auf den COMEX Silberfuture.
Damit hat sich die Lage etwas entspannt, aber natürlich liefert diese hohe Shortposition der Profis weiterhin ein antizyklisches Verkaufssignal bzw. zumindest ein starkes Warnsignal. Allerdings dürfen wir in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass die kommerziellen Händler in der Regel nur die Gegenposition zu den aggressiven Spekulanten eingenommen haben, schließlich muss auf jeden Käufer auch ein Verkäufer kommen.
Letztlich treiben die Spekulanten den Preis, während die "commercials" den Markt für die Aktivitäten der Spekulanten machen. Trotz der Korrektur seit Anfang Juli wetten die Spekulanten nach wie vor in hohem Maße auf weiter steigende Preise, während das smart money die Gegenposition einnimmt - sicherlich keine günstige Ausgangslage. Da sich Gold und Silber bisher aber auf hohem Niveau halten können, dürfen wir die Terminmarktdaten nicht überbewerten. Klar ist in meinen Augen nur, dass wir mittelfristig und damit auf Sicht von 6 - 10 Monaten nochmal einen deutlichen Rücksetzer an den Edelmetallmärkten bekommen werden.
5. Sentiment: