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Gold - Dieser gesunde Ausverkauf wird an der 200-Tagelinie enden!

06.10.2016  |  Florian Grummes
- Seite 2 -
Auf dem logarithmischen Tageschart steckte der Goldpreis seit seinem Hoch am 6.Juli bei 1.375 USD in einer tückischen und quälenden Seitwärtskonsolidierung, welche gestern mit einem dramatischen Kursrutsch endlich aufgelöst wurde. Mein „Worst Case Szenario“ sah genau diesen Abverkauf vor, allerdings mit einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit. Das Beste am gestrigen Drama ist die Tatsache, dass damit die meisten schwachen Hände nun abgeschüttelt worden sind und bereits wieder Stimmen á la "Gold fällt unter 1.000 USD" herumgereicht werden.

Dabei vergessen die meisten, dass der Goldpreis gestern noch nicht einmal seine 200-Tagelinie (1.254 USD) wiedergesehen hat. Diese wichtige Durchschnittslinie steigt täglich weiter an und wird das Bärenspektakel in Kürze stoppen. In Verbindung mit der extrem überverkauften Stochastik und dem ebenfalls zunehmend überverkauften RSI sind damit alle Zutaten für eine deutliche Erholung in Richtung 1.300 – 1.310 USD bereits am Start.

Gut möglich, dass der Goldpreis in den nächsten Tagen noch die Zone 1.255 – 1.262 USD anläuft, die Bodenbildung ist aber bereits im Gange. Ein absolutes Crash-Szenario wäre nur denkbar, wenn auch die Aktienmärkte kollabieren. Danach sieht es momentan nicht aus. Vielmehr gibt es für antizyklisch handelnde Großinvestoren genügend Gründe, um jetzt beim Gold die Hand aufzuhalten.

Zusammengefasst bin ich aus antizyklischer Perspektive extrem bullisch. Dem Trendfolger liefert der Tageschart aber vorläufig natürlich eher bärische Signale.

Ich bin jedoch überzeugt, dass die Kombination aus 200-Tagelinie und der extrem überverkauften Stochastik in den kommenden 4-10 Tagen für eine deutliche Erholung sorgen wird. Bereits der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag könnte die Trendwende einleiten. Erstes Kursziel ist die Unterstützungszone 1.300 – 1.310 USD. Darüberhinaus ist in den nächsten Wochen auch ein Anstieg bis zur fallenden 50-Tagelinie (1.335 USD) nicht ausgeschlossen.

Unterhalb von 1.250 USD will ich den Goldpreis jetzt aber nicht mehr fallen sehen, denn sonst gerät die „Bullenmarkt-These“ in arge Bedrängnis.


2. Gold/Silber-Ratio:

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Mit 65,58 Punkten erreichte das Gold/Silber-Ratio Anfang Juli einen zweijährigen Tiefststand. Die erwartete Gegenbewegung verläuft bislang mustergültig unterhalb der 200-Tagelinie (74,13) als auch unterhalb des 38,2%-Retracements (72,29). Die ehemalige Unterstützung und jetziger Widerstand um 72 wurde bislang nicht erreicht.
Übergeordnet liefert das Ratio seit Ende Februar ein klares Kaufsignal für den gesamten Edelmetallsektor.

Kurzfristig jedoch steckt das Ratio in der Gegenbewegung fest, das Ende ist noch nicht absehbar. Erst unterhalb von 65 ist die Konsolidierung/Korrektur beendet und das nächste Ziel bei 58 Punkten aktiviert.


3. CoT-Report:

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Die aktuellsten Daten vom Terminmarkt haben sich trotz des kaum veränderten Goldpreises leicht verschlechtert. Demnach hielten die kommerziellen Händler am 27.September bei einem Goldpreis von 1.327 USD kumuliert genau 314.594 leerverkaufte Kontrakte auf den Goldfuture an der COMEX.

Wie in den vergangenen Monaten immer wieder geschrieben, liefert dieser Analysebaustein alleine betrachtet ein klares Verkaufssignal. Da aber auf den Goldmarkt sehr viel mehr Faktoren einwirken, darf dieses Verkaufssignal nicht überbewertet werden. In einem Bullenmarkt laufen die Preise immer höher als sich das alle vorstellen können. Gleichzeitig gab es in den Jahren 2001 bis 2011 immer wieder Phasen, in denen das sogenannte „smart money“ bis zum Anschlag short positioniert war, der Goldpreis aber dennoch weiter steigen konnte.

In jedem Fall dürften die kommerziellen Händler den gestrigen Kursrutsch zur Eindeckung genutzt haben. Monatelang haben sie sich vermutlich für diesen Moment positioniert, in dem alle Trendfolger und schwächen Hände durch Stop-loss Orders und Margin Calls aus dem Markt gedrängt wurden. Der neue CoT-Report wird Aufschluss darüber geben. In jedem Fall sollte sich die Lage verbessert haben, ein Kaufsignal ist aber unrealistisch.


4. Sentiment

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Rückblickend hat die zu positive Gesamtstimmung doch ein klares Warnsignal gesendet. Vor allem die wöchentliche Kitco Gold Umfrage spiegelte am letzten Freitag eine hohe Sorglosigkeit unter den Edelmetallanlegern wieder, obwohl sich der Goldpreis gleichzeitig bereits kaum noch von der Aufwärtstrendlinie nach oben absetzen konnte.


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