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Zinsmärkte kommen in Bewegung - Inflationsrate dürfte ansteigen

24.10.2016  |  Thorsten Proettel
Zinserhöhung in den USA wahrscheinlicher

Mehrere Faktoren sprechen dafür, dass in den kommenden Monaten Bewegung in die Finanzmärkte kommen dürfte, was auch für die Goldpreisentwicklung relevant ist. Zum einen würde eine Erhöhung des Leitzinses der US-Notenbank auf ihrer Sitzung am 14. Dezember nicht überraschen.

Gemessen an den Kursen der Terminkontrakte auf kurzlaufende Geldleihen besteht die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt derzeit bei rund 67%. Weitere Zinserhöhungen könnten dann im Jahresverlauf 2017 folgen. Hierfür spricht, dass die beiden Ziele der Fed, nämlich Vollbeschäftigung und eine Inflationsrate in Höhe von 2% quasi erfüllt sein werden und eine weitere monetäre Stimulierung somit nicht mehr gerechtfertigt ist.

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Anstieg der Inflationsrate

Die Arbeitslosenquote in den USA betrug zuletzt 5,0% und befindet sich damit im niedrigen Bereich der wirtschaftlichen Boomjahre 2006 und 2007 (siehe Chart oben). Dies ist bekanntlich bereits seit längerer Zeit der Fall. Zuletzt in den Vordergrund gerückt ist jedoch der absehbare Anstieg der Inflationsrate. Im ersten Halbjahr 2016 betrug der Durchschnittspreis für Rohöl der Sorte Brent noch 41,19 USD je Fass.

Auf dieses Niveau dürfte die Notierung angesichts der jüngsten OPECPläne über Förderkürzungen eher nicht zurückfallen. Derzeit kostet ein Fass Brent-Öl rund 53 USD, was einen Anstieg um knapp 29% entspricht. Unter anderem deshalb rechnen wir mit einem Anstieg der USInflationsrate von aktuell 1,5% auf 2,5% im kommenden Jahr.


Kernrate bereits bei 2,3%

Die so genannte Kernrate der Inflation, also die Geldentwertung ohne Berücksichtigung von Energie- und Lebensmittelpreisen, beträgt derzeit übrigens 2,3% (siehe zweiter Chart). Selbst wenn sich der Ölpreis in den kommenden Monaten auf dem gleichen niedrigen Niveau wie Ende 2015 beziehungsweise Anfang 2016 bewegen sollte, ist aufgrund des Wegfalls des statistischen Basiseffektes mit einer Angleichung der eigentlichen Inflationsrate an die höhere Kernrate zu rechnen.

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Konzertierte Aktien zwischen Fed und EZB?

Auch in Europa könnte das Zinsniveau demnächst wieder steigen. Die für kurzfristige Geldgeschäfte relevanten Leitzinsen der EZB dürften weiterhin unverändert bleiben. Immer mehr Marktbeobachter rechnen jedoch mit einer schrittweisen Reduzierung der Anleihenkäufe durch die EZB. Die Arbeitslosenquote in Europa befindet sich zwar auf einem wenig zufriedenstellend hohen Niveau und sowohl die Inflationsrate wie auch deren Kernrate bleiben unter dem Zielwert von knapp unter 2% (siehe dritter Chart).


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