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Euro trumpft auf

02.11.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1064 (07.58 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0964 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 114.86. EUR-CHF oszilliert bei 1.0780.

Ein wirklich detaillierter Blick auf die Konjunkturdaten der letzten beiden Tage lohnt eigentlich kaum. Treiber der Devisenkursbewegungen sind nicht in erster Linie an der Datenfront auszumachen. Nein, auch nicht die Notenbanker mit dem heute Abend um 19.00 Uhr anstehenden Zinsentscheid der Fed treiben den Markt vor sich her.

Die US-Präsidentschaftswahl wirft ihren Schatten voraus. Eine überraschende Wende in vielen Umfragen weg von Clinton hin zu Trump zeigt, dass die einzige gesicherte Erkenntnis aus Umfragen die ist, dass man ohne sie eigentlich genau so schlau wäre wie mit ihnen.

Spaß beiseite, die Konsequenzen sind a lá Brexit nur zu erahnen, aber es zeigt sich folgendes Bild:

Clinton als Favoritin stärkt den US-Dollar und tendenziell auch die hohen Aktienbewertungen, Trump dagegen wird als Risikofaktor gesehen und belastet beides.

Die FX-Bewegung im EUR/USD zeigt, dass die wichtige Chartmarke von 1,1050 in diesem Szenario keine Hürde darstellte. Die Bewegung ist vielmehr eine Gegenreaktion auf die überraschend gedrehte Stimmung um die Präsidentschaftsanwärter. Wir sprechen von einem Event-Risiko, denn rationale Faktoren werden in der aktuellen Gemengelage hinten angestellt. Deshalb gilt: Ruhe bewahren. Noch steht keiner der Kandidaten als Sieger fest. Trotzdem: in der aktuellen Findungsphase spielen die Punkte 1,1050 und 1,1160 wichtige Chartpunkte, wenn man Anhaltspunkte zur Orientierung sucht.

Nicht nur gegenüber dem Euro zeigt der US-Dollar Schwäche. Der US-Index, der die Entwicklung gegenüber einem handelsgewichteten Korb von Fremdwährungen misst, bestätigt dieses Bild.

Noch der angesprochende Blick auf Konjunkturdaten:

Ermutigende Tendenzen zeigt das verarbeitende Gewerbe, das im Berichtsmonat überraschend Dynamik aufbaute und von 51,5 auf 51,9 zulegen konnte, wie das Institut ISM mitteilte. Gerechnet wurde im Vorfeld mit einem stabilen Wert. Die Subindizes tendierten uneinheitlich, erfreulich entwickelt sich der unter Druck stehende Bereich Beschäftigung mit einer deutlichen Zunahme von 49,7 auf 52,9 Punkte.

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© Moody´s economy.com


Einzelne Bereiche wie z.B. Texas schaffen aber das Comeback zurück in den Wachstumsbreich auch in diesem Monat nicht. Hier steht eindeutig die Energiegewinnung / Ölförderung im Mittelpunkt des Clusters.

Die Situation am US-Automarkt spitzt sich weiter zu. Insgesamt wurden im Oktober 18,3 Mio. Fahrzeuge verkauft. Bedenklich entwickelt sich der Absatz der regulären Autos, der vor einem Jahr bei 8 Mio. Stück lag und im Berichtsmonat nur noch bei 7,3 Mio. Fahrzeugen. Besser lief es dagegen bei SUV und Pick Up Trucks, die von 10,2 Mio. auf 11,0 Mio. Fahrzeugen zulegten. Trotz massiver Verkaufsföderung und lascher Kreditvergabestandards spricht man inzwischen vom1 Billion USD-Problem.

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© Reuters (Car Sales 2012-2016)


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung in dem Pärchen EUR-USD favorisiert. Erst ein längeres Unterschreiten von 1.0850/-20 dreht den Bias erneut.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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