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USD markierte gegenüber Euro höchsten Stand seit 01/2016

15.11.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0753 (07.41 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0709 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.23. In der Folge notiert EUR-JPY bei 116.35. EUR-CHF oszilliert bei 1.0724.

Der USD markierte gestern mit 1.0709 den hösten Stand gegenüber dem Euro seit dem 5. Januar 2016.

Donald Trump setzt alle erdenklichen Katalysatoren für USD-Euphorie frei, obwohl die Märkte ihn bis zum Morgen der Wahl als krasses Risiko einschätzten.

Das ist die profundeste Kehrtwende im kürzest denkbaren Zeitraum, die ich in mehr als 35 Jahren meiner Karriere erlebt habe. Ja, freie Märkte sind schon klasse!

Die Bereitschaft den aktuellen Status Quo der strukturellen Unzulänglichkeiten der US-Wirtschaft oder der verfehlten Wachstumsprognosen und der bisher nicht vorgenommenen Zinsanhebungen (Sollten es nicht laut Marktprognosen sechs per 2016 sein?) auch nur in zartesten Ansätzen in die Betrachtungen einzubeziehen, scheint nicht Sache bei der Diskontierung der zukünftigen "Cash-Flows" der USA zu sein.

Wir nehmen diese Spielart des Marktes zur Kenntnis, die das vorstellbare Optimum als heutige Realität am Markt diskontiert.

Selbst Goldman Sachs schüttet Wasser in diesen hochprozentigen Wein und nimmt ein Thema auf, das Sie aus diesem Report kennen: Goldman Warns Of Stragflation Under "Adverse" Trump Scenario.

Die Einlassungen der Fed-Gouverneure, die noch keine klare Sicht haben, was der Donald machen wird, sollten nüchternen Marktteilnehmern eine zusätzliche Mahnung sein.

Auch die Tatsache, dass die USA innenpolitisch nicht zur Ruhe kommen und faktisch mit den größten Unruhen seit Dekaden konfrontiert sind, dass das Land zunehmend geteilt erscheint, spielt für den Markt keine Rolle. Dazu ein "Chapeau!"

Dazu ein Paar Fotos aus Protland (Quelle Zerohedge):

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Unruhen in Europa werden vom Markt anders begleitet …

Stellt sich der Markt eigentlich die entscheidende Frage? Was bedeutet eine Fortsetzung der USD-Befestigung für die konjunkturellen Aussichten und Konkurrenzfähigkeit der US-Unternehmen? Ist nicht gerade das Thema der USD-Aufwertung bezüglich des Yuan eines der Donald-Themen? Kann dann eine aggressive Zinserhöhungspolitik im Sinne des Donald sein?

Sorry, dass wir Sie schon wieder mit rationalen Gesichtspunkten konfrontieren.Es ist unser Job. Aber genug ist genug. Das lassen wir jetzt aber wirklich sein …

Die Industrieproduktion der Eurozone lieferte trotz negativen Ergebnisses im Monatsvergleich als Reaktion auf den außerordenlich starken Vormonat positive Akzente, da die Prognosewerte merklich überboten wurden.

Per Berichtsmonat September sank die Industrieproduktion um 0,8% nach zuvor +1,8% (revidiert von +1,6%). Die Prognose lag bei -1,0%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstige um 1,2% (Prognose 1,0%) nach zuvor 2,2% (revidiert von 1,8%).

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© Moody’s Economy.com


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung im Währungspaar EUR-USD favorisiert. Erst ein deutlicher Ausbruch aus der Handelsbandbreite 1.0650 - 1.0950 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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