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Die schwachen Hände sind abgeschüttelt!

17.11.2016  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Summa summarum ist der Tageschart derzeit neutral. Einerseits mehren sich die überverkauften Signale, welche eine Erholung erzwingen werden. Andererseits scheint der Abverkauf noch nicht ganz ausgestanden. Trendwende-Signale liegen ebenfalls noch nicht vor. Im Zweifelsfall schütteln die Edelmetalle derzeit alle schwachen Hände ab, bevor der Aufwärtstrend des ersten Halbjahres wieder aufgenommen wird.


Handelsempfehlung:

Das zuletzt genannte Nachkauflimit bei 16,10 EUR ergab sowohl Mitte Oktober als auch in den letzten Handelstagen mehrere Chancen, um günstig in Silber zu investieren. Auf Sicht der kommenden vier Wochen empfehle ich die Bestände mit einem noch etwas tieferen Nachkauflimit unterhalb von 15,50 EUR weiter auszubauen.


8. Platin

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Der Platinmarkt erlebte ab Mitte August bis Mitte Oktober ausgehend von 1.199 USD einen gnadenlosen Ausverkauf bis auf 927 USD. Vor vier Wochen hatten es die Bären dann aber übertrieben, so dass meine Erwartung einer Erholung zunächst eintraf und der Platinpreis in gerade einmal drei Wochen knapp 100 USD zulegen konnte.

Bei 1.023 USD bzw. direkt am Kreuzwiderstand aus 200-Tagelinie (1.017 USD) und ehemaliger Aufwärtstrendlinie waren die Kräfte der Bullen dann aber bereits erschöpft. Die Bären übernahmen daraufhin sofort wieder die Kontrolle und konnten die Notierungen in gerade einmal vier Handelstagen auf ein neues 9-Monatstief bei 923 USD drücken.

Damit sitzt der Platinpreis nun an der Oberkante des erst kürzlich verlassenen Abwärtstrendkanals. Angesichts der überverkauften Stochastik müssten die Bullen eigentlich ein weiteres Abrutschen verhindern können. Bislang sind diesbezüglich aber noch keine Signale zu erkennen. Kommt es in den nächsten Tagen nicht zu einem Aufbäumen, wartet die nächste Auffangstation im Bereich um 900 USD. Das wäre das Maximum, was man den Bären innerhalb des noch intakten Aufwärtstrends zustehen mag. Kurse unterhalb dieser runden Marke wären sehr bedenklich.

Zusammengefasst ist der Tagechart bärisch. Solange sich das Geschehen oberhalb von 890 - 900 USD abspielt, ist der Aufwärtstrends seit Mitte Januar aber noch intakt.


Handelsempfehlung:

Tatsächlich sind wir an diesem Montag mit dem empfohlenen Nachkauflimit unterhalb von 860 EUR knapp zum Zuge gekommen. Auf Sicht der nächsten vier Wochen sollten sie bei Kursen unterhalb von 840 EUR erneut ihre Bestände ausbauen.


9. Palladium

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Erneut stellt der Palladiummarkt seinen eigenbrötlerischen Charakter unter Beweis und kann entgegen der Sektor-Tendenz in den letzten Tagen weiter ansteigen. Genauer gesagt schieben sich die Notierungen seit dem 4.November mit steigenden Momentum am Bollinger Band nach oben. Ausgehend von 614 USD wurden am heutigen Mittwoch bereits 704 USD erreicht. Ein Anstieg von 14,65% in gerade einmal 9 Handelstagen.

Charttechnisch ist jetzt vor allem die eingebettete Stochastik tonangebend. Bei diesem Zustand wechselt der Oszillator von einem eigentlich überkauften Zustand in ein trendverstärkendes Zugpferd! Insofern wäre es in den nächsten Tagen keine Überraschung, wenn sich der Palladium noch an die Widerstandszone um 720 - 725 USD vorarbeiten kann.

Der steile Anstieg hat aber viel Kraft gekostet und wird mittelfristig mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit konsolidiert und korrigiert werden müssen. Eine erste solide Unterstützung bietet in diesem Fall die 50-Tagelinie (664 USD). Ein Rückfall bis zur steigenden 200-Tagelinie (612 USD) ist vorläufig ziemlich unwahrscheinlich. Solange die Stochastik eingebettet oberhalb von 80 verläuft ist der Tageschart extrem bullisch. Geht dieser seltene trendverstärkende Zustand verloren, wird es wohl zu einem Rücksetzer am Palladiummarkt kommen.


Handelsempfehlung:

Palladium bleibt bis auf weiteres eine Halteposition.


10. Zusammenfassung & Konklusion

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Nachdem in der letzten Woche mit der Wahl von Donald Trump sicherlich eine der größten Überraschungen aller Zeiten über die Bühne ging, gerieten die Edelmetalle deutlich unter Druck. Obwohl Donald noch nicht einmal in Amt und Würden ist, geht man nun schon fest davon aus, dass er massiv die US-Wirtschaft ankurbeln wird, dadurch die Inflation anzieht und deswegen die Zinsen mittelfristig steigen müssen. Was dabei aber übersehen wird: Mr. Trump wird seine Versprechen nur mit Hilfe neuer Schulden und der Notenbankpresse einlösen können. Vermutlich wird er den von Obama aufgestellten Schulden-Rekord zügig überbieten können. Insofern wird der US-Dollar letztlich weiter ausgehöhlt werden.

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Für den unsterblichen Gegenspieler des US-Dollars, also Gold, hingegen, sehen die Experten von Goldcorp Inc. spätestens ab 2018/2019 ein deutlich sinkendes Angebot. Gleichzeitig wird die Nachfrage aus Asien (vor allem Indien und China) weiter ansteigen. Die langfristigen Aussichten bleiben also weiterhin sehr günstig für die Edelmetalle.

Kurzfristig hingegen dominieren mal wieder der COMEX-Papiergoldmarkt und die von Emotionen getriebene Spekulation. Neben dem seit Anfang Juli etablierten Abwärtstrend, der angeschlagenen technischen Situation sowie dem überraschend starken US-Dollar, dürfte vor allem auch die desolate Situation in Indien zum Kursrutsch am Goldmarkt beigetragen haben. So hat man dort parallel (!!) zur US-Wahl letzte Woche einfach die 500 und 1.000 Rupien Scheine verboten und damit breite Bevölkerungsschichten mit dieser staatlich erzwungenen Enteignung und Deflation vor massive Probleme gestellt.

Das zwischenzeitlich kaum noch zu bekommende Gold wird in Indien teilweise mit extremen Aufschlägen gehandelt. Gleichzeitig mussten aber viele indischen Goldhändler ihre Kaufaufträge aufgrund mangelnder Bargeldreserven bereits am letzten Mittwoch stornieren. Sie dürften damit den Kursrutsch befeuert haben.

Auch wenn momentan noch keine eindeutigen Anzeichen für den Abschluss der dreimonatigen Korrektur vorliegen, dürften die finalen Tiefs nicht mehr fern oder bereits erreicht worden sein. Beim Gold müssten diese höchstwahrscheinlich im Bereich 1.190 - 1.210 USD zu finden sein, während es beim Silber zwischen 15,80 und 16,30 USD sein sollten. In jedem Fall überwiegen jetzt die Chancen eindeutig die Risiken und man ist gut beraten, die tiefen Kurse zu nutzen.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de
10Quelle: pro aurum Silberedition vom 16.11.2016
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