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Yellen signalisiert baldige Zinserhöhungen in den USA

18.11.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0611 (08.09 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0583 im asiatischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.09. In der Folge notiert EUR-JPY bei 117.01. EUR-CHF oszilliert bei 1.0701.

Gestern erreichte uns eine Flut von Wirtschaftsdaten und Äußerungen von Mitgliedern der Fed und der EZB. Vor allem die Aussagen von Janet Yellen in ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach der Wahl von Donald Trump dominierten und hatten Auswirkungen auf die Märkte. Demnach hält sie an eine Zinsanhebung fest und signalisierte gestern das die Zinsen "relativ bald" steigen könnten.

Sie sehe die amerikanische Wirtschaft weiter in Richtung Vollbeschäftigung und stabile Preise. Ein Hinauszögern der geldpolitischen Straffung könnten dazu führen, dass Investoren bei einem anhaltendem Niedrigzinsumfeld zu große Risiken eingehen. Zusätzlich mahnte sie die Politik mit Blick auf die angekündigten Steuererleichterungen und Kunjunkturprogramme zu haushaltpolitischer Umsicht.

Nach den Aussagen der Fed-Chefin konnten die US-Börsen ihren Ausfwärtstrend wieder aufnehmen und zeigten sich ermutigt. Auch der US Dollar konnte weiter zulegen und sorgte dafür, dass der Euro seine Talfahrt weiter fortsetzt.

Wir sind die Zinsankündigungen der Fed in den vergangenen zwei Jahren gewohnt und haben immer wieder festgestellt, dass der Zinsausblick revidiert wurde. Die Geduld der Märkte ist oft genug strapaziert worden und nicht unendlich. Alles andere als ein Erhöhung im Dezember wird die Märlte extrem enttäuschen. Wir bleiben gespannt und versuchen nicht zu hohe Erwartungen zu haben.

Schauen wir uns die gestrigen veröffentlichten Daten aus den Vereingten Staaten genauer an.

Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erreichen den niedrigsten Stand seit 40 Jahre. Vergangene Woche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 19.000 auf 235.000 Anträgen. Analysten sahen lediglich einen Anstieg um 1.000 Anträgen. Für die vergangene Woche wurde der Wert von 254.000 Anträgen bestätigt. Der gleitende Vierwochendurchschnitt konnte gegenüber der letzten Woche um 6.500 auf 253.500 Anträgen fallen. Die Erstanträge liegen schon seit über 18 Monaten unter der 300.000 Marke.

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© Moody’s Analytics


Auch die Wohnungsbaubeginne sind in den USA so hoch wie seit neun Jahren nicht mehr. Die Zahl der Wohnungsprojekte konnte um 25,5 Prozent auf eine Jahresrate von 1,32 Millonen steigen. Dieser Anstieg bedeutet sogar den stärksten Anstieg seit Juli 1982. Zusätzlich konnten im Oktober auch die Zahl der Baugenehmigungen um 0,3 Prozent zunehmen. Gründe hierfür werden die sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Löhne genannt.

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© Moody’s Analytics


Auch die Inflation ist in den USA weiter auf dem Vormarsch und konnte im Oktober von 1,5 auf 1,6 Prozent ansteigen. Die Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittel konnte gegenüber dem vergangenen Monat um 0,1 Prozent steigen. Die Kern-Inflationsrate ist von 2,2 auf 2,1 Prozent gesunken. Mit der Wahl von Donald Trump wird vom Markt in den kommenden Jahren eine stärkere Inflationsentwicklung erwartet.

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© Moody’s Analytics


Gestern erreichten uns auch noch Daten aus der Eurozone. Die Inflation ist wie erwartet gestiegen und erreichte mit 0,5 Prozent den höchsten Stand seit zwei Jahren. Im September betrug die Teuerungsrate noch 0,4 Prozent. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 0,2 Prozent. Eurostat erklärte die stärkere Teuerung mit einem Anstieg der Preise in Restaurants, Cafes, Mieten und bei Tabak. Preisrückgänge gebe es dagegen bei Gas und Gemüse. Die Kernrate der Verbraucherpreise ohne Energie- Nahrungs- und Genussmittel legte im Oktober im Vergleich zum letzten Jahr um 0,8 Prozent zu.

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© Moody’s Analytics


Da heute keine relevanten Marktdaten veröffentlich werden erwarten wir einen ruhigen Handel.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine negative Haltung im Währungspaar EUR-USD. Erst ein deutlicher Ausbruch über die Unterstützungslinie 1.0850 eröffnet neue Opportunitäten und dreht den Bias wieder ins Positive.

Viel Erfolg!


© Petros Tossios
Bremer Landesbank



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