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Ein Faktor stemmt sich gegen den Dollar-Durchmarsch

28.11.2016  |  Robert Rethfeld
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Unter diesen Gesichtspunkten sollte der Pfad für den US-Dollar-Index nach oben und für den Euro/Dollar weiter nach unten laufen. Die Euro/Dollar-Parität rückt ins Blickfeld. Dies erst recht dann, wenn die Unterstützung bei 1,05 im Euro/Dollar fallen würde.


Was könnte diesen Weg verhindern?

Erstens der Beginn einer Phase relativer Stärke der Rendite deutscher Staatsanleihen gegenüber den US-Renditen. In diesem Fall müsste die EZB ein Straffungsprogramm ankündigen und die Fed dürfte nach einer Dezember-Zinserhöhung keine weiteren Schritte mehr gehen. Eine solche Entwicklung erachten wir als unwahrscheinlich.

Zweitens sollte man sich vergegenwärtigen, dass die Kaufkraftparität Euro/Dollar im Bereich von 1,20 bis 1,30 liegt. Das Gummiseil würde bei einem Wechselkurs von 0,80 extrem gedehnt sein, sodass ein zurückschnappen von dort zurück an die Parität sehr wahrscheinlich wäre. Das Argument der Kaufkraftparität würde aber einen temporären Fall auf 0,80 nicht verhindern können.

Ein dritter Punkt betrifft die positive Korrelation zwischen Euro/Dollar und Rohstoffpreisentwicklung. Diese Verbindung besagt, dass ein fallender Euro mit fallenden Rohstoffpreisen einhergehen sollte. In der jüngeren Vergangenheit fiel der Euro, obwohl der Rohstoffindex Stabilität zeigt.

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Sollten die Rohstoffpreise weiter steigen, dann ist ein gleichzeitiger Anstieg des US-Dollar-Index und damit ein Fall des Euro/Dollar auf mittlere Sicht unwahrscheinlich. Über einige Monate kann es gegenläufige Bewegungen geben, nicht aber über einen längeren Zeitraum. Dies ist das wohl stärkste Argument gegen einen heftigen Dollar-Anstieg und würde nur dann nicht greifen, wenn die Rohstoffpreise erneut in eine Abwärtsbewegung eintauchen würden.

Fazit: Der US-Dollar-Index hat eine charttechnisch relevante Marke überwunden und befindet sich im Aufwärtstrend, der gemäß dem Langfristchart von größerer Bedeutung sein könnte. Der Euro/Dollar notiert bei 1,05 allerdings auf einer wichtigen Unterstützung. Solange sich der Renditespread zwischen Dollar- und Euroraum vergrößert, bleibt die Parität fest im Visier des Währungspaares.

Das größte Pfund gegen einen fallenden Euro/Dollar bleibt eine positive Entwicklung der Rohstoffpreise. Die Basismetalle inklusive Kupfer führen diese Entwicklung an, Erdöl und Erdgas beginnen ihre starken saisonalen Phasen im Januar/Februar. Nur im Fall einer sich wieder aufbauenden deflationären Phase sollte ein Dollar-Durchmarsch gelingen. Stabile bis steigende Rohstoffpreise wären hingegen der beste Garant für ein Euro/Dollar-Erholung in den ersten Monaten des kommenden Jahres.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



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