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Potentielles Goldverbot in Indien sorgt für völlig übertriebene Panik am Goldmarkt

01.12.2016  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Handelsempfehlung:

Nutzen Sie unbedingt die derzeitig günstigen Goldkurse mit einem Kauflimit unterhalb von 1.120 EUR. Darüber hinaus empfiehlt sich ein zweites noch tieferes Limit unterhalb von 1.095 EUR.


7. Euro & US-Dollar

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In den letzten zwei Monaten hat sich der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich abgewertet und in der vorletzten Handelswoche das untere Band seiner fast zweijährigen Seitwärtsbewegung erreicht. Auf dem Wochenchart ist nun aber die Stochastik deutlich in die überverkaufte Zone vorgedrungen. Daher stehen die Chancen gut, dass die Einheitswährung die Unterstützung um 1,05 USD erneut respektiert und sich in den kommenden Monaten erholen wird können. Dafür spricht neben dem extrem pessimistischen Sentiment auch der Umstand, dass die kommerziellen Händler am Terminmarkt klar auf einen steigenden Euro positioniert sind.

Neben den Problemen in Indien muss vor allem der starke US-Dollar bzw. der schwache Euro als Argument für den Crash am Goldmarkt angeführt werden. Allerdings passt der steile Anstieg des Kupferpreises nicht so recht in dieses Puzzle, denn stark steigende Rohstoffpreise werden in der Regel von einem schwächeren US-Dollar begleitet. Ein explodierender Kupferpreis schürt die Inflation und sollte eigentlich auch von einem steigenden Goldpreis begleitet werden.


8. Goldminen GDX

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Ausgehend vom Hoch Mitte August bei 34,79 USD verbilligte sich der GDX (Market Vektor Goldminers ETF) zuletzt bis auf 20,13 USD bzw. 42%! Damit wurden fast exakt 61,8% der gesamten Aufwärtsbewegung seit Mitte Januar korrigiert bzw. zurückgenommen. Seit knapp zwei Wochen hängt der ETF jetzt an der Unterstützungszone knapp oberhalb von 20 USD fest.

Während der MACD kurz vor einem neuen Kaufsignal steht, hat sich beim RSI über die letzten drei Monate hinweg eine positive Divergenz entwickelt, denn dieser klassische Standardindikator hat die neuen Tiefs nicht mehr bestätigt. Die Stochastik schließlich ist seit Mitte November stark überverkauft, der gefürchtete extrem bärische „embedded Status“ konnte sich hier aber nicht entwickeln. Insofern sollten die Minenaktien unmittelbar vor einer Erholung stehen. Einzeltitel wie z.B. Newmont Mining haben das neue Goldpreistief bei 1.171 USD in der letzten Woche nicht mehr mitvollzogen, sondern sind bereits leicht nach oben gedreht.

Es gibt mittlerweile also eine Fülle an potentiellen Trendwendesignalen. Was noch fehlt ist ein klares Preissignal. So würde beispielsweise schon ein Anstieg über 22,53 USD ein Kaufsignal beim Parabolic Sar Indikator erzeugen. Dann sollte der ETF zügig bis zu seiner fallenden 50-Tagelinie (23,87 USD) ansteigen können. Ebenfalls wäre dann eine Erholung bis an die immer noch steigende 200-Tagelinie (24,65 USD) möglich. Zwischen 25,50 USD und 27,00 USD hat sich in den letzten Monaten eine starke Widerstandszone entwickelt, welche den ETF im Falle einer Erholung stoppen dürfte.

Unterhalb von 20,00 USD hingegen wird es richtig düster, denn die nächste starke Unterstützung ist erst wieder um die Marke von 15,00 USD zu finden. Eine weitere, aber deutlich schwächere Unterstützung wartet gemeinsam mit dem unteren Bollinger Band (19,17 USD) um 19,00 USD.

Summa summarum bleibt die Bewertung aufgrund der überverkauften Lage und den zahlreichen potentiellen Trendwendesignalen neutral. Allerdings bringt die aktuelle Konstellation erhebliche Chancen. Wer daher mutig genug ist, sich dem kurzfristigen Trend entgegenzustellen, sollte das aktuelle Niveau unbedingt zu Käufen bzw. Zukäufen im Goldminensektor nutzen.


9. Zusammenfassung & Konklusion


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Seit fast fünf Monaten steckt der Goldpreis in einer sehr schwierigen Korrekturphase. Die Karawane der Bären setze sich im Juli zunächst nur langsam, zögerlich und gut getarnt in Bewegung. Seit dem Rutsch unter die Marke von 1.300 USD aber haben die Bären offensichtlich die Kontrolle übernommen. In den letzten drei Wochen konnten sie nun einen weiteren panikartigen Ausverkauf erzwingen, so dass der Goldmarkt momentan von fast allen Spekulanten, Trendfolgern und schwachen Händen befreit sein dürfte. Gleichzeitig ist der technische Schaden enorm und ein Tief bzw. die Trendwende ist noch immer nicht gefunden worden.

Natürlich ist der Goldpreis jetzt stark überverkauft und die brachialen Kursverluste der letzten Wochen erscheinen völlig übertrieben. Aber wie immer führen die Emotionen am Goldmarkt zu ganz extremen Ausschlägen. Schlachterprobte Veteranen wissen natürlich, dass Gold immer ein Comeback machen wird. Und so ist aus Investorensicht die ausgebombte Konstellation jetzt in jedem Fall eine klare Kaufchance.

Kurzfristig überwiegt jedoch das Risiko auf der Unterseite, denn die letzten vier Handelstage konnten keinesfalls überzeugen. Es fehlt weit und breit eine Spur der Bullen. Daher ist ein weiterer Ausverkauf in Richtung 1.120 USD möglich. Hält auch diese Marke nicht, rutscht Gold sogar bis auf 1.045 USD.

Am wahrscheinlichsten halte ich bis zum FED Meeting am 13. & 14. Dezember einen schnellen und finalen Ausverkauf. Ähnlich wie im letzten Jahr müsste es dann ab Mitte Dezember zu einer heftigen Erholung kommen, welche uns schon im Januar wieder Preise um 1.250 USD bescheren könnte. Bleiben sie in dieser schwierigen Phase gelassen und nutzen sie mit kühlem Kopf die sich jetzt bietenden Einstiegschancen bei den physischen Edelmetallen als auch bei den Minenaktien.

© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Silberedition vom 30.11.2016
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