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Konjunkturdaten größtenteils weiter erbaulich!

07.12.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0717 (08.43 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0698 im US-Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 114.31. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.50. EUR-CHF oszilliert bei 1.0822.

Die Daten, die aus der globalen Wirtschaft verfügbar sind, sind erbaulich. Sie weisen den Weg zu einer Beschleunigung in der Weltwirtschaft.

Heute morgen wurde diese Entwicklung durch den Reuters Tankan aus Japan bestätigt. Per Berichtsmonat Dezember legte der Reuters Tankan Index von zuvor 14 auf 16 Punkte zu und markierte damit das höchste Niveau seit Sommer 2015.

Die Revision der BIP-Daten der Eurozone per 3. Quartal 2016 lieferte einen kleinen zusätzlichen positiven Akzent. Erwartungsgemäß wurde die Zunahme des BIP im Quartalsvergleich bei 0,3% bestätigt. Im Jahresvergleich lag die Expansion bei 1,7%. Hier war die Prognose bei 1,6% angesiedelt.

Aus den USA erreichten uns Daten, die Signale für Ying, aber auch für Yang lieferten: Die US- Handelsbilanz lieferte mit einem Defizit in Höhe von 42,6 Mrd. USD eine deutliche Zunahme, die oberhalb der Prognose lag (41,8 Mrd. USD).

Der feste USD (USD-Index am 13 Jahreshoch) hat seinen Preis. Die Exporte sanken von 189,8 auf 186,4 Mrd. USD, während die Importe von 225,9 auf 229,0 Mrd. USD zulegten.

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© Moody’s Analytics


Die US-Produktivität konnte die Markterwartungen per 3. Quartal nicht erfüllen. Die bei +3,3% angesiedelte Konsensusprognose wurde mit 3,1% verfehlt.

Die US-Auftrageingänge lgeten per Oktober um 2,7% im Monatsvergleich zu. Der Markt hatte 2,6% unterstellt. Mehr noch wurde der Vormonatswert von +0,3% auf +0,6% revidiert. Fracking spielt in den USA eine große Rolle. Mit den aktuell erhöhten Preisen am Energiemarkt baut sich ein Wachstumspotential in diesem industriellen Sektor der USA auf.

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© Moody’s Analytics


Damit wenden wir uns strukturellen US-Datensätzen zu. Ich danke Thorsten Schulte für die Nutzungsrechte an nachfolgenden Charts.

Wir haben in den vergangenen Wochen vermehrt auf die Qualitätsmängel des US-Wachstums hingewiesen.

Nachdem man Kontinentaleuropa medial bezüglich der Haushaltsdefizite so kritisch beäugt, ist der die Tatsachen der Haushaltslage vollständig negierende Ansatz der westlichen Medien- und Analysewelt nicht nur irritierend. Hier werden bewusst oder unbewusst die Grundlagen für asymmetrische Wahrnehmung und damit Bewertung gelegt.

Im Sinne fairer Analyse und Augenhöhe sehen wir uns verpflichtet, die notwendige Sachlichkeit an dieser Stelle und in dieser Form zu forcieren. Es geht um Kapitalströme! Nachfolgender Chart verdeutlicht die Zunahme der Neuverschuldung in Richtung 6% per 2016 und das historisch hohe Verschuldungsniveau der USA.

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Nachfolgender Chart trifft Aussagen über die Qualität der Infrastruktur in den USA. Die USA wollen unter Trump neue Wirtschaftscluster generieren. Sie stehen im Wettbewerb mit den modernsten Clustern in den aufstrebenden Ländern - "Food for thought!"

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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Ausbruch über das Widerstandsniveau bei 1.0820-1.0850 eröffnet neue Opportunitäten und dreht den Bias wieder ins Positive.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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