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Stimmung am Goldmarkt könnte kaum schlechter sein - Privatanleger in Deutschland kaufen dennoch

12.12.2016  |  Thorsten Proettel
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Hohe Käufe von Privaten hierzulande

Der niedrige Goldpreis hat allerdings in Deutschland zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage durch Privatanleger geführt. Besonders 100- und 250-Gramm-Barren sind mancherorts ausverkauft und 1-Unzen-Münzen sehr gesucht.


Money Manager reduzieren Engagement

Die Gruppe der Money Manager an der US-Terminbörse reduzierte nach Angaben der Marktaufsicht seit der Präsidentschaftswahl ihre Netto-Long-Position um knapp 67.000 Kontrakte, was Goldverkäufen im rechnerischen Umfang von gut 200 Tonnen entspricht. Auch dies lastete auf der Preisentwicklung. Mit den noch verbleibenden knapp 107.000 Kontrakten befindet sich die Netto-Long-Position aktuell jedoch immer noch 20% oberhalb ihres Durchschnittswertes seit Anfang 2012 (siehe Chart). Es besteht somit zumindest theoretisch weiteres Potenzial für Verkäufe.

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Börsen stecken Italienreferendum gut weg

Die Ablehnung des Verfassungsreferendums durch den Souverän in Italien und die Rücktrittsankündigung von Ministerpräsident Renzi führte an den Märkten bislang zu keinen nennenswerten Reaktionen. Das bedeutet aber nicht, dass die Gefahren gebannt sind. Weiterhin hat die Euro-kritische Protestpartei 5-Sterne-Bewegung gut Chancen auf einen Sieg bei Neuwahlen, und eine Lösung für den Berg an faulen Krediten in den Büchern der italienischen Banken ist nicht in Sicht. Insofern ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein neues Kapitel in der nun schon rund sieben Jahre währenden Eurokrise aufgeschlagen wird. Italien ist zu groß, um ähnlich wie Griechenland "gerettet" werden zu können.


Inflationsanstieg durch höheren Ölpreis

Mit dem jüngsten OPEC-Beschluss über Förderkürzungen dürfte die Zeit sinkender Ölpreise vorerst vorbei sein. Damit fällt auch der dämpfende Effekt für die Inflationsrate weg, die in Deutschland 2017 voraussichtlich auf 1,5% ansteigen wird. Die Geldentwertung bei Null- und Negativzinsen wird damit wieder spürbar. In den USA ist per Ende 2017 sogar mit einer Inflationsrate in Höhe von 3,0% zu rechnen, was eine mögliche Fortsetzung des Renditeanstiegs konterkarieren würde. Das Realzinsniveau, das für die Entscheidung für oder gegen Goldanlagen entscheidend ist, bliebe damit niedrig.


Fazit

Angesichts der vielen Belastungsfaktoren könnte die Stimmung am Goldmarkt derzeit kaum schlechter sein. Dies birgt die Chance für eine Gegenbewegung, zumal an der Börse eine Konjunkturstimulierung durch Donald Trump bereits eingepreist wurde, die noch nicht einmal begonnen hat. Angesichts der massiven Goldverkäufe durch ETCs reduzieren wir unsere Prognose aber auf 1.350 USD zum Jahresende 2017 (bislang 1.450 USD).


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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