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Kaufchance nach Sell Off im Gold?

17.12.2016  |  Markus Blaschzok
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Da scheinbar gerade die Inflation auf die Teuerung durchschlägt, erleben wir womöglich tatsächlich den Beginn eines größeren Zinsanhebungszyklus, der letztlich mit Zinsen jenseits der 20% p.a. enden wird. Sobald die Teuerung anzieht, wird die Notenbank, ebenso wie in den 70er Jahren dem Markt hinterherlaufen und die Zinsen weit in den zweistelligen Bereich hinein anheben müssen. Trotzdem werden die realen Zinsen in dieser Zeit weiterhin negativ bleiben, ebenso wie diese in den siebziger Jahren mit bis zu -5% negativ waren, obwohl die Notenbank ihren Leitzins teilweise auf über 20% massiv anhob.

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Die Marktzinsen für zehnjährige US-Staatsanleihen verdoppelten sich in den vergangenen Monaten


Aufgrund der wieder gestiegenen Zinsen sowie der ironischerweise gleichzeitig haussierenden Aktienmärkte nach der Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten, fielen zwei Gründe, die Investoren kurzfristig in Gold trieben, weg. Die britische Politik sucht weiterhin nach Möglichkeiten um einen Brexit zu umgehen und die Wahl zum Bundespräsidenten in Österreich gewannen die EU-Befürworter, was keine neuen Impulse für Gold setzte. Rechnet man diese Faktoren heraus, blieb nur noch eine gigantische spekulative Übertreibung am Terminmarkt übrig, die letztlich in sich zusammenbrechen musste.

Der Goldpreis korrigierte aus diesen Gründen im aktuelle letzten Quartal den vorherigen starken Anstieg, was grundsätzlich bis dato noch als eine normale Korrektur einer möglichen Trendwende gesehen werden kann. Nachdenklich stimmt jedoch, dass der Markt nach dem Anstieg immer noch sehr bullisch ist und ein Großteil der Spekulanten bisher an ihren Long-Positionen festhält, obwohl ein Großteil dieser Positionen im Verlust stehen dürften. Ab welchem Preisniveau wird der Schmerz und die Panik so groß sein, dass auch diese Bullen das Handtuch werfen und der Markt sich bereinigt?

Positiv bleibt es wiederholt anzumerken, dass es üblich ist, dass erste Anstiege nach einem langjährigen Bärenmarkt erst einmal größtenteils korrigiert werden und sich ein doppelter Boden ausbildet, bevor sich der neue Aufwärtstrend letztlich wieder impulsiv mit starken Anstiegen fortsetzen kann.

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Der Goldpreis korrigierte seinen Anstieg aufgrund steigender Zinsen und haussierender Aktienmärkte


Wie die langfristige Entwicklung des Goldpreises in Euro zeigt, stellt der aktuelle Rücksetzer nur eine Korrektur des seit Anfang 2014 intakten Aufwärtstrends dar. Da die Europäische Zentralbank (EZB) erst kürzlich ihr Ankaufprogramm um 540 Mrd. Euro und neun weitere Monate bis Ende 2017 ausgeweitet hat, ist davon auszugehen, dass der Aufwärtstrend intakt bleiben wird. Daher handelt es sich am Ende des aktuellen Rücksetzers mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine gute Einstiegs- bzw. Nachkaufgelegenheit auf mittel- bis langfristige Sicht, die smarte Investoren insbesondere für physische Käufe nutzen dürften.

Der Terminmarkt ist zumindest im Gold mittlerweile größtenteils bereinigt, sodass das Risiko niedrig und die mittel- bis langfristigen Chancen sehr gut scheinen. Mittel- bis langfristig bleibt angesichts der Europäischen Geldpolitik keine andere Möglichkeit, als sich mit Edelmetallen vor Inflation und einer Abwertung der Währungen zu schützen.

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Der langfristige Aufwärtstrend beim Gold in Euro ist intakt



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