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Erstes klares Kaufsignal am Goldmarkt

29.12.2016  |  Florian Grummes
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Gold in USD Tageschart:

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Auf dem logarithmischen Tageschart sticht natürlich der wasserfallartige Kurssturz seit Anfang November sofort ins Auge. Begonnen hatte diese Korrektur aber bereits Anfang Juli. Schritt für Schritt gewann sie an Dynamik und endete vermutlich mit einem steilen und typischen Panikausverkauf neun Tage vor Weihnachten.

Seit knapp zwei Wochen werden nun die Scherben am Goldmarkt zusammengekehrt. Eine nachhaltige Trendwende ist noch nicht erkennbar, aber die Divergenzen beim RSI-Indikator machen Hoffnung. Zunächst war der Goldpreis noch in einem ruhigen Handel zwischen 1.126 USD und 1.141 USD gefangen.

Mit der Wiederaufnahme des Handels nach den Weihnachtsfeiertagen trieben die Asiaten den Goldpreis aber direkt an die kurzfristig deckelnde Marke von 1.141 USD, wodurch offensichtlich Leerverkauf-Stopps ausgelöst wurden und wir gestern morgen Zeugen eines kleinen Short-Squeeze am Goldmarkt wurden. Aufgrund der exorbitant hohen Anzahl an Short-Wetten dürfte das nur ein Vorgeschmack auf die kommenden Wochen gewesen sein. Ab jetzt wird es wohl zu ruckartigen steilen Aufwärtsschüben kommen, denn jeder Leerverkäufer muss sich ja früher oder später auch wieder eindecken!

Charttechnisch ist natürlich auch der Tageschart völlig überverkauft, so dass eine Gegenbewegung/Erholung alleine schon deswegen extrem wahrscheinlich ist! Das erste realistische Kursziel ist das obere Bollinger Band (1.195 USD), welches in den kommenden Tagen zufälligerweise noch bis in den bereits genannten Bereich um 1.180 USD fallen wird. Genau hier bzw. bei 1.190 USD scheiterte der Goldpreis vor wenigen Wochen mit einem kläglichen Erholungsversuch.

Etwas darüber kommt die fallenden 50-Tagelinie (1.213 USD) ins Spiel, welche ebenfalls früher oder später angelaufen werden wird. Die 200-Tagelinie (1.272 USD) hingegen bewegt sehr weit vom aktuellen Marktgeschehen entfernt. Dies spricht einerseits für eine technisch nach wie vor ungünstige Lage, macht aber gleichzeitig klar, dass der Goldpreis bis zum Frühjahr ohne weiteres auch bis 1.250 USD und höher ansteigen kann.

In der Summe liegt das Augenmerk jetzt auf der Stochastik. Der Oszillator befand sich zuletzt im eingebetteten und damit stark bärischen Zustand. Mit dem Kursanstieg nach den Feiertagen dürfte der Befreiungsschlag aber gelingen, so dass die Stochastik ein Kaufsignal liefern würde und jede Menge Platz für eine Bewegung nach oben vorhanden wäre. Mein kurzfristiges Kursziel bis spätestens Ende Januar lautet daher 1.190 USD. Es kann aber auch sehr viel schneller gehen.


2. Gold/Silber-Ratio:

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Das Gold/Silber-Ratio war in den letzten Monaten der einzige Analysebaustein, welcher sich dem brutalen Abverkauf am Goldmarkt entgegen stemmte. Zwar kam es auch hier seit Ende Juli zu einer korrektiven Gegenbewegung, diese hielt sich aber bis dato durchgehend unterhalb der 200-Tagelinie (71,87) und konnte den Widerstand um 72 Punkte nicht überwinden. Letztlich handelt es sich bei dem wilden Hin- und Her vermutlich um eine korrektive Flagge, welche mit Ratio-Werten unterhalb von 67/68 Punkten nach unten aufgelöst wäre.

Auch kurzfristig fügt sich das Gold/Silber-Ratio nun in das bullische Puzzle, denn die Stochastik ist hier wieder klar überkauft und müsste in Kürze nach unten drehen. Dies wiederum müsste ein fallendes Ratio mit sich bringen. Ein fallendes Gold/Silber-Ratio ist aber bekanntlich für den gesamten Edelmetallsektor bullisch.


3. CoT-Report:

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Der aktuelle Bericht vom Terminmarkt (CoT-Report) präsentiert sich für den Goldpreis aktuell leicht positiv. Die kommerziellen Händler haben ihre kumulierte Rekord-Leerverkaufsposition seit dem Juli deutlich reduziert und sind derzeit "nur noch" ungefährliche 134.022 Kontrakte short.

Ungünstig erscheint allerdings, dass die Profis im letzten Februar bei einem ähnlichen Goldpreis (um 1.130 USD) eine deutlich niedrigere Shortposition (-77.355 leerverkaufte Kontrakte) hielten. Die vor zwei Monaten erörterte positive Divergenz hat sich also in eine negative Divergenz gewandelt.

Insgesamt liefern die CoT-Daten aber ein erstes zartes Kaufsignal!


4. Sentiment:

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Das Sentiment hat am Goldmarkt in den letzten Wochen ohne Zweifel einen Extremwert erreicht, allerdings spiegeln die Daten von www.sentimenttrader.com diesen Zustand nicht vollständig wieder. Hier wird lediglich ein leicht übertriebener Pessimismus attestiert, während für den US-Dollar hingegen ein leicht übertriebener Optimismus ermittelt wird.

Meine persönliche Wahrnehmung war jedenfalls von einer um sich greifenden Panik und Aufgabestimmung geprägt. So konnte ich in den letzten zwei Wochen keinen einzigen wirklich bullischen Gold-Analysten finden - mich selbst ausgenommen !! Allesamt waren der Meinung, dass Gold jetzt bis auf 1.000 USD und tiefer fallen wird. Gestern allerdings habe ich gelesen, dass mein geschätzter Kollege Bob Moriarty von 321gold.com derzeit sogar das pessimistischste Sentiment der letzten 20 Jahren ausgemacht haben will.


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