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Des enorme Crash-Potential an den Börsen, die US-Schulden und Hoffnung für die Edelmetalle

17.01.2017  |  Mark J. Lundeen
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Ich will damit keine Vorhersage treffen. Doch da ich den Dow Jones schon seit Jahrzehnten analysiere, weiß ich, dass es in der Vergangenheit Zeiten gab, in denen den bullischen Investoren der Wind aus den Segeln genommen wurde, wenn sich der Kurs einem bestimmten Niveau näherte, es aber nicht schaffte, dieses zu überschreiten. Auf diese Weise enden alle Bullenmärkte. Sollte der Dow Jones 2017 an der 20.000-Punkte-Linie scheitern, könnten wir erneut eine solche Episode der Marktgeschichte erleben.

Sehen Sie sich den nachfolgenden Chart an. Was glauben Sie, wie viel der seit acht Jahren anhaltende Aufwärtstrend den Investoren noch zu bieten hat? 21.000 Punkte würden lediglich einem Gewinn von weiteren 5% entsprechen. 22.000 Punkte wären nur ein Anstieg um 10%. Derartiger Optimismus lässt sich meist nur dann beobachten, wenn der Markt gerade ein Top bildet. Seit dem Tief , welches im März 2009 im Zuge der Kreditkrise erreicht wurde, hat der Dow Jones Kursgewinne von 13.427 Punkten bzw. 205% verbucht. Wie viel hat dieser Markt den Bullen Ihrer Meinung nach noch zu bieten?

Mir persönlich ist das zu Beginn des Jahres 2017 vollkommen gleich. Ich sehe hier vor allem das Verlustpotential. Dieser Markt ist absolut unnatürlich - die derzeitigen Bewertungen aller finanziellen Assets sind nichts als der Traum der Zentralbanker. Welche Geschichte erzählen die Finanzmedien, seitdem die Spekulationsblasen am japanischen Aktien- und Immobilienmarkt in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren begannen in sich zusammenzufallen, wenn sie über die zahlreichen Missgeschicke der Märkte in den letzten drei Jahrzehnten berichten? Sie erzählen, dass die Bank of Japan, die Federal Reserve und die EZB die Situation unter Kontrolle haben.

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So ist es allerdings nicht. Die Notenbanken haben nichts anderes getan, als die Löcher zu stopfen und die Kurse wieder anzuheben, indem sie "Liquidität injizierten". Sie haben das Problem im Laufe der letzten Jahrzehnte nur wieder und wieder verschlimmert und heute weiß niemand mehr, welchen Preis eine Unze Gold oder der Dow Jones hätte, wenn die Kurse sich frei und ungehindert entwickeln könnten.

Danach zu fragen, was der Preis einer beliebigen Sache heute bedeutet, ist keineswegs unlogisch. Als Ron Paul sowohl Alan Greenspan als auch Dr. Bernanke während einer Anhörung im US-Kongress fragte, was genau ein US-Dollar sei, gaben sie keine Antwort. Sie bestanden allerdings darauf, dass Gold nicht länger Geld sei, und dass sich daran in absehbarer Zukunft auch nichts ändern werde. Greenspan sagte dem Kongress sogar, dass die US-Notenbank Fed eher Rinder als Zahlungsmittel verwenden würde, bevor sie Gold in Erwägung zieht.

"Wenn das Fiatgeld scheitert, werden wir vielleicht wieder Rinder als Zahlungsmittel verwenden müssen. Ich in mir sicher, dass die Federal Reserve in diesem Fall einen angemessen Bestand an Rindern besitzen wird." - Alan Greenspan

Sie sollten nicht daran zweifeln, dass die Preise von Gold und Silber vom Bankensystem künstlich niedrig gehalten und weit unter das Niveau gedrückt werden, welches sie an einem freien Markt hätten.

Doch zurück zum Dow Jones. Ich denke, dass die Tiefs vom März 2009 letzten Endes nach unten durchbrochen werden, und zwar nicht nur ein bisschen. Das würde bedeuten, dass der Dow Jones ausgehend von seinem derzeitigen Kursstand mindestens 67% verliert. Wann das geschehen wird, ist allerdings die große Frage, auf die ich keine Antwort habe.

Unten sehen Sie erneut den Kurschart des Dow Jones, diesmal ist jedoch auch das Handelsvolumen eingezeichnet. Vor dem Januar 2000 stieg das Handelsvolumen bei Aufwärtstrends und fiel, wenn sich der Markt abwärts entwickelte. Darin spiegelt sich das alte Gesetz von Angebot und Nachfrage. Seit Januar 2000, mit Alan Greenspan als Vorsitzendem der Federal Reserve, begann die Geldpolitik jedoch die Naturgesetze der Wirtschaft zu verdrängen.

Werfen Sie einen Blick auf die Tiefs des Dow Jones (blaue Linie) nach dem Platzen der Dotcom- und der Immobilienblase. Beide Male erreiche das Handelsvolumen (rote Linie) ein historisches Hoch, als der Offenmarktausschuss der Fed begann, Liquidität in den Aktienmarkt zu pumpen. Seit 2012 ist das Handelsvolumen allerdings gesunken, obwohl der Dow Jones Kursgewinne verzeichnete. Verkehrte Welt!

Seit Anfang Dezember nimmt mit dem Anstieg des Dow Jones zum ersten Mal seit 17 Jahren auch das Handelsvolumen wieder zu. Ist das ein gutes Zeichen oder ein Hinweis auf ein kommendes Desaster an den Märkten? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was genau im Moment los ist. Doch was auch immer es ist - es wird nicht ewig anhalten.

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Der Goldkurs und seine Stufensumme (Netto-Anzahl der Tage mit Kursgewinnen) haben wieder nach oben gedreht. Wie schon im letzten Jahr bildete das Edelmetall im Dezember einen Boden und begann im Januar zu steigen. Ich habe mir die gescheiterte bullische Box, die ich zwischen März und Juni letzten Jahres eingezeichnet hatte, erneut angesehen. Ich hatte das Kursmuster als gescheitert betrachtet, weil der Preis unter eine bestimmte Schwelle gefallen war, doch am nächsten Tag ist der Kurs förmlich explodiert. Angesichts der steigenden Kurse und der Anfang Juli nach oben kletternden Stufensumme konnte man also nicht unbedingt vom Scheitern der bullischen Box sprechen.


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