Die Woche der Entscheidung
07.02.2017 | Florian Grummes
- Seite 3 -
Fast alle verfolgten Sentimentdaten zeichnen momentan ein ausgewogenes und damit neutrales Stimmungsbild.
Ungünstig präsentiert sich lediglich der relativ hohe Optimismus unter den Profis und als unter den Amateuren, welcher sich der wöchentlichen Kitco-Goldumfrage entnehmen lässt. Hier handelt es sich aber um eine Momentaufnahme einer sehr kleinen und spezifischen Händler- und Lesergruppe, die nur ansatzweise repräsentativ sein kann. Vor allem der Anteil der bullischen Amateure hat noch deutlich Luft nach oben und lieferte in der Vergangenheit erst bei Werten oberhalb von 80% ein starkes Warnsignal.
Insgesamt ist das Sentiment derzeit als neutral einzustufen.
6. Saisonalität:
Der Blick auf das saisonale Muster macht klar, dass der Silberpreis statistisch gesehen kurz vor einem Zwischenhoch stehen könnte. Typischerweise wird hier Mitte Februar ein wichtiges Hoch erreicht, auf welches bis Ende Juni eine sehr durchwachsene Phase folgt. Insbesondere im Mai und Juni kam es in der Vergangenheit fast immer zu deutlichen Kursabschlägen.
Hält sich der Edelmetallsektor allerdings an den Verlauf des letzten Jahres, wäre bis zum Sommer mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen.
7. Silber in EUR
Rückblick:
Auch in Euro gerechnet konnte sich der Preis für eine Feinunze Silber in den letzten sechs Wochen deutlich erholen. Ausgehend vom Tiefpunkt am 23.Dezember bei 15,00 EUR steht mittlerweile ein Anstieg um 9,6% auf 16,44 EUR zu Buche. Und auch zum Wochenauftakt bleiben die Bullen am Drücker und sind drauf und dran das obere Bollinger Band (16,30 EUR) weiter nach oben aufzubiegen.
Euro-Silber Wochenchart:
Auf dem logarithmischen Wochenchart steht der Silberpreis in Euro unmittelbar vor dem Ausbruch aus seinem mehrmonatigen Konsolidierungsdreieck! Gelingt dies, und danach sieht es zum Wochenauftakt aus, könnte den Bullen lediglich noch das obere Bollinger Band (17,10 EUR) auf dem Weg zum Hoch aus dem Sommer bei 19,21 USD hinderlich werden.
Alle drei Indikatoren sind derzeit bullisch und befinden sich im Kaufmodus. So hat der nachlaufende MACD-Indikator in der vergangenen Woche ein erstes Kaufsignal geliefert. Vor allem aber hat die Stochastik derzeit jede Menge Luft nach oben.
Auf der Unterseite darf der Silberpreis jetzt nicht mehr unter die Marke von 15,00 EUR rutschen, sonst wäre das Dreieck bärisch aufgelöst. Somit wäre auf Sicht der kommenden Wochen auch genügend Platz nach unten, sollte es doch noch zu einem kurzfristigen Rücksetzer kommen.
Summa summarum sieht der Wochenchart recht gut aus und rechtfertigt eine "zunehmend bullische" Bewertung. Ganz in trockenen Tüchern ist der Ausbruch aus dem Dreieck aber noch nicht.
Euro-Silber Tageschart:
Mit dem Tageschart zoomen wir wie immer noch näher an das Kursgeschehen heran. Tatsächlich steht der Silberpreis hier direkt am Ausbruch aus dem Dreieck! Während auf dem Wochenchart alles für einen unmittelbaren Ausbruch spricht, mahnt das frische Stochastik-Verkaufssignal hier etwas zur Vorsicht. Der Oszillator hat die überkaufte Zone in der letzten Handelswoche erreicht und benötigt nun einen Kraftakt, um wieder auf ein positives Signal umzuschwenken. MACD und RSI unterstützen aber die grundsätzlich bullische Erwartungshaltung.
In jedem Fall attackieren die Bullen aktuell wieder die 200-Tagelinie (16,30 EUR). Sollten die Kräfte kurzfristig nicht zum Überwinden ausreichen, wäre ein Rücklauf bis zur leicht steigenden 50-Tagelinie (15,80 EUR) logisch. Darunter wartet im Bereich um 15,00 - 15,30 EUR eine weitere sehr solide Auffangstation.
In der Konklusion macht auch der Tageschart einen zunehmend bullischen Eindruck. Gelingt der Ausbruch aus dem Dreieck, dürfte schnell Dynamik in den Silbermarkt kommen. Ein Anstieg bis zur nächsten Widerstandszone im Bereich um 17,50 - 18,00 EUR wäre dann in wenigen Handelstagen möglich.