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Silber durchbricht charttechnische Marken nach oben

13.02.2017  |  Martina Fischer
Trumps Steuerpläne bremsen Gold

Die wiederaufkeimende Risikofreude der Anleger setzt Gold unter Druck. Der Preis für das Metall fiel zum Wochenschluss bis auf 1.234 $/oz. Auslöser waren einerseits positive Wirtschaftsdaten, anderseits als "phänomenal" angekündigte Steuerpläne des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Ohne Details zu nennen, arbeite er an der größten Steuerreform seit der Reagan Ära, so sein Sprecher.

Diese Aussagen genügten, um die Aktienmärkte zu befeuern und Liquidität vom "sicheren Hafen" Gold abzuziehen. Das Metall hatte zuvor noch bei 1.246 $/oz gehandelt, der höchste Stand seit Mitte November. Das Kaufinteresse deutscher Privatinvestoren war bereits im Vorfeld parallel zum steigenden Preis rückläufig. Wir erwarten hier jedoch eine erneute Belebung, sobald sich der Goldpreis der 1.200er Marke nähert.

Die Verlagerung der Bundesbank-Goldbestände nach Deutschland kommt unterdessen schneller voran als erwartet: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 216 Tonnen nach Deutschland verbracht, davon 111 Tonnen aus New York und 105 Tonnen aus Paris. In der französischen Hauptstadt lagern nun noch 91 Tonnen Gold, die aber auch noch in diesem Jahr nach Frankfurt geholt werden sollen. Die Bundesbank hatte im Jahr 2013 beschlossen, bis 2021 rund die Hälfte der 3.380 Tonnen Goldreserven nach Deutschland zu holen.


Silber durchbricht charttechnische Marken nach oben

Silber wertete vergangene Woche weitere 2,8% auf und testete das erste Mal seit drei Monaten wieder die 18 $/oz Marke. Bei 17,88 $/oz überwand Silber sowohl die 200-Tage-Linie als auch den oberen Rand des seit Juli 2016 währenden Abwärtstrend. Mit dem Wochenschluss über dieser Marke steht Silber jetzt charttechnisch sehr stark da. Das Einsteigen von Trendfolge-Investoren könnte Silber nun noch höher tragen.

Aufgrund guter Fundamentaldaten weist Silber (neben Palladium) derzeit das beste Sentiment unter allen Metallen auf. Es ist Nutznießer eines höheren weltkonjunkturellem Wachstums, des nach wie vor niedrigem Zinsumfelds, der Umweltbewegung mit Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten und nicht zuletzt der Investorennachfrage nach sicheren Häfen. Gemessen an Gold ist es im historischen Vergleich dennoch weiterhin günstig. Das Gold-Silber Ratio verringerte sich vergangene Woche zwar auf unter 69. Der Durchschnitt der letzten 8 Jahre liegt jedoch unter 63. Der Ausblick bleibt bullish.


Platin im Höhenflug

2017 ist bisher ein sehr gutes Jahr für Platin. Der klare Aufwärtstrend hält nun schon seit Anfang des Jahres an (+ 14% seit Jahresbeginn) und ein Ende scheint momentan nicht in Sicht. Am Donnerstag konnte das Metall das 12-Wochen-Hoch bei 1.025 $/oz touchieren, jedoch nicht nachhaltig überschreiten. Ankündigungen von Trump über mögliche steuerliche Neuregelungen waren der Grund.

Gerade veröffentlichte Zahlen zur Fördermenge der Minen in Südafrika lassen, dank des immer noch schwachen Rand-USD Wechselkurses, von einer sicheren PGM Produktion auf Vorjahresniveau ausgehen. Dennoch wird erwartet, dass das andauernde Defizit der letzten Jahre auch in 2017 nicht geschlossen werden kann. Die europäische Nachfrage von (Diesel-)Autos, und somit auch von Platin für die Katalysatoren, war im Januar stärker als die Monate zuvor.

Immer wieder diskutiert wird auch der Einsatz von Platin bei Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb, der die Nachfrage langfristig sichern könnte, da auch hier Platin zum Einsatz kommt. Auf der Investmentseite können Gewinnmitnahmen auf dem aktuellen Niveau für kurzzeitige Korrekturen sorgen, hier scheint jedoch 987 $/oz eine starke Unterstützung darzustellen. 1.040 $/oz könnten im Laufe dieser Woche durchaus die nächstgrößere Hürde darstellen.


Palladium - Optimistische Aussichten

Nachdem Palladium Ende Januar kurzzeitig auf 711 $/oz gefallen war, konnte man einen kontinuierlichen Erholungstrend erkennen, sodass das Metall aktuell knapp unter 780 $/oz gehandelt wird. Die physische Nachfrage ist weiterhin stabil, wobei ausbleibende Entscheidungen der US-Regierung in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung Märkte und auch Unternehmen in Zurückhaltung versetzt haben.

Die 800 $-Marke gilt immer noch als großes Ziel, sodass ein Durchbruch Palladium mittelfristig weiter stärken könnte. Die CME/NYMEX verzeichnete in der vergangenen Woche mit 1.86 Mio. Unzen die größte Long Position seit Mai 2015, was sich mit der Erwartung steigender Preise deckt.

Es ist davon auszugehen, dass zum Erreichen der psychologischen Preisgrenze von 800 $/oz wiederum mehrere Anläufe benötigt werden. Auch in der Berichtswoche war Palladium wieder eine recht volatil und fand bei 755 $/oz gute Unterstützung und handelte am Freitag auf einem Wochenhoch von 784 $/oz. Die Schwammprämie ist auf gleichem Niveau wie in den vergangenen Wochen.


Rhodiumpreis handelt seitwärts; Ruthenium unverändert mit geringen Umsätzen; Iridium bleibt weiterhin gesucht

Rhodium ist nach dem chinesischen Neujahrsfest immer noch etwas lethargisch und handelt seit 2 Wochen seitwärts in einer sehr engen Bandbreite. Das Kaufinteresse, speziell auf der Verbraucherseite und weniger von Investoren, ist nach wie vor vorhanden, trifft aber auf fortwährende Bereitschaft von Verkäufern. Diese partizipieren weiterhin von dem hohen Preis, der sich immer noch in der Nähe eines 18-Monatshöchstkurses befindet.

Ein relativ liquider und sehr wettbewerbsfähiger Markt lässt momentan nicht auf einen schnellen Ausbruch des Preises in die eine oder andere Richtung schließen.

Wenig Neuigkeiten gibt es bei Ruthenium. Auch hier hatten die Feierlichkeiten in Asien sicher großen Anteil, dass die Nachfrage entsprechend in den letzten 2 Wochen entsprechend gering war.

Im Iridium hat die Nachfrage in einem sehr illiquiden und speziellen Markt wieder etwas angezogen. Allerdings spiegeln die wenigen verfügbaren Preisindikationen nicht ganz den aktuellen Markt wider und es werden zum Teil deutlich höhere Preise gehandelt als dies indiziert wird. Im Ausblick wird diese Marksituation unserer Meinung nach noch eine ganze Weile so anhalten und ein Preisanstieg ist nur noch eine Frage der Zeit.


© Volker Skowski, Dipl.-Kfm., Global Business Unit
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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