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Renaissance: Russischer Rubel

18.02.2017  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Der Außenwert des Russischen Rubels erholt sich - und bei einem politischen Tauwetter erscheint eine weitere Aufwertung sehr wahrscheinlich.

Im Juni 2014 bekam man noch für 34 Russische Rubel 1 US-Dollar. Bis zum Februar 2016 verfiel die russische Währung bis knapp 80 Rubel pro US-Dollar. Der Grund war der Krieg in der Ukraine, der Anfang 2014 begann. Im März 2014 verhängten die Vereinigten Staaten von Amerika und die Europäische Union (EU) Sanktionen gegen Russland (wie zum Beispiel Einreisverbote, Einfrieren von Geldern und Handelsrestriktionen). Im September wurden zusätzlich Finanzsanktionen erlassen. Es wurde zum Beispiel der Handel mit Anleihen von 15 russischen Unternehmen in der EU verboten.

Das belastete den Außenwert des russischen Rubels im besonderen Maße: Russland wurde dadurch de facto von den ausländischen Währungsmärkten abgeschnitten. Hinzu kam der starke Verfall der Rohölpreise, der ab Herbst 2014 einsetzte: Von etwa 90 US-Dollar pro Fass fiel der Ölpreis Anfang 2016 auf unter 30 US-Dollar pro Fass. Das verminderte Russlands Exporte - die vor allem aus Rohöl und Erdgas bestehen - in ganz beträchtlichem Maße. Gleichwohl blieb die russische Handelsbilanz (also Exporte minus Importe) weiterhin positiv.

Der regelrechte Absturz des Rubels von 2014 bis Anfang 2016 war vermutlich vor allem auch getrieben durch den politisch erzwungenen Rückzug vieler Investoren aus dem Rubel. Zwar hat sich der Rubel-Außenwert seither wieder etwas erholt - er steht derzeit bei etwa 60 USDRUB. Betrachtet man die Entwicklung der Konsumentenpreise in Russland relativ zu denen in den Vereinigten Staaten von Amerika, so spricht der merkliche Anstieg der Preise in Russland in der Zeit 2014 und 2015 zwar für eine Abwertung des Rubels.

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Quelle: Bloomberg; eigene Berechnungen.
*Ermittelt anhand der Konsumentenpreise.


Jedoch scheint sich der USDRUB nach wie vor in einem Bereich zu befinden, in dem er deutlich unterbewertet ist - und weiteres Aufwertungspotenzial gegenüber dem US-Dollar hat, insbesondere dann, wenn Tauwetter zwischen den USA und Russland einsetzt und in dem Zuge dann auch die Sanktionen aufgehoben werden.

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Abbildung links und Mitte: Quelle: Thomson Financial
Abbildung rechts: Quelle: Bloomberg; eigene Berechnun-gen. *Januar 2006 = 100


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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