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Silber weiter im Aufwärtstrend

27.02.2017  |  Martina Fischer
USD-Goldpreis mit 3,5-Monats-Hoch

Der Start in die vergangene Woche verlief zunächst verhalten, dabei wurde am Dienstag das Wochentief bei 1.226 $/oz markiert. Von dort aus legte das gelbe Metall den Vorwärtsgang ein und war im gesamten Wochenverlauf nicht mehr zu bremsen. Es verbuchte bis zum Freitagnachmittag einen Preisanstieg von ca. 2,8% und kletterte auf den höchsten Stand seit November 2016 auf 1.260 $/oz. Dieser Anstieg blieb auch den Anlegern im Euroraum nicht verborgen, wo mit einem Anstieg von mehr als 26 €/oz auf 1.190 €/oz ein 5-Monats-Hoch zu verzeichnen ist.

Mehrere Preistreiber können für diese Bewegung verantwortlich gemacht werden. Die am Freitag aufgekommene Diskussion über die atomare Aufrüstung der USA, die anhaltende innen- und außenpolitische Unsicherheit und Uneinigkeit der Fed über den nächsten Zeitpunkt der Zinserhöhung im Dollar-Währungsraum geben Gold einen nahrhaften Boden.

Anhaltende Spekulationen über die griechische Fiskalpolitik und näher rückende Wahlen in den Niederlanden und Frankreich tragen vom europäischen Kontinent aus zu der geopolitischen Unsicherheit bei.

Ein Beleg dafür sind die im Februar über 3% gestiegenen Zuwächse in den ETF’s. Grundsätzlich sehen wir Gold auch weiterhin gut unterstützt, der Durchbruch des Widerstandes bei 1.249 $/oz lässt auf höhere Kurse hoffen. Den nächsten Widerstand sehen wir bei 1.278 $/oz und auch die 1.300 $/oz-Marke rückt wieder näher in den Fokus der Anleger, jedoch könnten kurzfristige Gewinnmitnahmen den momentanen Aufwärtstrend etwas ausbremsen.


Silber weiter im Aufwärtstrend

Nachdem die erste Wochenhälfte von einem starken US-Dollar und steigenden Aktienmärkten geprägt war und Silber auf der Stelle trat, konnte es in der zweiten Wochenhälfte Fahrt aufnehmen. Das Protokoll der Fed zur letzten Sitzung zeigte sich zögernder hinsichtlich Zinserhöhungen als vom Markt erwartet. Zudem gab es weiterhin keine Details zur US-Steuerreform.

In der Folge sanken der US-Dollar, sowie die Renditen amerikanischer Staatanleihen und die Metalle werteten durch die Bank weg auf. Die abermalige Flucht in sichere alternative Werte spiegelte sich auch wieder in einer Aufwertungsrallye für Bitcoins, welche gegen US-Dollar den bisher höchsten Wert erlangten (+21% YTD, davon +12% vergangene Woche).

Silber erreichte mit 18,40 $/oz den höchsten Stand seit über drei Monaten, konnte bei unverändertem Gold-Silber Ratio aber keine positive Eigendynamik entwickeln. Dies hängt auch mit dem charttechnischen Widerstand bei 18,50 $/oz zusammen. Unterstützung ist hingegen bei dem 200-Tage-Durchschnitt 17,95 $/oz zu finden. Der Ausblick ist weiterhin "bullish".


EU Autoabsatz lässt Platin profitieren

Platin startete diese Woche mit Verlusten, die 1.000 $/oz Marke wurde erneut unterschritten. Die Unterstützung bei 987 $/oz konnte jedoch wiederum halten und das Metall erholte sich, im Fahrwasser von Gold, erneut schnell. Aufgrund des schnell steigenden Goldpreises schaffte es das Platin sogar bis auf ein Niveau von knapp unter 1.030 $/oz., ein Level, welches nachhaltig überschritten werden muss, um weitere höhere Preise in das Visier nehmen zu können.

Der PKW-Absatz in der EU stieg im Januar 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 10,2%, wovon auch die PGMs, allen voran Platin, profitierten. Aus dieser Entwicklung heraus wird davon ausgegangen, dass die Meldung von Toyota, einen kleineren Katalysator mit 20% weniger Edelmetall entwickelt zu haben, wenig Einfluss auf den Preis haben wird, da dieses Verfahren wohl hauptsächlich bei Hybrid Fahrzeugen Anwendung finden soll. Allerdings lassen anstehende wirtschaftspolitische Nachrichten und Zinsentscheidungen aus den USA die nächsten Wochen spannend werden.

Weitere interessante Nachrichten diese Woche waren u.a. der Verkauf der Union Mine von Anglo American Platinum an Siyanda Resources und Northams Kauf der Eland Mine von Glencore, die aufgrund fallender Preise in 2015 geschlossen werden musste.


Starke Volatilität im Palladium

Palladium ist momentan das volatilste Edelmetall, was sich auch letzte Woche wieder gezeigt hat. Nach dem erneuten Scheitern an der 800 $/oz-Marke letzten Freitag, stabilisierte sich der Preis zunächst um das Niveau von 785 $/oz, um nach der Mitteilung von Toyota (siehe Platin-Bericht) auf kurzzeitig unter 770 $/oz zu fallen. Aktuell wird es bei etwa 779 $/oz gehandelt.

Generell reagierte Palladium auf makroökonomische Entwicklungen verhaltener als Platin, welche vor allem den aktuell anhaltenden Aufwärtstrend des Schwestermetalls beeinflussen. In diesem Jahr wird, laut den gerade veröffentlichten Zahlen des größten Palladiumproduzenten Norilsk Nickel, eine Produktion von etwa 2,64-2,73 Mio. Unzen erwartet, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr entspräche.

Allerdings wäre damit das anhaltende Defizit zwischen Produktion und Verbrauch noch immer nicht geschlossen. Aus diesem Grund sind die Marktteilnehmer in Bezug auf Palladium weiterhin optimistisch.


Aufwärtstrend im Rhodium hält weiter an; Ruthenium nach wie vor lustlos; starke Nachfrage bei Iridium

Der Aufwärtstrend der Vorwoche hat auch in der Berichtswoche weiter angehalten. Die Nachfrage nach dem aktuell drittteuersten Metall Rhodium ist ungebrochen. Es scheinen doch einige Verbraucher von dieser Bewegung überrascht worden zu sein, die bisher wieder auf eine Beruhigung des Marktes gewartet haben, aber da dies nicht eingetreten ist, gab es aufgrund von Bedarfen dann entsprechenden Handlungsbedarf.

Dies hat im aktuellen Umfeld den Preis weiter nach oben getrieben und wir handeln um weitere 30 bis 40 $/oz höher als in der Vorwoche. Es bleibt abzuwarten, ob potenzielle Verkäufer in den immer noch gut nachgefragten Markt hineinverkaufen und so die Bewegung aufhalten und es eventuell sogar eine kleine Korrektur geben könnte.

Im Ruthenium gab es zwar wieder größere Nachfrage aus Asien, allerdings ist der Markt immer noch eng und stark umkämpft. Preisseitig gibt es nach wie vor keine nennenswerten Veränderungen. Iridium ist weiterhin gesucht, allerdings waren die Umsätze, bedingt durch den nun offensichtlichen Preisanstieg, geringer als in den Vorwochen.

An der Gesamtlage mit weiterhin eingeschränkter Verfügbarkeit hat sich nichts geändert. Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Preis mittelfristig noch Platz nach oben hat.


© Volker Skowski, Dipl.-Kfm., Global Business Unit
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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