Goldpreis deutlich oberhalb der Förderkosten
06.03.2017 | Thorsten Proettel
Vermutlich Leitzinsanhebung am 15. März
Der wichtigste Einfluss für Gold und mit Abstrichen auch für Silber ist derzeit bekanntlich die hohe Verunsicherung angesichts der politischen Risiken. Auch wenn die große Kaufwelle vom Jahreswechsel 2016/17 etwas abgeebbt ist, setzen viele Anleger aus Sorge vor den Schnellschüssen des neuen US-Präsidenten oder einem Auseinanderbrechen der Eurozone weiterhin auf Gold.
Ein anderer wichtiger Einflussfaktor, die Zinsentwicklung in den USA, ist dagegen ein wenig in den Hintergrund gerückt. Dies muss aber nicht zwangsläufig so bleiben. Möglicherweise kommt es bereits auf der nächsten Sitzung der US-Notenbank am 15. März zu einer Erhöhung des Leitzinses. Hierfür spricht nicht nur die zuletzt auf 2,5% gestiegene Verbraucherpreisinflation in den USA, sondern auch die robuste Konjunktur.
Gegenwind für Gold durch gute Konjunktur
Derzeit stehen nicht nur in den USA, sondern in allen wichtigen Staaten der Welt außer Brasilien die Konjunkturampeln auf Grün. Wenn die Wirtschaft in den kommenden Monaten so gut geschmiert läuft, wie es die Indikatoren voraussagen, dann ist ein deutlicher Rückgang der Krisenstimmung wahrscheinlich.
Wenn dann auch noch Präsident Donald Trump in den wichtigen Politikfragen kein Porzellan zerschlägt und die Wahlen in Europa letztlich doch von den althergebrachten proeuropäischen Parteien gewonnen werden, dann würde das "Krisenmetall" Gold vermutlich zusätzlich an Attraktivität einbüßen. Dies könnte mit deutlichen Preisrückgängen verbunden sein.
Im Dezember letzten Jahres kostete eine Feinunze immerhin 100 USD weniger als heute. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Blick auf die Förderkosten der Edelmetalle sinnvoll, denen eine Funktion als Preisuntergrenze nachgesagt wird.
Förderkostenbetrachtung nur teilweise sinnvoll
Werden die Aufwendungen der Minenunternehmen zur Gewinnung der Edelmetalle betrachtet, dann scheiden Silber und Palladium von vornherein aus. Die beiden hellgrauen Metalle fallen nämlich hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Gewinnung anderer Rohstoffe an.
Etwa 70% des jährlichen Neuangebots an Silber geht auf Kupfer-, Blei- und auch auf Zinkminen zurück. Der Silberpreis hat demnach praktisch keinen Einfluss auf die Neueröffnung oder Schließung von Abbaugebieten und auch bei den restlichen primären Silberminen hängt die Kostensituation sehr oft von den Verkaufserlösen der zeitgleich aus den Erzen gewonnenen anderen Metallen ab. Im Fall von Palladium fallen derzeit etwa 40% des Angebots als Nebenprodukt der russischen Nickelförderung an.
Weitere 38% stammen aus südafrikanischen Platinschächten. Da in den letzten Jahren der Platinpreis tendenziell immer günstiger wurde und der Palladiumpreis immer teurer, kann bei einem Förderverhältnis beider Metalle von 5:3 allerdings nur noch unter Vorbehalt von "Platinminen" gesprochen werden.
Teilweise veröffentlichen die südafrikanischen Bergwerksgesellschaften deshalb auch Förderkosten je Feinunze "PGM", also je Feinunze einer Mischung verschiedener Metalle der Platingruppe, zu der auch Palladium, Rhodium und andere Elemente gehören. Die Transparenz wird dadurch nicht gerade erhöht.
Minen profitieren vom schwachen Rand
Bei Impala Platinum, stiegen die Förderkosten je "PGM"-Unze von 7.014 Südafrikanischen Rand (ZAR) 2012 auf 11.380 ZAR im letzten Jahr an. Dies ist ein Anstieg um immerhin 62%. Lonmin verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 8.843 ZAR auf 10.748 ZAR, was mit knapp 22% aber auch nicht wenig ist.
Dass die Minen trotz steigender Kosten bei einem tendenziell sinkenden Platinpreis bislang überleben konnten, ist vor allem der starken Abwertung des Südafrikanischen Rands geschuldet. Seit 2011 verlor der Rand gegenüber dem USD immerhin die Hälfte des ursprünglichen Wertes. Die Minen haben den Vorteil, dass sie für ihre Produkte US-Dollar bekommen aber ihre Kosten nur in der weichen Heimatwährung bezahlen müssen.
Der wichtigste Einfluss für Gold und mit Abstrichen auch für Silber ist derzeit bekanntlich die hohe Verunsicherung angesichts der politischen Risiken. Auch wenn die große Kaufwelle vom Jahreswechsel 2016/17 etwas abgeebbt ist, setzen viele Anleger aus Sorge vor den Schnellschüssen des neuen US-Präsidenten oder einem Auseinanderbrechen der Eurozone weiterhin auf Gold.
Ein anderer wichtiger Einflussfaktor, die Zinsentwicklung in den USA, ist dagegen ein wenig in den Hintergrund gerückt. Dies muss aber nicht zwangsläufig so bleiben. Möglicherweise kommt es bereits auf der nächsten Sitzung der US-Notenbank am 15. März zu einer Erhöhung des Leitzinses. Hierfür spricht nicht nur die zuletzt auf 2,5% gestiegene Verbraucherpreisinflation in den USA, sondern auch die robuste Konjunktur.
Gegenwind für Gold durch gute Konjunktur
Derzeit stehen nicht nur in den USA, sondern in allen wichtigen Staaten der Welt außer Brasilien die Konjunkturampeln auf Grün. Wenn die Wirtschaft in den kommenden Monaten so gut geschmiert läuft, wie es die Indikatoren voraussagen, dann ist ein deutlicher Rückgang der Krisenstimmung wahrscheinlich.
Wenn dann auch noch Präsident Donald Trump in den wichtigen Politikfragen kein Porzellan zerschlägt und die Wahlen in Europa letztlich doch von den althergebrachten proeuropäischen Parteien gewonnen werden, dann würde das "Krisenmetall" Gold vermutlich zusätzlich an Attraktivität einbüßen. Dies könnte mit deutlichen Preisrückgängen verbunden sein.
Im Dezember letzten Jahres kostete eine Feinunze immerhin 100 USD weniger als heute. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Blick auf die Förderkosten der Edelmetalle sinnvoll, denen eine Funktion als Preisuntergrenze nachgesagt wird.
Förderkostenbetrachtung nur teilweise sinnvoll
Werden die Aufwendungen der Minenunternehmen zur Gewinnung der Edelmetalle betrachtet, dann scheiden Silber und Palladium von vornherein aus. Die beiden hellgrauen Metalle fallen nämlich hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Gewinnung anderer Rohstoffe an.
Etwa 70% des jährlichen Neuangebots an Silber geht auf Kupfer-, Blei- und auch auf Zinkminen zurück. Der Silberpreis hat demnach praktisch keinen Einfluss auf die Neueröffnung oder Schließung von Abbaugebieten und auch bei den restlichen primären Silberminen hängt die Kostensituation sehr oft von den Verkaufserlösen der zeitgleich aus den Erzen gewonnenen anderen Metallen ab. Im Fall von Palladium fallen derzeit etwa 40% des Angebots als Nebenprodukt der russischen Nickelförderung an.
Weitere 38% stammen aus südafrikanischen Platinschächten. Da in den letzten Jahren der Platinpreis tendenziell immer günstiger wurde und der Palladiumpreis immer teurer, kann bei einem Förderverhältnis beider Metalle von 5:3 allerdings nur noch unter Vorbehalt von "Platinminen" gesprochen werden.
Teilweise veröffentlichen die südafrikanischen Bergwerksgesellschaften deshalb auch Förderkosten je Feinunze "PGM", also je Feinunze einer Mischung verschiedener Metalle der Platingruppe, zu der auch Palladium, Rhodium und andere Elemente gehören. Die Transparenz wird dadurch nicht gerade erhöht.
Minen profitieren vom schwachen Rand
Bei Impala Platinum, stiegen die Förderkosten je "PGM"-Unze von 7.014 Südafrikanischen Rand (ZAR) 2012 auf 11.380 ZAR im letzten Jahr an. Dies ist ein Anstieg um immerhin 62%. Lonmin verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 8.843 ZAR auf 10.748 ZAR, was mit knapp 22% aber auch nicht wenig ist.
Dass die Minen trotz steigender Kosten bei einem tendenziell sinkenden Platinpreis bislang überleben konnten, ist vor allem der starken Abwertung des Südafrikanischen Rands geschuldet. Seit 2011 verlor der Rand gegenüber dem USD immerhin die Hälfte des ursprünglichen Wertes. Die Minen haben den Vorteil, dass sie für ihre Produkte US-Dollar bekommen aber ihre Kosten nur in der weichen Heimatwährung bezahlen müssen.